Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Biografie

Paasche, Siegmund Hermann [ID = 10575]

* 24.2.1851 Burg (bei Magdeburg), † 11.4.1925 Detroit (Michigan/USA), evangelisch
Prof. Dr. phil. – Staatswissenschaftler, Professor, Politiker
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • Besuch des Gymnasiums in Burg, 1870 Abitur
  • 1870-1872 landwirtschaftliche Lehre in Bergzow
  • 1871/72 Militärdienst in Magdeburg, zuletzt Rittmeister der Landwehr
  • 1872-1877 Studium der Nationalökonomie in Halle an der Saale bei Johannes Conrad
  • 22.12.1875 Promotion zum Dr. phil. an der Universität Halle
  • 13.11.1877 Habilitation in Halle, Verbleib in Halle bis 1879
  • 1879 Professor für Staatswissenschaften an der Technischen Hochschule in Aachen
  • nach einem Semester ordentlicher Professor für Staatswissenschaften an der Universität Rostock
  • 1881-1884 Mitglied des Deutschen Reichstags für die Liberale Vereinigung (Wahlkreis Rostock)
  • 1.4.1884 ordentlicher Professor der Staatswissenschaften in Marburg
  • 1888, 1908 und 1913 erfolglose Kandidaturen für das preußische Abgeordnetenhaus
  • 1890 und 1898 erfolglose Kandidaturen für den Deutschen Reichstag (Nationalliberale Partei)
  • 1892 Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Marburg
  • Wintersemester 1892/93 Beurlaubung zu einer wissenschaftlichen Reise nach Amerika
  • 1893-1918 Mitglied des Deutschen Reichstags für die Nationalliberale Partei, dort 1903-1909 und 1912-1918 Vizepräsident
  • 1894-1908 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses, 1894-1898 für den Wahlkreis Kassel 1 (Rinteln), ab 1899 für den Wahlkreis Magdeburg 3 (Jerichow II, Jerichow I) (nationalliberal)
  • 31.8.1894 Geheimer Regierungsrat
  • seit Sommersemester 1895 beurlaubt, mit der Abhaltung von Vorlesungen an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg beauftragt, 1897 Versetzung nach Berlin-Charlottenburg
  • 1905 Studienreise nach Ostafrika
  • 1906 Aufgabe der Professur
  • zentrale Rolle bei der Bewältigung der Krise der deutschen Zuckerwirtschaft durch einen Wechsel von protektionistischer zu marktwirtschaftlich-konsumorientierter Politik
  • prägte die gesamte nationalliberale Wirtschaftspolitik maßgeblich mit
  • seit 1898 Mitglied des nationalliberalen Zentralvorstands
  • Mitglied der Reichs- und Staatsschuldenkommission
  • um 1913 Vizepräsident der Deutschen Kolonialgesellschaft
  • schloss sich 1919 der Deutschen Volkspartei an
  • bis 1920 Gutsbesitzer in Waldfrieden bei Hochzeit (heute Stare Osieczno/Polen), danach in Neckargemünd ansässig
  • Oktober 1921-1924 Mitglied des Landtages der Republik Baden für den Wahlkreis 6 (Kreis Mannheim), 3.11.1924 Niederlegung des Mandats wegen Amerika-Reise
  • Mitglied des Vereins für Socialpolitik, des Vereins für Soziale Reform, des Reichsverbandes gegen die Sozialdemokratie und des Hansa-Bundes
  • Mitbegründer des Mitteleuropäischen Wirtschaftsvereins und des Ausschusses zur Förderung der Bestrebungen vaterländischer Arbeitervereine
  • starb auf einer Vortragsreise in Detroit (USA)

Funktion:

  • Deutsches Reich, Reichstag, Mitglied, 1881-1884
  • Marburg, Universität, Philosophische Fakultät, Dekan, 1892
  • Preußen, Abgeordnetenhaus, Mitglied, 1894-1908
  • Deutsches Reich, Reichstag, Mitglied, 1893-1918
  • Deutsches Reich, Reichstag, Vizepräsident, 1903-1909
  • Deutsches Reich, Reichstag, Vizepräsident, 1912-1918

Studium:

  • ab 1872 Studium der Nationalökonomie in Halle

Netzwerk:

  • Conrad, Johannes <Lehrer>, GND, * Gut Borkau (Westpreußen) 28.2.1839, † Halle an der Saale 25.4.1915, Nationalökonom

Akademische Qualifikation:

  • 22.12.1875 Promotion zum Dr. phil. in Halle
  • 13.11.1877 Habilitation in Halle

Akademische Vita:

  • Aachen, Technische Hochschule / / Staatswissenschaften / ordentlicher Professor / 1879
  • Rostock, Universität / Philosophische Fakultät / Staatswissenschaften / ordentlicher Professor / 1880-1884
  • Marburg, Universität / Philosophische Fakultät / Staatswissenschaften / ordentlicher Professor / 1.4.1884-1885 (Beurlaubung) 1887 (Versetzung)
  • Berlin-Charlottenburg, Technische Hochschule / / / ordentlicher Professor / 1887-1906

Akademische Ämter:

  • 1892 Dekan der Philosophischen Fakultät

Mitgliedschaften:

  • Mitglied der Reichs- und Staatsschuldenkommission
  • Vizepräsident der Deutschen Kolonialgesellschaft

Werke:

Lebensorte:

  • Burg (bei Magdeburg); Bergzow; Magdeburg; Halle an der Saale; Aachen; Rostock; Marburg; Berlin-Charlottenburg; Neckargemünd
Familie

Vater:

Paasche, Gustav Albert Louis, Tuchfabrikant in Burg

Partner:

  • Faber, Elise, 1858–1943, Schriftstellerin

Verwandte:

  • Paasche, Hans <Sohn>, * Rostock 3.4.1881, † Waldfrieden (Neumark) 21.5.1920, ermordet als vermeintlicher kommunistischer Verschwörer, kritischer Publizist
Nachweise

Literatur:

Bildquelle:

Wikipedia (via Wikimedia Commons: File:Hermann Paasche), PD-US

Zitierweise
„Paasche, Siegmund Hermann“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/116011300> (Stand: 28.11.2023)