Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

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4722 Niederzwehren
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 22. Besse
Gerichtsstätten
Linde in Hoof

Further Information

Hoof

Ortsteil · 379 m über NN
Gemeinde Schauenburg, Landkreis Kassel 
Settlement | Statistics | Constitution | Property | Church and Religion | Culture | Economy | References | Citation
Settlement

Settlement Type:

Dorf

Localization:

12 km südwestlich von Kassel

Geographical Situation:

Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss und lockerer Bebauung (Haufendorf) zwischen Habichtswald und Langenberg. Kirche in zentraler Lage. Moderne Bebauung im Norden und Osten. Im Norden verläuft die A 44, im Süden die Korbacher Straße (L 3215).

Bahnhof der Eisenbahnlinie Kassel/Wilhelmshöhe – Naumburg (Inbetriebnahme der Strecke 31.3.1904) bis Stilllegung der Strecke am 4.9.1977.

Earliest Reference:

1318

Settlement Development:

Um 1318 erbaut Reinhard von Dalwigk ein neues befestigtes Haus unter der Burg, der Hof genannt. Aus diesem entwickelt sich der Gutsbezirk und dann das Dorf Hoof.

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Hoof.

Historical Names:

Naming:

  • im Hobe (1366)
  • der Hoff (1585 u. 1747) [OSt u. DB]

Boroughs:

  • Breitenbach, Elmshagen, Hoof und Martinhagen (31.12.1971 - 31.07.1972).

Settlement Sites:

Castles and Fortifications:

Land Consolidation:

1888

Earliest Local Map:

1707

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3524168, 5683335
UTM: 32 U 524084 5681502
WGS84: 51.284336° N, 9.345348° O OpenLayers

Statistics

Location Code:

633023040

Land Usage Statistics:

  • 1885 (Hektar): 507, davon 266 Acker (= 52.47 %), 101 Wiesen (= 19.92 %), 68 Holzungen (= 13.41 %)
  • 1961 (Hektar): 965, davon 418 Wald (= 43.32 %)

Population Statistics:

Charts:

Hoof: Einwohnerzahlen 1834-1967

Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Constitution

Administrative Area:

  • 1346: Herrschaft Schauenburg
  • 16. Jahrhundert: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Kassel
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bauna
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bauna (seit 1804 Wilhelmshöhe)
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Zwehren
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wilhelmshöhe
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
  • 1971: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, Gemeinde Hoof (s. Gemeindeentwicklung)

Former Administrative District:

Kassel

Court:

  • bis 1822: Amt Ahna
  • 1822: Landgericht Kassel
  • 1850: Justizamt Kassel II
  • 1867: Amtsgericht Kassel II
  • 1879: Amtsgericht Kassel

Lordship:

1318 kommt es zum Streit zwischen Reinhard von Dalwigk und den Landgrafen von Hessen zum Streit wegen des neu errichteten Hauses. Doch gelingt es den Landgrafen zunächst nur kurzzeitig, die von Dalwigk an sich zu binden. 1332 geht die Burg Schaumburg, dessen Zubehör Hoof war, als Erblehen von Mainz an den Ritter Reiner von Dalwigk und dessen Söhne. 1346 bestätigt Erzbischof Heinrich zu Mainz Reinhard, Elger und Bernhard von Dalwigk den Kirchsatz zu Ritte, Ditmold, Niedervellmar und Hoof. Erst 1459 stellen sie das Gericht Schauenburg, zu dem Breitenbach, Martinhagen und der Hof zu Elmshagen gehören, unter hessischen Schutz. Nachdem die Dalwigks in mainzischer Zeit die hohe und niedere Gerichtsbarkeit innehatten, blieb ihnen nun nur die niedere Gerichtsbarkeit.

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung der Gemeinden Breitenbach, Elmshagen und Martinhagen in die bestehende Gemeinde Hoof. Diese (Groß-)Gemeinde Hoof blieb aber nicht selbständig, sondern bestand nur bis zum 31.7.1972. Am 1.8.1972 schloss sich die (Groß-)Gemeinde Hoof mit Elgershausen zur neuen Gemeinde Schauenburg zusammen. Breitenbach, Elgershausen, Elmshagen, Hoof und Martinhagen wurden Ortsteile, Hoof wurde zudem Gemeindeverwaltungssitz.

Church and Religion

Local Churches:

  • 1366: Pfarrer belegt
  • 1889 Abriss eines romanischen Vorgängerbaus, an dessen Stelle 1890/91 eine neugotische Kirche nach Plänen des Kasseler Baurats Schuchhardt entsteht.

Parochial Affiliation:

1872: Protestantische Pfarrei der Klasse Wilhelmshöhe mit Filial Breitenbach und dem beständigen Vikariat Elmshagen. 1952 wird die Filialgemeinde Breitenbach ausgepfarrt.

Patronage:

1346 bestätigt Erzbischof Heinrich zu Mainz den Herren von Dalwigk den Kirchsatz zu Ritte, Ditmold, Niedervellmar und Hoof (HStAM Bestand Urk. 111 Nr. 1). Das Patronat in Hoof besitzen die von Dalwigk auch in der Folge, so 1585.

Diakonische Einrichtung:

29.04.1898 Diakonissenstation, Schwestern angestellt durch Pfarramt. Gemeinsame Wohnung mit Kinderlehrerin Rudolf Francke, Die christliche Liebestätigkeit in Kurhessen. Kassel 1904; nach Sardemann, Geschichte des hessischen Diakonissenhauses zu Cassel, S. 300 Krankenpflege, Strick- und Spielschule, Nähverein, Vereinsarbeit; Fortbestand der Diakoniestation bis 1957 (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)

Conversions:

Erster evangelischer Pfarrer: vermutlich Benedictus Joachimus [Nachname unbekannt] ca. 1536-1576, sicher Johannes Schüßler bis 1545

Intermediate Church Authorities:

Hoof stand vor der Reformation unter dem Dekanat Fritzlar (Würdtwein D. 10, 511). 1872 gehörte es dann zur protestantischen Klasse Wilhelmshöhe (Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 217).

Jews:

Provinzial Rabbinat Kassel

1823: 26 Familien (128 Seelen); 1861: 170; 1905: 162; 1932/33: 120 Juden

Gemeinde existiert möglicherweise seit 17/18. Jh; Unterlagen aber erst seit 1823.

unter Schutz der Familie v. Dalwigk

1854 Synagoge errichtet, Fachwerkbau, Betraum, Frauenbad im Keller; wird 1940 umgebaut; Corbacher Landstraße

Schule im selbe Gebäude wie Synagoge, bereits 1827 eigene jüdische Elementarschule; Schule bestand bis 1933 (Schülerzahlen rückläufig)

Friedhof: bestand schon vor 1837; 1840 neue Friedhof an der Korbacher Straße eingerichtet; auch Tote aus Niedenstein werden hier bestattet. (alemannia-judaica)

Culture

Schools:

1910 Volksschule mit vier Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Economy

Mills:

Die 1821 genannte Steinmühle ist möglicherweise mit der Eichmühle identisch.

References

Bibliography:

Citation
„Hoof, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/2271> (Stand: 7.9.2023)