Monasteries and Religious Orders
- Ordnance Map
- 5424 Fulda
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- Location Code
- 63100901043
Further Information
Vinzentinerinnen (Barmherzige Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul) in Fulda
- Gemarkung Fulda, Gemeinde Fulda, Landkreis Fulda
- Basic Data ↑
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Abstract:
Der Orden des Hl. Vinzenz von Paul widmet sich seit seiner Entstehung 1633 in Frankreich der Krankenpflege. 1834 kommen auf Wunsch des Fuldaer Bischofs drei Schwestern nach Fulda und begründen damit die Arbeit der Vinzentinerinnen in Deutschland. Im Mutterhaus in Fulda liegt auch heute noch ein Zentrum des Ordens.
Die Barmherzigen Schwestern sind seit der Mitte des 19. Jahrhunderts der wichtigste Orden im Bistum Fulda. In zahlreiche Niederlassungen wird für die Bevölkerung die Krankenversorgung und die Betreuung der Kinder, Alten und sozial Schwachen gesichert. In Fulda unterhält der Orden neun Einrichtungen.
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Orden:
Vinzentinerinnen (Barmherzige Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul)
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Ordensprovinz:
Mutterhaus Fulda
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Heutige Diözesanzugehörigkeit:
Bistum Limburg
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Type:
Frauenkloster
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Territorium:
- vgl. Entwicklung Fulda
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Designation of the Institution in Sources:
Vinzentinerinnen von Fulda
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Location:
Das Mutterhaus des Ordens liegt Kanalstraße 22, 36037 Fulda.
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Coordinates:
Gauß-Krüger: 3547810, 5602017
UTM: 32 U 547716 5600216
WGS84: 50.551924° N, 9.673553° O - History ↑
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History:
1802 gründet Erbprinz Wilhelm Friedrich von Oranien ein Krankenhaus in Fulda im ehemaligen Kapuzinerkloster, da durch die Säkularisation mit der Aufhebung der Klöster die gesundheitliche Betreuung der Bevölkerung zusammengebrochen ist. Der Besitz des Kollegiatstifts in Hünfeld soll die Neugründung finanziell absichern.
Die Zustände im Krankenhaus sind katastrophal. Der Bischof von Fulda, Leonhard Pfaff, wendet sich in Absprache mit dem Innenministerium der kurhessischen Regierung an das Mutterhaus der Vinzentinerinnen in Straßburg, um geeignetes Pflegepersonal auszubilden und zu engagieren. 1834 beginnen drei Vinzentinerinnen aus Straßburg im Landkrankenhaus in Fulda zu arbeiten. 1835 erhält die Niederlassung das Recht, selbständig Ordensschwestern auszubilden und wird damit zu einem Zentrum der Barmherzigen Schwestern in Deutschland. Die Gemeinschaft vergrößert sich durch die Übernahme anderer Krankenpflegeeinrichtungen wie dem Heilig-Geist-Hospital in Fulda. 1839 müssen im Hospital 260 Menschen, Männer, Frauen, Pfründner und rund 80 Waisenkinder versorgt werden. 1844 wird für die wachsende Gemeinschaft ein Neubau des Klosters errichtet, die Statuten 1869 durch den Fuldaer Bischof und 1872 durch den Papst anerkannt. Seelsorgerisch betreut werden die Schwestern durch Domdechant Konrad Lomb.
Im Kulturkampf müssen die Schwestern ihre Arbeit einstellen (1873-1881). Danach vertiefen sie ihr Engagement in der Kranken- und Altenpflege, in der Kinderbetreuung und anderen sozialen Bereichen. 1910 arbeiten im Mutterhaus der Kongregation in der Kanalstraße 26 Schwestern und 32 Novizinnen, im St.Antoniusheim 12, im Klerikalseminar 8, im Konvikt 7, im Hl.Geist Hospital 15 (1926 fünfzehn Vinzentinerinnen), im St.Josephsheim 4, im Landeskrankenhaus 34 (1926 - 44 Schwestern), im Marienheim 5 und im St.Lioba Siechenhaus 10 Schwestern (1926 zwölf Ordensschwestern).
Wie in vielen anderen Niederlassungen der Vinzentinerinnen wird auch in Fulda ein Lazarett im Ersten Weltkrieg eingerichtet. Nach dem Krieg werden von Fulda aus weitere Niederlassungen gegründet.
In der NS-Zeit werden die Kindergärten und das Waisenhaus in Fulda durch den Staat zwangsweise geschlossen. In der Nachkriegszeit wird das Kloster der Vinzentinerinnen zur Anlaufstelle für viele Flüchtlinge und Heimatvertriebene. Seit den 1960er Jahren nimmt die Zahl der Schwestern ab.
1961 zählt die Fuldaer Genossenschaft 849 Schwestern und 31 Anwärterinnen.
1999 gründet die Gemeinschaft die St. Vinzenz Krankenhaus GmbH, Fulda. In dieser GmbH werden ab 1. Januar 1999 alle Krankenhäuser, die bis dahin in Trägerschaft des Hauses der barmherzigen Schwestern waren, geführt.
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Gründungsjahr:
1834
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Gründer:
Bischof von Fulda Johann Leonhard Pfaff
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Organization:
An der Spitze des Ordens steht die gewählte Generaloberin, die durch vier gewählte Generalrätinnen unterstützt wird. Von 1871 bis zu ihrem Tode 1891 leitet Hedwig Happ als Generaloberin das Mutterhaus in Fulda. In der Leitung folgt ihr Maria Theresia Köhler bis in die Zeit des Ersten Weltkrieges. 1890 und 1918 finden Provinzialkapitel des Ordens der Mutterhäuser von Straßburg, Freiburg und Fulda statt, in denen neue Regelungen der Ordenskonstitutionen beschlossen werden. 1917 wird als Generaloberin Alexia Adler gewählt, die bis zu ihrem Tod 1929 im Jahre der Weltwirtschaftskrise den Orden leitet.
1991 geht das Haus in Fulda eine Föderation mit den Vinzentinerinnen von Augsburg, Freiburg, Heppenheim, Hildesheim, Innsbruck, München, Paderborn u. Untermarchtal mit dem früheren Mutterhaus in Straßburg ein.
- Property ↑
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Niederlassungen:
1961 unterhält der Konvent von Fulda 112 Niederlassungen, davon 107 im Bistum Fulda, zwei in der Diözese Limburg, zwei in der Diözese Trier und zwei in der Diözese Meißen.
In Fulda arbeiten die Vinzentinerinnen in folgenden Einrichtungen:
1. Priesterseminar, 2. Landeskrankenhaus, 3. Heiliggeisthospital (seit 1836), 4. Marienheim, 5. Kreis- (Lioba-) Siechenhaus, 6. Bischöfliches Gymnasial-Konvikt (seit 1852), 7. St. Josephsheim, 8. St. Antoniusheim (Katharinenhospital 1837), 9. Kleinkinderbewahranstalt und Betreuung des Städtischen Säuglingsheim Christinenstift
Die Filialen des Mutterhauses Fulda werden aufgezählt in: Dersch, Hessisches Klosterbuch, S. 57.
Im Stadtteil Harmerz von Fulda besteht nach dem Personalschematismus für die Diözese Fulda 1964 ein Schwesternhaus mit einer Krankenambulanz und einem Kindergarten. Diese Niederlassung wird 1945 gegründet.
- Ausstattung ↑
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Miscellaneous:
Im Antoniushaus in Fulda versuchen die Schwestern das Euthanasieprogramm der Nationalsozialisten abzuwenden.
- References ↑
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Sources:
- Archiv des Bischöflichen Generalvikariats in Fulda, Bestand 131 „Vinzentinerinnen“
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Printed Sources:
- Zeitgenössischer Gründungsbericht vom 23.10.1835 an das Domkapitel in Fulda über das Institut der barmherzigen Schwestern durch Kaplan Lomb abgedruckt in Kathrein, Die Anfänge der Vizentinerinnen in Fulda, in: Fuldaer Geschichtsblätter, Bd. 61 (1985), S. 96-118
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Bibliography:
- Pünder,150 Jahre Vinzentinerinnen in Fulda, in: Fuldaer Geschichtsblätter, Bd. 85 (2009), S. 93-100
- 150 Jahre Barmherzige Schwestern Mutterhaus Fulda
- Kathrein, Die Anfänge der Vizentinerinnen in Fulda, in: Fuldaer Geschichtsblätter, Bd. 61 (1985), S. 105-118
- Wirken der Orden und Klöster in Deutschland, Bd. 2, S. 606-609
- Personalschematismus für die Diözese Fulda. Fulda 1964
- Thielemann, Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul Mutterhaus Fulda
- Statistik der Tätigkeit der kath. caritativen Genossenschaften und Vereinigungen in der öffentlichen und privaten interkonfessionellen Wohlfahrtspflege in Deutschland, S. 82
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GND-ID:
- Citation ↑
- „Vinzentinerinnen (Barmherzige Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul) in Fulda, Gemeinde Fulda“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/kl/id/14344> (Stand: 19.8.2022)
- Indices ↑
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