Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historical Gazetteer

Outline map of Hessen
Ordnance Map
4822 Gudensberg
Modern Maps
Kartenangebot der Landesvermessung
Topographical Maps
KDR 100, TK25 1900 ff.
Historical Maps
Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 31. Felsberg

Further Information

Dissen (Kirchdissen)

Stadtteil · 215 m über NN
Gemarkung Dissen, Gemeinde Gudensberg, Schwalm-Eder-Kreis 
Settlement | Statistics | Constitution | Property | Church and Religion | Culture | Economy | References | Citation
Settlement

Settlement Type:

Dorf

Localization:

3,5 km nordöstlich von Gudensberg

Geographical Situation:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss im Quellkessel eines Ederzuflusses. Kirche mit wehrhaftem Turm am Südwest-Rand der Siedlung.

Straßenabzweigung von der Bundesstraße 254 nach Besse führt durch den westlichen Randbereich des Ortes.

Earliest Reference:

1061

Historical Names:

Naming:

  • villa (1061)
  • 1568: Dorf

Settlement Sites:

Land Consolidation:

1885/1886

Earliest Local Map:

1685

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3528507, 5673396
UTM: 32 U 528422 5671566
WGS84: 51.1948° N, 9.406749° O OpenLayers

Statistics

Location Code:

634007020

Land Usage Statistics:

  • 1742 (Kasseler Acker): 1621 Land, 332 Wiesen und Weinberge, 102 Wald
  • 1885 (Hektar): 607, davon 462 Acker (= 76.11 %), 66 Wiesen (= 10.87 %), 30 Holzungen (= 4.94 %)
  • 1961 (Hektar): 610, davon 33 Wald (= 5.41 %)

Population Statistics:

  • 1575/85: 21 Hausgesesse. 1579: 23 Rauchhühner
  • 1639: 21 verheiratete, 3 verwitwete Hausgesesse, 1 Beisasse. 1682: 23 Hausgesesse
  • 1735: 38 Mannschaften. 1742 und 1747: 39 Häuser bzw. Hausgesesse
  • 1834: 352, 1885: 420 Einwohner
  • 1861: alle Einwohner evangelisch-reformiert
  • 1885: 420, davon 420 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1925: 455, 1939: 504, 1950: 734, 1961: 636 Einwohner
  • 1961 (Erwerbspersonen): 130 Land- und Forstwirtschaft, 125 Produzierendes Gewerbe, 43 Handel und Verkehr, 25 Dienstleistungen und Sonstiges.
  • 1961: 636, davon 514 evangelisch (= 80.82 %), 90 katholisch (= 14.15 %)

Charts:

Dissen (Kirchdissen): Einwohnerzahlen 1834-1967

Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Constitution

Administrative Area:

  • 1061: Provinz Hessen, Grafschaft des Werner, die Maden genannt wird (in provincia Hassia in comitatu Werinheri qui dicitur Madena)
  • 1428 und 1497: Landgrafschaft Hessen, Amt Gudensberg
  • 1575/85: Amt Gudensberg
  • 1742: Amt
  • 1807: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Gudensberg
  • 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Gudensberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fritzlar
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Former Administrative District:

Fritzlar-Homberg

Court:

  • Flurname beim Galgen
  • 1575/85: niederes und peinliches Gericht Hessen
  • 1807: Friedensgericht Gudensberg
  • vor 1822: Kurhessisches Amt Gudensberg
  • 1822: Justizamt Gudensberg
  • 1867: Amtsgericht Gudensberg
  • 1943: Amtsgericht Fritzlar (Zweigstelle Gudensberg)
  • 1879: Amtsgericht Gudensberg
  • 1971: Amtsgericht Fritzlar

Lordship:

1061 tätigen der Edle Erenfrid und seine Ehefrau Rucela einen Gütertausch mit dem Kloster Fulda und begeben sich damit in dessen Lehnsherrschaft. Sie übertragen dem Abt Widerad von Fulda verschiedene Güter in Provinz Hessen in der Grafschaft Werners, die Maden genannt wird, u.a. in Dissen, und erhalten sie zu Lehen zurück. Außerdem erhalten sie den Hof Morschen als Lehen

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform neben anderen Gemeinden als Stadtteil Gudensberg eingegliedert.

Property

Manorial System and Landholding:

  • 1081: Erzbischof Siegfried von Mainz bestätigt dem Kloster Hasungen durch Graf Gebhard geschenkte Güter, darunter einen Mansus zu Dissen.
  • 1123: Erzbischof Adalbert I. von Mainz bestätigt Kloster Hasungen Güterbesitz, darunter einen Mansus, der dem Kloster von den Grafen Meginfrid und Gebhard geschenkt worden war.
  • 1298: Die Gebrüder von Berninghausen verzichten gegenüber dem Kloster Breitenau auf 2 Hufen zu Dissen.
  • 1319: Die von Besse übergeben Kloster Breitenau einen Hof zu Kirch-Dissen.
  • 1324: Landgraf Otto belehnt die von Elben nach den Gebrüdern von Gudenburg mit Allod zu Dissen.
  • 1335: Die Gebrüder von Gudenburg schenken mit landgräflicher Genehmigung ein Allod zu Dissen an Dietrich von Elben.
  • 1342: Kloster Hasungen besitzt eine Hufe zu Dissen.
  • 1357: Die von Böddiger schenken ihre Güter zu Kirch-Dissen dem Kloster Nordhausen.
  • 1362: Konrad genannt Flecke, Konventual des Kloster Breitenau, schenkt diesem eine Korngülte von einem Klosterhof zu Dissen.
  • 1386: Landtausch zu Dissen zwischen Kloster Breitenau und dem Bürgermeister von Homberg.
  • Ende 14. Jahrhundert: Die von Elben haben Hof zu Dissen, Gerlach von Linne 4 Huben zu Dissen als hessisches Lehen.
  • 1455: Kloster Breitenau verleiht einen Hof zu Dissen.
  • 1525: Thilo von Falkenberg kauft Land zu Dissen und belehnt Reinhard Proll damit.
  • 1533: Derselbe belehnt Hans Hobmann mit einem Acker zu Dissen, Kunz Berger mit 2 Äckern zu Dissen.
  • 1538: Hans von Falkenberg belehnt Kunz Frölich mit 2 Äckern zu Dissen.

Tithes:

1209 und noch um 1450: Stift Fritzlar hat Zehnteinkünfte zu Dissen.

1836: Ablösung des Zehnten

Local Nobility:

1257-1308.

Church and Religion

Local Churches:

  • Kirche mit gotischem West-Turm (ehemaliger Wehrturm).

Parochial Affiliation:

1439: Kirche dem Kloster Breitenau einverleibt.

1465: zur Pfarrei Grifte mit Recht auf eigenen Meßpriester.

1569, 1575/85 und später: Filiale von Grifte

Conversions:

Da Filial von Grifte, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Grifter Pfarrer Heinrich Ratz um 1527.

Culture

Schools:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

References

Bibliography:

Citation
„Dissen (Kirchdissen), Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/4036> (Stand: 24.3.2022)