Hessian Biography
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GND-ID
117038318
Nöll, Heinrich [ID = 11578]
- * 2.2.1900 Anspach heute Neu-Anspach, † 19.5.1976 Bad Homburg vor der Höhe, Begräbnisort: Frankfurt am Main
Kaufmann, Brauereidirektor, Abgeordneter - Activity ↑
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Career:
- 1906-1914 Besuch der Volksschule
- 1914-1917 kaufmännische Lehre in Anspach; Besuch der kaufmännischen Fortbildungsschule in Usingen; Diplom
- 1917-1920 Mitglied der USPD im Obertaunuskreis und in Frankfurt am Main
- 1917-1918 Tätigkeit als Buchhalter, August 1918 zur Infanterie eingezogen
- Mitglied des Arbeiterrates in Frankfurt am Main
- 1919-1922 Mitglied des verkehrswirtschaftlichen Arbeiterrates in der Eisenbahndirektion Frankfurt am Main
- 1920-1923 Mitglied der (Vereinigten) Kommunistischen Partei Deutschlands
- 1922-1924 Tätigkeit für die Frankfurter Handelsbank AG, danach für eine Fabrik in Usingen und 1926-1930 für einen Lebensmittelgroßhandel in Bad Homburg
- ab 1923 parteilich ungebunden; Engagement in der Arbeitersport- und -sängerbewegung sowie in der Jugendbewegung
- 1927 Eintritt in die SPD, dort Vorsitzender des Unterbezirks Usingen und der Ortsgruppe Anspach
- Vorsitzender des „Kultur- und Sportkartells der modernen Arbeiterbewegung“ im Kreis Usingen
- ab 1930 Parteiangestellter der SPD der Provinz Hessen-Nassau in Frankfurt am Main
- 1932/33 Kandidat bei den Wahlen zum Preußischen Landtag im Wahlkreis Höchst-Homburg-Usingen
- nach 30.1.1933 jegliche politische Betätigung untersagt, elf Wochen unter Polizeiaufsicht
- erzwungene Aufgabe seines Lebensmittelgeschäftes in Anspach, Arbeitslosigkeit
- 15.5.-7.7.1933 (als Nachfolger von Richard Wick) Mitglied des Nassauischen Kommunallandtags des preußischen Regierungsbezirks Wiesbaden bzw. des Provinziallandtages der preußischen Provinz Hessen-Nassau für den Obertaunuskreis (SPD)
- 10.1934 Anstellung bei einer Brauerei in Frankfurt am Main, dort schneller Aufstieg vom Buchhalter zum Vorstandsmitglied, ab 1943 leitender Direktor der Brauerei
- 1941 Eintritt in die NSDAP, damit mutmaßlich Rettung der Brauerei, in der er zwischenzeitlich etliche frühere Sozialdemokraten angestellt hatte
- nach Kriegsende wieder Mitglied der SPD
- 1950 erfolglose Kandidatur für den Hessischen Landtag (SPD-Landesergänzungsvorschlag, Platz 33)
- 1952-1956 ehrenamtlicher Stadtrat in Frankfurt am Main (Leiter des Sport- und Badeamtes)
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Role:
- Wiesbaden, Regierungsbezirk, Kommunallandtag, Mitglied (SPD), 1933
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Places of Residence:
- Anspach; Usingen; Frankfurt am Main
- Family Members ↑
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Father:
Nöll, Karl Jakob, * London 2.6.1871, † Anspach 2.3.1957, Fabrikarbeiter, Sohn des Philipp Konrad Jakob Nöll, Schuhmacher, und der Katharine Maas
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Mother:
Henrici, Lina, * Anspach 16.5.1878, Heirat Anspach 8.10.1899, Näherin, Tochter des Christian Peter Heinrich Henrici, Fabrikarbeiter, und der Katharine Wilhelmine Schnabel
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Partner(s):
- Koch, Emma, * Frankfurt am Main 12.3.1903, Heirat 23.10.1929, Tochter eines Brauereidirektors
- References ↑
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Sources:
- HStAM Bestand 908 Nr. 52 (Anspach, Heiratsnebenregister, 1899, Nr. 10)
- HStAM Bestand 908 Nr. 5504 (Anspach, Geburtsnebenregister, 1900, Nr. 12)
- ISG FFM Bestand S2 Nr. 4233
- Beilage Nr. 11 zum Staatsanzeiger für das Land Hessen Nr. 45 vom 11.11.1950
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Bibliography:
- Bermejo, Der Verfolgung ausgesetzt – Hessische Parlamentarier in der NS-Zeit, Wiesbaden 2016, Nr. 56
- Burkardt/Pult, Nassauische Parlamentarier, Teil 2: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden, Wiesbaden 2003, S. 245 f., Nr. 252
- Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index, Marburg 1996, S. 281
- Citation ↑
- „Nöll, Heinrich“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/117038318> (Stand: 3.4.2025)