Hessische Biografie
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GND-Nummer
11737380X
Sulzbach, Walter [ID = 18662]
- * 21.2.1889 Frankfurt am Main, † 17.4.1969 Kilchberg (bei Zürich), Begräbnisort: Küsnacht (Schweiz), jüdisch
Prof. Dr. rer. pol. – Soziologe, Bankier, Professor - Andere Namen ↑
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Weitere Namen:
- Zulʹcbach, Valʹter
- Wirken ↑
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Werdegang:
- 1907 Reifeprüfung am Goethe-Gymnasium in Frankfurt am Main
- Studium der Nationalökonomie und Sozialwissenschaften an den Universitäten Grenoble, Straßburg, München und Freiburg im Breisgau
- 1911 Promotion zum Dr. rer. pol. an der Universität Freiburg im Breisgau (bei Prof. Gero von Schulze-Gävernitz (1901-1970))
- 1914 bei einer Studienreise durch Südafrika in englische Gefangenschaft geraten und dort bis 1920 interniert
- 1921 Habilitation für Soziologie an der Universität Frankfurt am Main, Privatdozent
- 1922-1937 Teilhaber des Frankfurter Bankhauses „Gebrüder Sulzbach“
- 1930 nichtbeamteter außerordentlicher Professor für Soziologie an der Universität Frankfurt am Main
- 1930 wohnhaft in der Rembrandtstraße 21 in Frankfurt am Main
- 1933 Entzug der Lehrbefugnis
- 1937 Auswanderung in die Vereinigten Staaten
- 1937-1945 Professor für Sozialwissenschaften in Claremont, Kalifornien
- Forschungsaufträge für die amerikanische Regierung
- 1944 Erwerbung der US-amerikanischen Staatsangehörigkeit
- 1954 Ernennung zum ordentlichen emeritierten Professor an der Universität Frankfurt am Main
- 1960 Übersiedlung des Ehepaares in die Schweiz
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Akademische Qualifikation:
- 1911 Promotion in Freiburg
- 1921 Habilitation als a.o. Professor an der Universität Frankfurt am Main
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Akademische Vita:
- Frankfurt am Main, Universität / Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät / außerordentlicher Professor / Soziologie / 1930-1933
- Claremont College, Kalifornien // Professor / Sozialwissenschaften / 1937-1945
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Werke:
- Die Anfänge der materialistischen Geschichtsauffassung (Diss. rer. pol. 1911)
- Die Grundlagen der politischen Parteibildung (1921)
- Vorurteile und Instinkte, eine Untersuchung über die Rassenabstoßung und den Antisemitismus, Berlin 1923
- Nationales Gemeinschaftsgefühl, Leipzig 1929
- Imperialismus und Nationalbewußtsein, Frankfurt am Main 1959
- Die zwei Wurzeln und Formeln des Judenhasses
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Lebensorte:
- Freiburg im Breisgau; Frankfurt am Main; Grenoble; Straßburg; München
- Familie ↑
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Vater:
Sulzbach, Karl, GND, 1859–1931, Dr., Bankier, 1904 zusammen mit seinem Bruder Emil Sulzbach Begründer der Rudolph-Sulzbach-Stiftung, Sohn des Rudolph (Ruben) Sulzbach, 1827-1904, Mitbegründer der Bankfirma „Gebrüder Sulzbach“, Gründer verschiedener Großbanken, und der Theodora Bass
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Mutter:
Kohn-Speyer, Edith, geboren 1863, jüdisch
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Partner:
- Fürth, Maria, (⚭ 1921)
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Verwandte:
- Sulzbach, Emil Sigismund <Onkel>, geboren Frankfurt am Main 1855, gestorben Bad Homburg vor der Höhe 1932, Bankier, Komponist, Vorsitzender im Kuratorium des Hoch'schen Konservatoriums in Frankfurt, Kunstmäzen
- Kirchholtes, Gertrud, geb. Sulzbach <Schwester>, geboren Frankfurt am Main 1882, jüdisch
- Lipstein, Hilda, geb. Sulzbach <Schwester>, geboren Frankfurt am Main 1886, jüdisch
- Sulzbach, Edmund <Sohn>, geboren 1899, jüdisch
- Sulzbach, Ruth Maria <Tochter>, geboren 1922
- Sulzbach, Renate Maria <Tochter>, geboren 1925
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Reinhard Frost, Sulzbach, Walter, in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe) (5.5.2017)
- Heuer/Wolf (Hrsg.), Die Juden der Frankfurter Universität, Frankfurt am Main/New York 1997, S. 368-370
- Arnsberg, Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revolution, Bd. 3, Darmstadt 1983, S. 457
- Zitierweise ↑
- „Sulzbach, Walter“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/11737380X> (Stand: 28.11.2023)