Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

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4421 Borgentreich
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 3. Lamerden

Further Information

Ostheim

Stadtteil · 151 m über NN
Gemeinde Liebenau, Landkreis Kassel 
Settlement | Statistics | Constitution | Property | Church and Religion | Culture | Economy | References | Citation
Settlement

Settlement Type:

Dorf

Localization:

4,5 km nordwestlich von Hofgeismar

Geographical Situation:

Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss und lockerer Bebauung südöstlich oberhalb der Diemel, dicht an der heutigen Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen. Kirche in zentraler Lage. Am Westrand des Ortes verläuft die L 3210 von Liebenau nach Nordwesten.

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Aufgrund der Häufigkeit des Ortsnamens Ostheim ist eine eindeutige Zuordnung der frühen Belege kaum möglich. Vgl. daher auch Ostheim (Gemarkung Vasbeck, Gemeinde Diemelsee, Landkreis Waldeck-Frankenberg), die entsprechenden Artikel zu Ostheim I (südöstlich Brakel) und Ostheim II (östlich Warburg), in: Ortsnamen Kreis Höxter, S. 283-285, sowie den Artikel Ostheim (westlich von Borntosten), in: Ortsnamen Hochsauerlandkreis, S. 382-383.

Historical Names:

Naming:

  • villa et marca (1015-1036)
  • villa (um 1120)
  • ville (1290)

Settlement Sites:

Land Consolidation:

1871

Earliest Local Map:

1700

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3522407, 5708006
UTM: 32 U 522324 5706163
WGS84: 51.506154° N, 9.321661° O OpenLayers

Statistics

Location Code:

633016070

Land Usage Statistics:

  • 1885 (Hektar): 427, davon 276 Acker (= 64.64 %), 18 Wiesen (= 4.22 %), 51 Holzungen (= 11.94 %)
  • 1961 (Hektar): 428, davon 62 Wald (= 14.49 %)

Population Statistics:

Charts:

Ostheim: Einwohnerzahlen 1834-1967

Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Constitution

Administrative Area:

  • 1455: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg
  • 1544: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg
  • 1568: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Trendelburg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Trendelburg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Hofgeismar
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Stadt und Amt Trendelburg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hofgeismar
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel

Former Administrative District:

Hofgeismar

Court:

  • bis 1822: Amt Trendelburg
  • 1822: Justizamt Hofgeismar
  • 1823: Justizamt Hofgeismar
  • 1867: Amtsgericht Hofgeismar
  • 1879: Amtsgericht Hofgeismar
  • 1968: Amtsgericht Hofgeismar

Lordship:

Vor 1220 statten die Brüder von Dassel ihre Schwester und deren Verlobten, Berthold von Schöneberg, mit einem Teil der Grafschaft aus, u.a. mit Ostheim. Der Besitz erscheint im Schöneberger Lehnsregister (vgl. Zehnt). Die Herrschaft ist lange Zeit zwischen Mainz und Hessen strittig. 1425 wird das Dorf als mainzisch bezeichnet, nach dem Ende der Schöneberger 1429 setzt sich die hessische Landesherrschaft durch, 1455 ist die gesamte Vogtei in landgräflicher Gewalt.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.2.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur neuen Stadtgemeinde Liebenau zusammengeschlossen.

Property

Manorial System and Landholding:

  • Im 12. Jahrhundert haben die Mönche von Kloster Helmarshausen Besitz in Osheim. Das Kloster Lippoldsberg hat Zehntbesitz in Ostheim (s. Zehnt).
  • Die Gebrüder Konrad und Konrad v. Schonenberg befreien 1347 zwei Huben Landes zu Ostheim, die Herbold v. Pappenheim zur Ausstattung des Marien und Allerheiligenaltars in Liebenau gegeben hatte, vom Lehensverbande.
  • Nach dem Salbuch von 1544 hat der Landgraf von Hessen zwar eine Reihe von Rechten und das Gericht, aber keine Güter.
  • Umfangreich ist hingegen der Besitz der Adligen vor Ort: 1546 verfügen die Spiegel von Desenberg über die Schaftrift, zwei Meierhöfte 11 1/2 Kothöfe, 9 1/2 Hufen Land sowie über 100 Morgen Rodland. Die Pappenheimer verfügen über 8 Hufen, 2 Höfe und 9 Morgen Rodland und die von der Malsburg 2 Hufen, 2 Kothöfe und 1 Hofstätte.

Tithes:

1233 verpfändet der Ritter Bruno von Zwergen einen Teil seines Zehnten in Ostheim dem Lippoldsberger Propst Heinrich bis zur Tilgung seiner Schuld (Kruppa, Grafen von Dassel, S. 408, Regest Nr. 198). Nach dem Schöneberger Lehnsregister hat der Ritter Bruno von Zwergen den Zehnten als Lehen inne. 1546 haben die von Pappenheim den Zehnten inne.

Local Nobility:

Adlige 1198 (Kopiar 486)

Church and Religion

Local Churches:

  • Pleban (1307)
  • Ältere Kirche von 1591, 1889/90 durch neugotische Kirche mit Westturm ersetzt, 1983/84 renoviert

Parochial Affiliation:

Pfarrei um 1338 an die Stadtkirche in Liebenau verlegt, danach gehörte Ostheim als Filial zu Liebenau, 1585 ist Ostheim nach Liebenau eingepfarrt. 1872 und 1994 Filialdorf

Patronage:

Das Patronat gehörte 1394 Otto Groppe von Gudensberg, nach Landau (Ritterburgen 4,242) zunächst als mainzisches Lehen. Von Gudensberg erklärte es aber zu einem hessischen Lehen und Hessen zog das Patronat 1410 als erledigt ein. Trotzdem trugen es die von Gudensberg und seit 1534 je zur Hälfte die von der Malsburg und die Wölfe von Gudensberg von Mainz als Lehen. Hessen aber setze den Pfarrer ein.

Conversions:

Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Ritter ca. 1525-1575, Pfarrer von Liebenau und Ostheim, von Adam Krafft "vor der bauren aufruor" eingesetzt

Intermediate Church Authorities:

15. Jahrhundert: Mainzer Kirchenprovinz, Archidiakonat St. Marien zu Hofgeismar

Nach der Reformation zur Klasse Trendelburg

Culture

Schools:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Historical Events:

1425 klagt der Mainzer Erzbischof, der Landgraf habe im vergangen Jahr das Dorf Ostheimund den Kirchhof brandschatzen lassen.

References

Bibliography:

Citation
„Ostheim, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/2090> (Stand: 26.4.2022)