Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

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4622 Kassel West
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 15. Wilhelmshöhe

Further Information

Ehrsten

Ortsteil · 255 m über NN
Gemeinde Calden, Landkreis Kassel 
Settlement | Statistics | Constitution | Property | Church and Religion | Culture | Economy | References | Citation
Settlement

Settlement Type:

Dorf

Localization:

11,5 km südwestlich von Hofgeismar

Geographical Situation:

Straßendorf mit geringer Siedlungsdichte in hügeliger bewaldeter Landschaft im Tal der Nebelbeeke. Kirche in zentraler Lage. Durch den Ort führt die L 3214 von Zierenberg nach Calden, die am Nordostrand von der K 30 von Meimbressen nach Fürstenwald gekreuzt wird

Earliest Reference:

952

Historical Names:

Naming:

  • villa (9. Jahrhundert)
  • cortes (1010)
  • villa (1064)
  • villa (1097)
  • Dorf (1488)

Land Consolidation:

1905

Earliest Local Map:

1722

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3524293, 5695538
UTM: 32 U 524210 5693700
WGS84: 51.394014° N, 9.34797° O OpenLayers

Statistics

Location Code:

633005020

Land Usage Statistics:

  • 1885 (Hektar): 540, davon 351 Acker (= 65.00 %), 82 Wiesen (= 15.19 %), 49 Holzungen (= 9.07 %)
  • Gutsbezirk Ehrsten (Oberförsterei): 854 , davon 1 Ackerland (= 0,12 %), 3 Wiesen (= 0,35 %), 801 Holzungen (= 93,8 %)
  • 1961 (Hektar): 541, davon 56 Wald (= 10.35 %)

Population Statistics:

Charts:

Ehrsten: Einwohnerzahlen 1834-1967

Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Constitution

Administrative Area:

  • (800-850): in pago Hessorum; in regione Hassorum
  • 1294: Herrschaft und Gericht Schartenberg
  • 1383: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Schartenberg
  • 1535: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Schartenberg
  • 1571: Landgrafschaft Hessen, Niederfürstentum, Amt Schartenberg (Zierenberger Salbuch)
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Zierenberg (Schartenberg genannt)
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Zierenberg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Zierenberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Zierenberg
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Stadt und Amt Zierenberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hofgeismar
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel

Former Administrative District:

Hofgeismar

Court:

  • bis 1822: Amt Zierenberg
  • 1822: Justizamt Grebenstein
  • 1867: Amtsgericht Grebenstein
  • 1879: Amtsgericht Grebenstein
  • 1945: Amtsgericht Hofgeismar
  • 1968: Amtsgericht Hofgeismar

Lordship:

1294 verkauften die von Schartenberg Landgraf Heinrich Teile des Schlosses Schartenberg und der umliegenden Gerichte mit Ausnahme des Gerichts in Ehrsten. 1300 überlassen Brüder von Gudensburg Heinrich I. ihre Rechte am Ehrstener Wald. Wann genau Ehrsten an Hessen gelangte (etwa beim Aussterben der von Schartenberg 1383), ist nicht bekannt, da auch der Mainzer Erzbischof Ansprüche erhebt. 1399 überlässt Erzbischof Johann von Mainz dem Groppe von Fleckenbühl verschiedene Lehen, u.a. eine Hube zu Ehrsten. Landgraf Ludwig I. belehnt 1424 Heinrich Schützeberg und seine Ganerben mit 2 Hufen Land zu Ehrsten.

1488 verschreibt Landgraf Wilhelm [I.] d.Ä. seiner Gemahlin Anna geb. Herzogin von Braunschweig-Lüneburg mit Zustimmung seines Bruders Landgraf Wilhelms [II.] d.M. die Städte und Schlösser Grebenstein und Immenhausen und die Hälfte des Reinhardswaldes mit den zugehörigen Dörfern Hohenkirchen, Hombressen und Ehrsten und allen Rechten als Leibzucht.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.8.1972 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der Gemeinde Calden eingegliedert.

Property

Manorial System and Landholding:

  • In der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts erhält Kloster Fulda mehrere Privatschenkungen in Ehrsten.
  • 952 ertauscht König Otto I. den Ort Ehrsten von seinem Vasallen Billing und überlässt diesen im Jahr darauf dem Moritzkloster in Magdeburg. 966 macht Otto den Tausch mit seinem Vasallen Billing wieder rückgängig.
  • 1010 schenkt König Heinrich II. seinen Hof in Ehrsten dem Domkapitel in Magdeburg. 1064 bestätigt Heinrich IV. dem Domkapitel von Paderborn den Besitz von zehn Mansen in Ersten, die ihm seine Mutter, die Kaiserin Agnes, geschenkt hat.
  • 1097 erhält die Abtei St. Alban vor Mainz zur Errichtung einer Benediktinerpropstei in Weimar anderthalb Hufen in Ehrsten.
  • Die Herren von Schöneberg haben im 13. Jahrhundert Besitz in Ehrsten, der als Lehen ausgetan ist.
  • 1317 schenken die Gebrüder von Schartenberg dem Kloster Weißenstein eine Hufe in Ehrsten genannt die wyzenstenste howe.
  • Stift Kaufungen
Church and Religion

Local Churches:

  • ecclesie seu capelle (1361)
  • Kleine Saalkriche mit Chorturm aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts

Guardianships:

  • Maria [1389]

Parochial Affiliation:

Bis zur Verselbständigung als Pfarrei 1361 ist Ehrsten Filial von Meimbressen.

1361: Selbständige Pfarrei des Archidiakonats Hofgeismar

1872: Protestantische Pfarrei der Klasse Zierenberg mit Filial Meimbressen, 1875 kommt Fürstenwald hinzu. 1994 gehören als Filialorte Fürstenwald und Meimbressen zum Kirchspiel.

Patronage:

Bis 1361 besitzen die von Schartenberg das Patronatsrechts gemeinsam mit Kloster Kaufungen, ab dann sind sie alleinige Patronatsherren. Mit deren Aussterben 1383 haben die von der Malsburg das Patronat inne, 1424 als Mainzer Lehen. 1585 sind die Landgrafen Patronatsherren

Diakonische Einrichtung:

1926 nach Ritter, Kirchliches Handbuch, S. 51 Diakonisse von politischer Gemeinde angestellt

Conversions:

Erster evangelischer Pfarrer: Henricus Harbach (Huppach) ca. 1527-1546(?)

Intermediate Church Authorities:

15. Jahrhundert: Mainzer Kirchenprovinz, Archidiakonat St. Marien zu Hofgeismar

1872: Protestantische Pfarrei der Klasse Zierenberg (Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 248)

Culture

Schools:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

References

Bibliography:

Citation
„Ehrsten, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/2056> (Stand: 8.12.2022)