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Hessische Biografie

Portrait

Karl Dienstbach
(1900–1977)

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Dienstbach, Karl [ID = 11690]

* 6.10.1900 Sindlingen (Kreis Höchst), † 30.7.1977 Berlin (?), Begräbnisort: Berlin-Lichtenberg Zentralfriedhof Friedrichsfelde, Gedenkstätte der Sozialisten
Fabrikarbeiter, Parteifunktionär, Abgeordneter
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • Kindheit in Sindlingen
  • 1914-1915 Lehre in einem metallverarbeitenden Betrieb in Höchst am Main
  • 1915/16 Hilfskoch bei den Farbwerken Hoechst
  • anschließend als Revolverdreher und Einrichter bei verschiedenen Firmen in Frankfurt am Main und Württemberg
  • 1918-1921 Heizer bei der Deutschen Reichsbahn
  • ab 1921 Maschinist (Chemiearbeiter) bei den Farbwerken Hoechst
  • 1925 Eintritt in die KPD
  • Mitglied des Betriebs- und Arbeiterrats bei den Farbwerken Hoechst
  • Mitglied des Fabrikarbeiterverbandes und der Revolutionären Gewerkschaftsopposition
  • Mitglied der Frankfurter Bezirksleitung der KPD, politischer Leiter der Betriebszelle I.G. Farben
  • 1930-1932 Mitglied des Nassauischen Kommunallandtags des preußischen Regierungsbezirks Wiesbaden bzw. des Provinziallandtages der preußischen Provinz Hessen-Nassau für den Stadtkreis Frankfurt am Main, dort Mitglied des Rechnungsprüfungs-, Beamten- und Eingabenausschusses (KPD)
  • Ende 1930 nach Auseinandersetzungen mit der Firmenleitung von den Farbwerken Hoechst entlassen
  • 22.3.1931 Verhaftung wegen Verdacht der Werkspionage in den I.G. Farben-Werken in Hoechst und Ludwigshafen, 12.1931 Verurteilung zu neun Monaten Gefängnis, 5.1932 im Berufungsverfahren Strafe auf zwei Jahre Gefängnis erhöht
  • Flucht und Emigration in die Sowjetunion
  • bis 1935 Referent und Instrukteur bei der Roten Gewerkschaftsinternationale und beim Zentralrat Sowjetischer Gewerkschaften
  • 1934/35 Besuch von Abendkursen an der Lenin-Schule in Moskau
  • 1935/36 Automatendreher in Stankowsawod
  • 1936/37 Besuch der Panzerschule der Roten Armee in Gorki
  • ab 1937 Teilnahme am Spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Internationalen Brigaden
  • 1939-1941 Aufenthalt in der Schweiz und in Frankreich, zeitweise in Internierungslagern
  • 3.1941 Ausreise in die Sowjetunion
  • 1941-42 Chefkoch beim Volkskommissar/Ministerium für Verbindungswesen in Frunse
  • 9.1942-Sommer 1946 Politinstrukteur in NKWD-Kriegsgefangenenlagern im Ural
  • Herbst 1946 Rückkehr nach Deutschland (Berlin), Eintritt in die SED
  • bis Anfang 1947 Referent beim FDGB-Bundesvorstand
  • anschließend bis 1949 hauptamtlicher Vorsitzender des FDGB-Bezirksausschusses Berlin-Mitte
  • 1949/50 Besuch der Parteihochschule „Karl Marx“ in Kleinmachnow, 2. SED-Parteisekretär im Polizeipräsidium Berlin
  • 1950 Oberst der Volkspolizei, Leitung der VP-Bezirksverwaltung Potsdam
  • 1955/56 Volkspolizei-Inspekteur und Leiter der Abteilung Kriminalpolizei in Potsdam
  • mehrere hohe Auszeichnungen, unter anderem Hans-Beimler-Medaille, 1975 Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden in Gold
  • 1.9.1959 Ruhestand

Funktion:

  • Wiesbaden, Regierungsbezirk, Kommunallandtag, Mitglied (KPD), 1930-1932
  • Hessen-Nassau, 19. Provinziallandtag, Mitglied (KPD), 1930
  • Hessen-Nassau, 20. Provinziallandtag, Mitglied (KPD), 1930
  • Hessen-Nassau, 21. Provinziallandtag, Mitglied (KPD), 1930
Familie

Vater:

Dienstbach, Friedrich

Mutter:

Heil, Franziska

Partner:

  • Appel, Elisabeth gen. Betty, geschieden 1941
  • Niederkichner, Minna gen. Mia, * Berlin 19.8.1911, † 1982, Heirat Frunse Frühjahr 1942, freireligiös, Tochter des Michael Niederkirchner, * Budapest 3.9.1882, † Berlin 19.8.1949, Rohrleger, Mitglied des ZK der KPD, und der Helene Czomaj, † Berlin 1967, Arbeiterin

Verwandte:

  • Niederkirchner, Käthe gen. Katja <Schwägerin>, GND, * Berlin 7.10.1909, † Konzentrationslager Ravensbrück 28.9.1944, kommunistische Widerstandskämpferin
Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Dienstbach, Karl“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1165019329> (Stand: 28.11.2023)