Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

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4621 Wolfhagen
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 14. Zierenberg

Further Information

Oberelsungen

Stadtteil · 280 m über NN
Gemeinde Zierenberg, Landkreis Kassel 
Settlement | Statistics | Constitution | Property | Church and Religion | Culture | Economy | References | Citation
Settlement

Settlement Type:

Dorf

Localization:

7 km nordöstlich von Wolfhagen

Geographical Situation:

Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss in ebenem Gelände am Oberlauf der Duse, einem südöstlichen Zufluss der Erpe. Kirche in zentraler Lage. Im Norden verläuft die A 44 (Dortmund-Kassel). Verbindungsstraßen nach Zierenberg, Nothfelden und Niederelsungen.

1,2 km ostnordöstlich Bahnhof der Eisenbahnlinie Volkmarsen - Vellmar/Obervellmar seit 1897.

Earliest Reference:

(775-786)

Other Names:

  • Ober-Elsungen
  • Elsungen, Ober-

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Bei den frühen Namensformen ohne differenzierenden Zusatz muss offen bleiben, ob sie auf Ober- oder auf Niederelsungen zu beziehen sind.

Historical Names:

Naming:

  • locus (8./9. Jahrhundert)
  • villa (8./9. Jahrhundert)
  • ville (1324)
  • Dorf und Mark (1335)
  • Dorf (1341)

Settlement Sites:

Earliest Local Map:

1726 (Konzept)

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3516469, 5693422
UTM: 32 U 516389 5691585
WGS84: 51.375275° N, 9.235462° O OpenLayers

Statistics

Location Code:

633029050

Land Usage Statistics:

  • 1885 (Hektar): 1149, davon 740 Acker (= 64.40 %), 79 Wiesen (= 6.88 %), 282 Holzungen (= 24.54 %)
  • 1961 (Hektar): 1157, davon 274 Wald (= 23.68 %)

Population Statistics:

Charts:

Oberelsungen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Constitution

Administrative Area:

  • 9. Jh.: Hessengau (In pago Hassorum)
  • 965: Hessengau, Grafschaft des Grafen Elli (in pago Hassonum in comitatu Elli comitis; gilt zumindest für Rösebeck, vgl. Besitz)
  • 973: in pago Hassim (MG DD 2, 37)
  • 1535: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Schartenberg
  • 1572: Landgrafschaft Hessen, Stadt und Amt Zierenberg
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Zierenberg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Zierenberg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Zierenberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Zierenberg
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Zierenberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
  • 1971: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen, Stadt Zierenberg (s. Gemeindeentwicklung)

Former Administrative District:

Wolfhagen

Court:

  • Gericht Schartenberg
  • 1787 wurde auch die andere Hälfte des Gerichts von Hessen an die von Malsburg abgetreten
  • bis 1822: Amt Zierenberg
  • 1822: Justizamt Volkmarsen
  • 1833: Justizamt Zierenberg
  • 1867: Amtsgericht Zierenberg
  • 1879: Amtsgericht Zierenberg
  • 1932: Amtsgericht Wolfhagen

Lordship:

953 schenkte König Otto I. dem Magdeburger Moritzkloster Besitz, den er von dem Lehnsmann Billing eingetauschten Besitz, worunter sich auch Elsungen befand. 965 erhielt das Magdeburger Moritzstift den Königshof Rösebeck (Kreis Höxter, Stadt Borgentreich), zu dessen Zubehör Elsungen zählte.

Oberelsungen lag im Einflussbereich verschiedener Herrschaften, die ihre Interessensphären auszudehnen versuchten. Hierzu zählten die Landgrafen von Hessen, die Erzbischöfe von Mainz und die Bischöfe von Paderborn.

Zunächst gehörten beide Elsungen zu Burg und Herrschaft Schartenberg und teilen deren Schicksal. 1265 und 1266 werden zwei Landfrieden zwischen dem Landgrafen von Hessen und dem Bischof von Paderborn in campo apud Elsingen abgeschlossen (Landgrafen-Regesten online Nr. 109 und Landgrafen-Regesten online Nr. 131).

1294 erwirbt Hessen Teile der Schartenburg und damit auch von Oberelsungen. Die restlichen Anteile fallen an die von Calenberg. 1341 zwingt Landgraf Heinrich der Eiserne die Brüder von Calenberg, seine Lehenshoheit anzuerkennen. Sie erklären, mit dem Gericht und Gebiet halb und mit der Maibede zu Ober- und Niederelsungen, Breuna und der damaligen Wüstung Rhöda, mit der Hälfte von Gericht und Gebiet zu Niederlistingen und Wettesingen samt allem Zubehör an Gerechtigkeiten, außen und innen belehnt zu sein. 1442 erhält Ritter Rabe (Rave) VI. von Calenberg von Landgraf Ludwig I. Oberelsungen als Lehen (StAM Urk. 14 Nr. 3446). 1457 ging dieses zur Hälfte durch Verkauf auf die von Gudenberg über. 1464 belehnte Hessen allerdings zuerst die von Stockhausen, erst 1471 die von Gudenberg.

1534 erlischt das Geschlecht der von Gudenberg und die von der Malsburg werden im Folgejahr mit dieser Hälfte von Hessen belehnt (Reverse bis 1824). Die Landgrafen von Hessen besitzen in der Folge 3 /8, den Rest die von Malsburg. 1787 erwerben die von der Malsburg auch die landgräflichen 3/8 durch Tausch, so dass sie bis 1821 im alleinigen Besitz der Gerichtsherrschaft waren.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.2.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung in die Stadt Zierenberg, deren Stadtteil Oberelsungen wurde.

Property

Manorial System and Landholding:

  • Die Klöster Hersfeld und Fulda hatten früh Besitz in Elsungen, der sich nicht genauer zuordnen lässt.
  • b) Oberelsungen:
  • Der Besitz, den Hasungen 1074 in Elsingun hatte, scheint in Oberelsungen gelegen zu haben.
  • Im 12. Jahrhundert gehörte ein Hof in Elsungen super. den Grafen von Northeim (Kindlinger, Münster. Beiträge 3, 13). Ein Hof in super. Elsungen war Allod der Grafen auch gemäß Schrader, Dynastenstämme 1, 206. 1310 werden Güter in Oberelsungen dem Kloster Kaufungen überschrieben. 1315 verkauft der Edelherr Heinrich von Schöneberg dem Tile von Twiste u.a. eine halbe Hufe Land in Oberelsungen. 1335 erhält Kloster Hasungen die sogen. Gropinhube in Ober Elsungen. 1336 verkauft der Ritter Herbold von Mederich dem Volkmarer Bürger Bencko Bernonis und dessen Frau Adelheid seinen in Oberelsungen gelegenen Hof.

Tithes:

1324 belehnt Graf Otto von Ravensberg die Gebrüder von Elben mit dem Zehnten in Oberelsungen.

In der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts wird Werner von Kalenberg mit dem Zehnten zu Elsingen von den Herren von Everstein belehnt [Ohainski, Lehnregister, S. 50 (100)].

1460 erwirbt die Karthause Eppenberg den Zehnten zu Elsungen von Rabe vom Kalenberg,

Local Nobility:

Adliger von Elsungen 1235

Church and Religion

Local Churches:

  • 1259: sacerdotes für beide Elsungen
  • 1262: Erwähnung eines Plebans, bei dem eine Zuordnung zu Ober- oder Niederelsungen nicht möglich ist
  • 1284: Pleban in Oberelsungen
  • Kapelle auf dem Kirchberg vielleicht 1350 gestiftet (Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 262)
  • Erst 1518 wird ein Pfarrer zu Oberelsungen genannt.
  • Kirche 1798/99 als Saalbau mit Walmdach errichtet, Umbau 1972.

Parochial Affiliation:

1585 gehören Oedinghausen und Elmarshausen zum Kirchspiel, ebenso 1872 der Hof Oedinghausen und Elmarshausen als Filialort. Mit der Aufhebung der Pfarrstelle in Niederelsungen 1988 wird dieses als Vikariatsgemeinde mit Oberelsungen verbunden.

Patronage:

1296 war Johann von Helfenberg Patron der Kirche von Elsungen (Falckenheiner UB 13).

Patron der Kirche in Oberelsungen sind 1572 und 1585 die von der Malsburg

Conversions:

Erster evangelischer Pfarrer: Henricus Zeitverlus ca. 1527 bis ca. 1570, ehemaliger katholischer Pfarrer in Oberelsungen

Intermediate Church Authorities:

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Schützeberg

Die protestantische Pfarrei Oberelsungen gehörte 1872 zur Klasse Zierenberg (Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 261). 1994 Kirchenkreis Wolfhagen

Culture

Schools:

1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

References

Bibliography:

Citation
„Oberelsungen, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/2187> (Stand: 4.7.2022)