Hessische Biografie
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GND-Nummer
100522386
Meisterlin, Johann Friedrich [ID = 14023]
- * 25.2.1789 Hanau, † 29.6.1847 Kassel, evangelisch
Jurist, Minister, Landtagskommissar - Wirken ↑
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Werdegang:
- 1800 Besuch des Gymnasiums in Hanau
- 1805-1807 Studium der Rechte an den Universitäten Marburg und Heidelberg
- 1807 Advokat und Prokurator am Hanauer Hofgericht
- 1813 Aktuar und Vikar am dortigen Friedensgericht, Friedensgerichtsassessor
- erlangte 1813 die Gunst des Kurfürsten durch die spektakuläre Verteidigung eines Bürgers vor dem französischen Militärgericht
- 1813 Mitglied des Truppenverpflegungsrates in Hanau
- Advokat in Hanau
- 1814-1821 Amtmann in Veckerhagen, befreite den Bezirk von den Diebes- und Gaunerbanden
- 1818 Rat
- 1821 Kreisrat des Kreises Eschwege
- 1822 Kreisrat des Kreises Hofgeismar
- 1824-1831 Kammerrat bei der Kasseler Finanzkammer, beauftragt mit der Leitung und der Aufsicht über das indirekte Steuerwesen
- 1826-1834 Mitglied des leitenden Ausschusses des Handels- und Gewerbevereins in Kassel
- 1830/31 beteiligt an den Verhandlungen über den Zollvertrag mit Preußen in Hannover
- 1831 Direktor der Steuerdirektion (seit 1833: Obersteuerdirektion) in Kassel
- 1832-1834 kurhessischer Landtagskommissar, „als solcher eifrig bemüht, die Meinungsverschiedenheiten zwischen Regierung und Ständen auszugleichen“ (Losch, S. 38)
- 1834 Vorstand des Finanzministeriums, Ministerialdirektor, im selben Jahr Versetzung in den Wartestand
- 1835 Zweiter Direktor und 1836-1847 alleiniger Direktor der Oberfinanzkammer Kassel
- versuchte die Meinungsverschiedenheiten zwischen den Ständen und der Regierung auszugleichen, seine Wahl zum Mitglied der Stände 1836 wurde vom Landesherrn abgelehnt
- 1841-1847 Mitglied der Direktion der Zivil-, Witwen- und Waisenanstalt
- 1845-1847 Direktor der Leih- und Kommerzbank in Kassel
- galt außerdem als exzellenter Geigenspieler
- Träger des Commandeurskreuzes 2. Klasse, des Roten Adlerordens 2. Klasse, des Großherzoglich Hessischen Commandeurskreuzes 2. Klasse, des sächsischen Falkenordens und des Ritterkreuzes des Guelphenordens
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Funktion:
- Eschwege, Landkreis, Kreisrat, 1821-1822
- Hofgeismar, Landkreis, Kreisrat, 1822-1824
- Kurhessen, 01. Landtag, Landtagskommissar, 1831-1832
- Kurhessen, 02. Landtag, Landtagskommissar, 1833
- Kurhessen, 03. Landtag, Landtagskommissar, 1833
- Kurhessen, 04. Landtag, Landtagskommissar, 1833-1835
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Lebensorte:
- Hanau; Marburg; Heidelberg; Veckerhagen; Eschwege; Hofgeismar
- Familie ↑
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Vater:
Meisterlin, Karl Dietrich, † 1814, Hofgerichtsrat in Hanau
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Mutter:
Recordon, Jakobine, † 1821, Tochter des Heinrich Wilhelm Recordon, Leutnant
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Partner:
- Weis, Louise, (⚭ 1813) † 1834, Tochter des Karl Friedrich Weiß, Pfarrer
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Verwandte:
- Schenck zu Schweinsberg, Luise, geb. Meisterlin <Tochter>, 1814–1853, verheiratet mit Ludwig Schenck zu Schweinsberg, 1811–1889, Kommandant von Kassel
- Nachweise ↑
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Quellen:
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Literatur:
- Grothe, Die Abgeordneten der kurhessischen Ständeversammlungen 1830–1866, Marburg 2016, Nr. KSV-294
- Wannagat (Hrsg.), Kassel als Stadt der Juristen (Juristinnen), Köln u. a. 1990, S. 466
- Philipp Losch, Die Abgeordneten der Kurhessischen Ständeversammlungen von 1830 bis 1866, Marburg 1909, S. 38
- Zitierweise ↑
- „Meisterlin, Johann Friedrich“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/100522386> (Stand: 15.4.2024)