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Hessische Biografie

Portrait

Friedrich Maximilian von Günderrode
(1753–1824)

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Günderrode, Friedrich Maximilian von [ID = 13406]

* 14.12.1753 Frankfurt am Main, † 9.5.1824 Frankfurt am Main, evangelisch-lutherisch
Jurist, Schultheiß, Abgeordneter
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Weitere Namen:

  • Günderode, Friedrich* Maximilian von
Wirken

Werdegang:

  • Besuch der Gymnasien in Hanau und Karlsruhe
  • 1771-1773 Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Göttingen
  • 1773-1775 Ausbildung beim Reichskammergericht in Wetzlar
  • 1775-1785 Hofgerichtsassessor in Diensten des Fürsten von Nassau-Usingen in Wiesbaden, Regierungsrat und Mitglied des Konsistoriums, Polizeidirektor
  • 11.1.1785 Wahl zum Senator in Frankfurt am Main
  • 1787 Mitglied des Kollegiums der Sieben Älteren Schöffen (kaiserliche Räte)
  • 1789 Senatsdeputierter beim Bauamt
  • 1790-1796 Frankfurter Vertreter in der Kreisversammlung des Oberrheinischen Kreises
  • seit 1790 Direktor des Konsistoriums mit Leitung des Kirchen- und Schulwesens und der Stadtbibliothek
  • 1792-1806 Mitglied der diplomatischen Gesandtschaften, die mit den französischen Revolutionstruppen die Kriegskontributionen aushandelten
  • 1792 zu Verhandlungen über Kontributionsnachlass in Paris, dort Verhaftung
  • 1796 erneute Verhaftung, als Geisel in Charlemont, Frankreich, und Givet, Belgien
  • 25.7.1797-24.4.1799 Vertreter Frankfurts auf dem Kongress von Rastatt
  • 1803 Gründung einer Musterschule in Frankfurt am Main zusammen mit Wilhelm Friedrich Hufnagel, reformierte das städtische Gymnasium
  • 1804 Frankfurter Sondergesandter in Kurhessen zu Verhandlungen über die Rückgabe sequestrierter Güter
  • 1806 Ernennung zum Stadtschultheiß von Frankfurt mit dem Titel Geheimer Rat durch Fürstprimas Carl von Dalberg, „Kaiserlicher Stadtschultheiß“ ehrenhalber
  • 2-8.1806 erneut zu Kontributionsverhandlungen in Paris
  • 1810 Ernennung zum Präfekten des Departements Frankfurt durch den nunmehrigen Großherzog von Frankfurt Carl von Dalberg
  • 11.10.1810-28.10.1813 Mitglied der Ständeversammlung des Großherzogtums Frankfurt (Departement Frankfurt; Güterbesitzer)
  • 1813 erfolgreiche Verhandlungen mit Napoleon und mit verbündeten Monarchen, um die Beschießung und Plünderung der Stadt Frankfurt abzuwenden
  • 1813 Errichtung der städtischen Volksschulen (1812 Frankfurter Schulgesetz)
  • nach Wiederherstellung der Selbstständigkeit Frankfurts zunächst wieder Senator, Schöff und auch Bürgermeister
  • 1816 nach Erlass der Constitutions-Ergänzungsakte Präsident des Appellationsgerichts auf Lebenszeit
  • Ritter des Großherzoglich-Frankfurtischen Concordienordens
  • 1816-1824 Mitglied und Präsident der Gesetzgebenden Versammlung der Freien Stadt Frankfurt
  • 1816 verkaufte die Münzsammlung seines Vaters (1450 Münzen zu Frankfurt, Vikariatsmünzen, Krönungsmünzen) für 2856 fl. der Stadt Frankfurt am Main (Historisches Museum)

Funktion:

  • Frankfurt am Main, Großherzogtum, Ständeversammlung, Mitglied, 1810-1813
  • Frankfurt am Main, Freie Stadt, Gesetzgebende Versammlung, Mitglied, 1817-1824
  • Frankfurt am Main, Freie Stadt, Gesetzgebende Versammlung, Präsident, 1817-1824
Familie

Vater:

Günderrode, Justinian von, * Frankfurt am Main 18.2.1721, † Frankfurt am Main 31.5.1802, Ratsherr und Schöffe in Frankfurt am Main, Mitglied der Reichsritterschaft, Kanton Mittelrhein, Münzsammler

Mutter:

Schneider gen. Schmidt, Elisabeth Charlotte von, getauft Frankfurt am Main 22.4.1735, † Frankfurt am Main 6.7.1817, Reichsadel mit der Mutter: Wien 7.10.1749, Tochter des Wilhelm Schneider gen. Schmidt, Advocat in Frankfurt am Main

Partner:

  • Kettelhodt, Friederica Wilhelmine Freiin von, (⚭ Frankfurt am Main 15.6.1796), * Rudolstadt 27.12.1777, † Frankfurt am Main 4.11.1823, Tochter des Johann Friedrich Freiherr von Ketelhodt und der Friederike von Sommer aus Rudolstadt

Verwandte:

  • Krafft, Anna Salomea Krafft <Schwiegermutter>
  • Günderrode, Justinian Maximilian* Freiherr von <Sohn>, * Frankfurt am Main 1813, † Frankfurt am Main 27.5.1891, Königlich Bayerischer Kammerjunker, Attaché bei der Gesandtschaft in Berlin, 1842 Legationssecretair bei der Gesandtschaft in St. Petersburg, 1843-49 bei der Bundestagsgesandtschaft
  • Humbracht, Maria Salome von, geb. Freiin von Günderrode <Schwester>, 1752-1790, verheiratet 1779 mit Adolf Carl von Humbracht, 1753-1837
  • Barkhaus gen. Wiesenhütten, Marie Charlotte Freifrau von, geb. Freiin von Günderrode <Schwester>, 1762-1805, verheiratet 1792, geschieden 1792, mit Carl Ludwig Freiherr von Barkhaus gen. Wiesenhütten, 1761-1823, Hessen-Darmstädt. Minister
  • Günderrode, Friedrich Justinian Freiherr von <Bruder>, 1765-1845, Hessen-Darmstädt. Appellationsgerichts-Präsident
Nachweise

Quellen:

Literatur:

Bildquelle:

UnknownUnknown author, Friedrich von Günderode, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons (beschnitten)

Zitierweise
„Günderrode, Friedrich Maximilian von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/11691033X> (Stand: 26.2.2024)