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Hessische Biografie

Portrait

Johannes Friedrich Lange
(1811–1870)

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Lange, Johannes Friedrich [ID = 15565]

* 5.4.1811 Kassel, † 1.9.1870 Marburg, evangelisch
Prof. Dr. phil. h.c. – Architekt, Zeichenlehrer, Universitätsarchitekt
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • Herkunft aus einer angesehenen hessischen Baumeisterfamilie
  • Besuch des Lyceum Fridericianum und der Höheren Gewerbeschule in Kassel
  • Studium der Mathematik und Architektur an der Universität Göttingen und der Kasseler Kunstakademie
  • ab 1827 Besuch der Bau- und der Zeichenklasse an der Kasseler Kunstakademie
  • 1831 Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie
  • zahlreiche Reisen in Deutschland und Westeuropa zum Studium von Kunstwerken und Architektur
  • 1837-1849 Zeichenlehrer am Gymnasium und am Schullehrerseminar in Fulda, wenig später auch an der dortigen Realschule
  • 1840-1849 zusätzlich Turnlehrer am Gymnasium
  • leitete ab 1849 Baumaßnahmen an der Kirche des Klosters Haina
  • 1851 außerordentlicher Professor und Universitäts-Architekt in Marburg
  • 1852 Ernennung zum Dr. phil. h.c. durch die Universität Marburg
  • restaurierte 1852-1858 die St. Michaeliskirche in Fulda und die Elisabethkirche in Marburg
  • Erweiterungsbau am Schloss zu Schweinsberg
  • erbaute die Chirurgische Klinik in Marburg
  • 1861 nach Kontroversen mit den Vorgesetzten Entbindung von den baulichen Aufgaben

Akademische Vita:

  • Marburg, Universität / Architektur / außerordentlicher Professor / ab 1851

Mitgliedschaften:

  • Mitglied des archäologischen Vereins in München
  • Ehrenmitglied des Royal Institute of British Architects

Werke:

Lebensorte:

  • Göttingen; Kassel; Düsseldorf; Fulda
Familie

Vater:

Lange, Johann Georg Christoph, 1763-1866, kurhessischer Oberbaurat, kurfürstlicher Wasserbaumeister in Kassel, Dozent an der Universität Rinteln

Partner:

  • Kreisler, Josefa, 1819-1879

Verwandte:

  • Külz, Rudolf Eduard* <Schwiegersohn>, * Deetz (Anhalt) 17.4.1845 † Marburg 13.1.1895, Hochschullehrer, Physiologe
Nachweise

Literatur:

Leben

Als Sohn des Wasserbaumeister Johann Georg Christoph Lange in Kassel geboren, war Friedrich Lange nach der Studienzeit in Kassel und Göttingen ab 1839 Zeichenlehrer am Gymnasium in Fulda. 1851 wurde er Universitätsarchitekt und Dozent in Marburg. 1854 erhielt er die Bauaufsicht über die Restaurierungsarbeiten an der Marburger Elisabethkirche. Der bis dahin zuständige Landbaumeister Regenbogen wurde aufgrund von Versäumnissen von dieser Aufgabe entbunden. Lange, der zunächst nur die wissenschaftliche und künstlerische Leitung innehatte sowie archäologische Forschungen betrieb, war von der Oberbaudirektion aufgrund seiner Fähigkeiten als Bauzeichner ausgewählt worden. In diesem Bereich hatte sich Lange durch seine Arbeit an dem „Gothischen ABC-Buch“ des Frankfurter Architekten Friedrich Hoffstadt einen Namen gemacht. Zudem hatte er sich durch die Restaurierung der Klosterkirche in Haina im Jahr 1848 Kenntnisse auf dem Gebiet der Erhaltung mittelalterlicher Baudenkmäler erworben. Sein Engagement in dieser Richtung zeigt sich darüber hinaus in der Veröffentlichung der „Baudenkmäler und Alterthümer Fuldas“ 1847. Langes Werk beschränkt sich jedoch nicht auf Bauaufnahmen, er arbeitete auch an eigenen Entwürfen, etwa für die evangelische Kirche in Hattendorf.

Maren Christine Härtel

(Text übernommen aus Bestandskatalog der Architekturzeichnungen des 17.–20. Jahrhunderts in der Graphischen Sammlung der Museumslandschaft Hessen Kassel; URL: http://architekturzeichnungen.museum-kassel.de/0/33084)

Zitierweise
„Lange, Johannes Friedrich“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/116688629> (Stand: 5.4.2024)