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Graf Otto von Waldeck 1310, Höchst

Höchst · Gem. Höchst i. Odw. · Odenwaldkreis | Historical Gazetteer
Place of Location | Characteristics | Description | Inscription | References | Citation
Place of Location

Place of Location:

Höchst

Premises:

Höchst, Evangelische Kirche

Angaben zum Standort:

Die Platte ist heute in die Ostwand des Turmerdgeschosses eingemauert.

Characteristics

Dating:

1310

Type:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Conservation:

erhalten

Dimensions:

79 x 169 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

5 cm

Description

Description:

Im eingetieften Feld steht in Halbrelief der mit einem Mantel mit Flügelärmeln bekleidete Ritter auf einem Drachen. Sein Kopf mit heute verstümmeltem Gesicht ruht auf einem Kissen. Mit der linken Hand hält er einen Schild mit dem Wappen vor seinen Beinen. Die Rechte liegt am Griff des Schwertes, das er vor sich auf den Boden aufstützt. Die Inschrift beginnt unten auf der rechten Leiste. Die obere Leiste ist zugeputzt worden, und die Längsleisten weisen erhebliche Beschädigungen auf, wodurch Textverlust eingetreten ist.

Display:

figürlich

Sex, Age, Family Status:

männliche Person(en)

Estate:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Waldeck

Dargestellte Personen:

Graf Otto von Waldeck.

Schenk zu Schweinsberg hat den Verstorbenen mit Graf Otto von Waldeck identifiziert, da er am Anfang des Vornamens ein O erkennen konnte, das heute überputzt ist. Am Ende des Namens ist ebenfalls ein O zu sehen, vor dem noch zwei weitere stark beschädigte Buchstaben stehen, so daß an der Richtigkeit der Lesung OTTO kaum zu zweifeln ist.

Das Todesjahr Ottos, der aus der Ehe Ottos I. von Waldeck mit Sofie Landgräfin von Hessen stammte, wurde bisher in den Stammtafeln mit „um 1323“ angegeben. Dieses Datum ist jetzt auf 1310 zu korrigieren, wenn man nicht von einem weiteren, bisher unbekannten Otto von Waldeck ausgehen will. Nachdem sein Vater 1305 gestorben war, hielt sich der junge Otto möglicherweise bei seinem Schwager Eberhard III. von Breuberg auf und wurde deshalb im Augustinerinnenkloster Höchst beigesetzt. Fraglich bleibt nur noch der Todestag Ottos. An der betreffenden Stelle ist EME noch zu lesen, der Rest ist überputzt.

Schenk zu Schweinsberg sah jedoch nach einer Lücke von einem Buchstaben noch ein E und ergänzte zu EME[R]E[NTIANE]. Das Fest der heiligen Emerentiana, die zunächst als Märtyrerin verehrt und später in Zusammenhang mit der heiligen Agnes gebracht wurde, liegt auf dem 23. Januar. Ihr Fest ist sowohl im Kalender der Diözese Mainz als auch im Kalender der Augustiner-Eremiten verzeichnet. Aufgrund der Buchstabenkombination am Anfang des Wortes kommt kaum ein anderer Name in Betracht. Lediglich den heiligen Emmeram könnte man noch in Erwägung ziehen, doch spricht das von Schenk zu Schweinsberg nach der Lücke überlieferte E dagegen.

Inscription

Umschrift:

· ANNO / D(OMI)NI MILLESIM/O TRECE(N)TESIMO DECIMO I(N) DI[E] EME[R.. / - - - / OTT]O COMES · DE · WALDECKE

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1310 am Tag ... (starb) Otto, Graf von Waldeck.

Schrift:

Gotische Majuskel

References

Bibliography:

  • Gustav Schenk zu Schweinsberg, Der Grabstein des Grafen Otto von Waldeck, eines Enkels des Landgrafen Heinrich I., zu Höchst an der Mümling. In: Quartalblätter des historischen Vereins für das Großherzogtum Hessen A.F. Nr. 2, 1876, S. 14-16.

Keywords:

Wappen · Männer · Adlige · Grafen

Coat of Arms:

Waldeck

Editing:

Die Inschriften des Odenwaldkreises. Gesammelt und bearbeitet von Sebastian Scholz (Die Deutschen Inschriften 63), 2005, S. 15 f., Nr. 12.

Citation
„Graf Otto von Waldeck 1310, Höchst“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/gdm/id/147> (Stand: 8.3.2006)