Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Biografie

Portrait

Juliane Prinzessin von Hessen-Kassel
(1773–1860)

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GND-Nummer

1074675444

Hessen-Kassel, Juliane Prinzessin von [ID = 15837]

* 19.1.1773 Kopenhagen, † 11.3.1860 Itzehoe
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Familie

Vater:

Hessen-Kassel, Karl Landgraf von, 1744–1836

Mutter:

Dänemark, Luise Prinzessin von, 1750–1831

Verwandte:

Nachweise

Literatur:

Bildquelle:

Juliane, Äbtissin von Itzehoe, Ölbild, Adel. Kloster Itzehoe (Foto: Kreis- und Stadtarchiv Itzehoe) (beschnitten), in: Franz, Das Haus Hessen. Ein biographisches Lexikon, Darmstadt 2012, S. 157

Leben

Die zweite Tochter des Schleswig-Holstein-Statthalters Landgraf Karl verlebte ihre Kinder- und Jugendjahre im väterlichen Statthalter-Palais in Gottorp und auf dem Sommersitz Louisenlund. Dem näheren Kennenlernen der hessischen Familie diente ein längerer Aufenthalt in Hanau und Kassel im Winterhalbjahr 1783/84. Sorgfältig für ein Leben in höfischer Umgebung erzogen, nahm sie nach der Heirat der älteren Schwester 1790 auch an den repräsentativen Pflichten der Eltern teil, so an der Grundsteinlegung für das neue Rathaus in Schleswig 1794. Im selben Sommer traf man sich mit den Kasseler Verwandten in Bad Nenndorf. Kurz vor der Heirat der jüngeren Schwester wurde Juliane auf Präsentation ihres königlichen Schwagers Christian VII. zur Koadjutorin des in der Reformation säkularisierten ehemaligen Zisterzienserinnenklosters Itzehoe gewählt. Nach dem Amtsverzicht ihrer Vorgängerin Sophie von Qualen übernahm sie im Mai 1810 die Stelle der Äbtissin des „Adeligen Klosters“ und residierte in den folgenden fünf Jahrzehnten im von der Ritterschaft für das Stift erworbenen „Thienenhof“ in der Stadt, der ihrem aus Kassel vertriebenen Onkel Kurfürst Wilhelm 1807/08 als erstes Exil gedient hatte. Der nach ihr und ihren Nachfolgerinnen aus der Holstein’schen Verwandtschaft benannte „Prinzesshof“ des 16. Jahrhunderts dient heute als Kreismuseum. Im zugehörigen Park erinnert eine moderne Statue an die populäre Prinzessin Julie oder Julchen, die vor allem durch ihren vielfältigen sozialen Einsatz, Hilfsprogramme in Notjahren, nach Missernten oder nach der großen Sturmflut 1825, aber auch den Bau des 1837 eingeweihten Krankenhauses „Julienstift“ in guter Erinnerung geblieben ist.

Andrea Pühringer

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 157 f.)

Zitierweise
„Hessen-Kassel, Juliane Prinzessin von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1074675444> (Stand: 25.3.2024)