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Hessische Biografie

Portrait

Anna Henriette Schmidt
(1852–1929)

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GND-Nummer

109617880X

Schmidt, Anna Henriette [ID = 1919]

* 11.4.1852 Frankfurt am Main, † 24.9.1929 Frankfurt am Main
Lehrerin, Direktorin
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • Gründerin einer Mädchenschule in Frankfurt am Main
Familie

Vater:

Schmidt, Ludwig Karl, 1823–1873, Particulier in Frankfurt am Main, Sohn des Johann Jakob Schmidt, 1791–1845, Kaufmann in Frankfurt

Mutter:

Schmitt, Amanda, 1830–1889, aus Hamburg

Verwandte:

  • Schmidt, Georg Daniel <Urgroßvater>, 1764–1798, Bürger und Gewürzhändler (Apotheker ?) in Frankfurt am Main
  • Kühne, Marie Luise, geb. Schmidt <Schwester>, * 1853, verheiratet 1873 mit Charles John Adolphe Kühne, Kaufmann in Genf, später in Frankfurt am Main
Nachweise

Literatur:

Leben

Mit 33 Jahren gründete sie im Haus ihrer Mutter in der Mainzer Landstraße 58 in Frankfurt eine private Schule für Mädchen. Aus den anfangs zwei Schülerinnen wurden bald 43, sodaß die Anstalt 1889 in das Haus Blittersdorff-Platz 39 (seit 2008 François-Mitterand-Platz) umzog. Die Direktorin unterrichtete selbst Kunst, Kunstgeschichte und Musik, förderte aber besonders die Naturwissenschaften im Lehrplan. Zum Unterricht gehörten Theater- und Museumsbesuche ebenso wie Studienfahrten und Wandertage. Die umfassende Ausbildung solle, so meinte Anna Schmidt damals, besonders auf die Anforderungen als Hausvorstand und Mutter vorbereiten. 1908 wurde in ihrer Schule der Bundesverein Hessen-Nassau im „Bund privater deutscher Mädchenschulen“ gegründet, dessen Vorsitz Anna Schmidt übernahm. 1920 ging die Schule aus dem Besitz der Gründerin an einen Schulverein über. Anna Schmidt blieb bis 1928 Direktorin. Dann folgte ihr Dr. Käthe Heisterbergk (1888–1948). Sie baute die Schule zu einem humanistischen Mädchen-gymnasium aus. Seit Mitte der 40er Jahre befindet sich das Ganztags-Gymnasium für die Klassen 5 bis 10 in Nieder-Erlenbach (mit Internat auf dem Gelände der „Glauburg“). Ihm angeschlossen sind inzwischen ein Kinderhaus und eine Grund-schule nach Montessori, eine Regelgrundschule und ein Gymnasium der Stufen 5 bis 13. Seit 1963 sind auch Jungen zugelassen. Die Anna-Schmidt-Schule ist seit 1979 UNESCO-Modell-Schule.

Lupold v. Lehsten

Zitierweise
„Schmidt, Anna Henriette“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/109617880X> (Stand: 28.11.2023)