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Hessische Biografie

Portrait

Rudolf Gramlich
(1908–1988)

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Gramlich, Rudolf [ID = 17235]

* 6.6.1908 Offenbach am Main (Bürgel), † 14.3.1988 Frankfurt am Main, katholisch
Gerber, Ledereinkäufer, Fußballspieler, Sportfunktionär
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • nach der Mittleren Reife 1925 Ausbildung zum Gerber bei der Firma Nerr und Michel in Friedberg, den Lederwerken Moritz Stecher und der Lehrgerberei der Deutschen Gerberschule in Freiberg/Sachsen
  • 1927 Gesellenprüfung in Dresden
  • 1929 Arbeiter in der Firma Eugen Wallstein in Offenbach am Main
  • FC Borussia Frankfurt
  • 1930 Ledereinkäufer als Scheinanstellung bei der Fa. J. & C. A. Schneider, dem Hauptsponsor der Eintracht Frankfurt
  • seit 1929 Spieler bei Eintracht Frankfurt (207 Spiele)
  • 1931-1936 Mitglied der Fußball-Nationalmannschaft, trat aus Ärger über den Reichstrainer Otto Nerz zurück
  • Mitglied der NSDAP
  • 1938-1942 zusammen mit Adolf Metzner Vorstand der Eintracht Frankfurt
  • 1936 Gründung eines Ledergeschäfts, wobei er von „Arisierungen“ profitierte, und Eintritt in die SS
  • 1939/40 Mitglied des Totenkopf-Regiments der Waffen-SS, unter anderem in Polen
  • 1944 Lehrgang an der SS-Junkerschule Tölz
  • 1949 Vorsitzender des Spielerausschusses bei Eintracht Frankfurt
  • 1952 stellvertretender Vorsitzender bei Eintracht Frankfurt, später Ehrenspielführer und Ehrenpräsident
  • 1955-1970 Präsident der Eintracht Frankfurt
  • 1967-1874 Vorsitzender des DFB-Bundesliga-Ausschusses
  • 1974 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
  • 2020 Aberkennung der Ehrenpräsidentschaft nach Untersuchungen zu seinem Verhalten in der Zeit des Nationalsozialismus

Funktion:

  • Eintracht Frankfurt, Vorsitzender, 1938-1942
  • Eintracht Frankfurt, Vorsitzender, 1955-1970
Familie

Vater:

Gramlich, Peter, Mitglied der Zentrumspartei, Stadtverordneter in Offenbach am Main

Mutter:

N.N., Anna

Verwandte:

  • Gramlich, Wilhelm <Bruder>, Redakteur der Rhein-Mainischen Volkszeitung, Mitglied des Zentrums, kandidierte bei der Wahl zum Hessischen Landtag, Angehöriger des Wehrverbandes Reichsbanner
Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Gramlich, Rudolf“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1104130106> (Stand: 28.11.2023)