Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historical Gazetteer

Inheiden

Stadtteil · 136 m über NN
Gemeinde Hungen, Landkreis Gießen 
Settlement | Statistics | Constitution | Property | Church and Religion | Culture | Economy | References | Citation
Settlement

Settlement Type:

Dorf

Localization:

9 km südöstlich von Lich

Geographical Situation:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß und dichter Gehöftanordnung im flachen Tal der Horloff; von Osten einmündend ein Seitental. Eine der beiden Siedlungsachsen verläuft in leichtem Schwung isohypsenparallel nach So, davon abzweigend die andere, westlich gerichtete Siedlungsachse. Moderne Wohnsiedlung im N; dort auch der Haltepunkt der Eisenbahnlinie. Südöstlich des Ortes großer Teich (Bergwerksindustrie?). 1 km östlich abgesetzt vom Ort Wasserwerk an Stelle einer alten Mühle (Riedmühle).

Im Westen führt die B 489 im Zuge der alten Handelsstraße durch die "kurzen Hessen" an Inheiden vorbei.

Bahnhof der Eisenbahnlinie Friedberg - Hungen ("Horlofftalbahn", erbaut 1897).

Earliest Reference:

1141

Settlement Development:

ehemaliges Römerkastell

Historical Names:

Naming:

Settlement Sites:

Castles and Fortifications:

  • 1 km östlich von Inheiden röm. Numeruskastell mit einer Größe von ca. 1 Hektar und kleinem Vicus

Earliest Local Map:

1856

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3492690, 5591413
UTM: 32 U 492618 5589616
WGS84: 50.458502° N, 8.896008° O OpenLayers

Statistics

Location Code:

531008030

Land Usage Statistics:

  • 1854 (Morgen): 1382, davon 984 Acker, 331 Wiesen, 1 Wald
  • 1961 (Hektar): 476, davon 87 Wald

Population Statistics:

  • 1631: 46 Untertanen
  • 1834: 361 Einwohner
  • 1885: 357 Einwohner
  • 1925: 482 Einwohner
  • 1939: 536 Einwohner
  • 1950: 834 Einwohner
  • 1961: 798 Einwohner
  • 1830: 345 evangelische Einwohner, 13 Juden
  • 1961: 660 evangelische, 104 römisch-katholische Einwohner
  • 1961 (Erwerbspers.): 99 Land- und Forstwirtsch., 202 Prod. Gewerbe, 52 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 31 Dienstleistung(en) und Sonstige

Charts:

Inheiden: Einwohnerzahlen 1834-1967

Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Constitution

Administrative Area:

  • 1787: Grafschaft zu Solms-Laubach (Anteil an der Herrschaft Münzenberg), Amt Utphe
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Utphe (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
  • 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Hungen
  • 1837: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis

Former Administrative District:

Gießen

Court:

  • 1822: Landgericht Laubach
  • 1848: Landgericht, seit 1879: Amtsgericht Hungen
  • 1934: Amtsgericht Lich

Lordship:

1411 sind Güter zu Inheiden gelegen in Treyser Gerichte bezeugt (Landau, Gau Wettereiba S. 65). 1423 ist Inheiden als Zubehör des Gerichts Trais/Horloff aus der falkenstein. Erbschaft zu erschließen und fiel damals im Zuge der Teilung der Grafschaft Solms Graf Johann von Solms zu (Solmser Urkunden 1 Nr. 915).

Gemeindeentwicklung:

Am 1.1.1977 Eingliederung nach Hungen.

Property

Manorial System and Landholding:

  • Um 1148 bestätigt Papst Eugen III. Kloster Schiffenberg seinen Güterbesitz zu Inheiden (Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3 Nr. 1335). 1299 erhält das Kloster von Jutta, der Witwe des Ritter Werner Kolbendensel von Bellersheim, für ihre im Kloster lebende Tochter Iggenhild Einkünfte aus Gütern zu Inheiden und Lang-Göns überwiesen (Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3 Nr. 1389).
  • 1315 tauscht der Ritter Kraft gen. Groppe mit Kloster Altenberg seine Güter zu Linden, bei der Burg gelegen, gegen Güter in Inheiden
  • 1330 übertragen der Münzenberger Bürger und Schöffe Gutwin, Sohn der Elisabeth von Holzheim, und Kunzela Kloster Arnsburg eine jährl. Gülte von Gütern zu Inheiden (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 614).
  • Stift Zelle (Schiffenberg) verfügt im 14. Jahrhundert über Pachteinnahmen (Römer, Einkünfteverzeichnisse).
  • 1414 hat Ritter Kurt von Bellersheim vom Landgrafen von Hessen zu Lehen u.a. 1 1/2 Hufen Land zu Obbornhofen und 2 Hufen in Inheiden; Neubelehnung 1452 (Demandt, Regesten Kopiare 1 Nr. 444, 976).
  • Im Zuge der Teilung der Grafschaft Solms 1423 erhält Graf Johann von Solms einen Hof und Ländereien zu Inheiden. 1433 verschreibt Graf Johann V. von Solms seiner Frau Else von Cronberg als Morgengabe 600 Rhein. Gulden und setzt sie bis zur Bezahlung in den Besitz seines Anteils an den Höfen Inheiden und Berstadt (Solmser Urkunden 1 Nr. 15).

Tithes:

1290 belehnt Kloster Fulda anstelle des Ritters Eckehard von Bleichenbach die Ritter von Bellersheim erblich mit einem Drittel des Zehnten zu Inheiden (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 230).

1569 bekundet Graf Hans-Georg von Solms, daß ihm das Domkapitel zu Mainz den Präsenz-Zehnten zu Utphe, Trais-Horloff, Inheiden und Feldheim auf 9 Jahre verliehen habe; ebenso die Leihe auf 12 Jahre 1610 (Solmser Urkunden 3 Nr. 3584, Solmser Urkunden 4 Nr. 3720)

Local Nobility:

Am 1.1.1977 Eingliederung nach Hungen

Church and Religion

Local Churches:

  • 1900: bei Trais-Horloff eingepfarrt

Parochial Affiliation:

zu Trais-Horloff

Conversions:

Einführung der Reformation in der Grafschaft Solms-Laubach ab 1544.

Jews:

1830: 13, 1905: 7 Juden. Als jüdischer Begräbnisplatz diente der Friedhof von Hungen.

Culture

Schools:

1910 einklassige Volksschule, Schulhaus von 1863

References

Bibliography:

Citation
„Inheiden, Landkreis Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/10345> (Stand: 8.8.2023)