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Eröffnung des 16. Provinziallandtags der Provinz Hessen-Nassau, 4. Februar 1926

Im Kasseler Ständehaus wird um 10 Uhr der 16. Provinziallandtag der preußischen Provinz Hessen-Nassau mit einer Ansprache des Landtagskommissars, des Oberpräsidenten der Provinz Hessen-Nassau Rudolf Schwander (1868–1950), eröffnet:

Meine Damen und Herren!
Die Eröffnung des Provinziallandtags war in den letzten Jahren immer von zwiespältiger Stimmung bewegt.
Fürs erste ist man selbstverständlich zu Hoffnungen geneigt, wenn eine einflußtragende Körperschaft, neu zusammengesetzt nach Maßgabe des Vertrauens der Wähler, sich an die Gestaltung der kommenden Dinge begibt. In der Wirtschaft und in der Politik hängt ja so viel von klugen Entschlüssen und von der Erfahrung bewährter Persönlichkeiten ab.
Andererseits, so lebhaft dieses Vertrauen zunächst sein wird, so wird es doch durch die jeweils vorhandenen Schwierigkeiten immer eine besondere Farbe erhalten. Und diese Schwierigkeiten waren, meine Damen und Herren, in all den Malen, da ich die Ehre hatte, hier den Provinziallandtag zu eröffnen, immer sehr bedrohlich. Die Verhandlungen, die hier vor sich gehen konnten, standen unter dem Schatten des Anormalen.
Das Gefühl, daß es so ist, ist gewiß auch heute nicht ganz entschwunden. Ich habe vor einigen Tagen, bei Eröffnung des Kommunallandtages in Cassel, in wenigen Sätzen die Gefahren bezeichnet, die das Tor der nächsten Zukunft belagern. Gewiß kann mich nicht der Vorwurf treffen, daß ich mit billigem und leichtfertigem Optimismus hinwegglitte über die schweren Nöte, mit denen wir kämpfen. Ich suche mir, das ist meine Pflicht, mit kältestem Ernst die wahre Gestalt dieser Nöte zu vergegenwärtigen und ihrem düsteren Bilde gerecht zu werden. Diese Nöte stellen sich ja hartnäckig genug vor den Blick des Schaffenswilligen, dessen Streben und Mühen leidenschaftlich auf ein Besseres, das da kommen soll, hinausgeht. Sie stellen sich uns entgegen, diese Nöte, als große, schwer zu behandelnde und doch auf keine Weise zu umgehende Hindernisse, die den Weg in die Zukunft sperren und unsere Schritte schwankend und zweifelnd machen.
Aber, meine Damen und Herren, es tut nicht gut, daß wir den Blick einseitig gefangen nehmen lassen durch das Tragische dieser Hindernisse. Ihr trüber Anschein trübt unseren Blick, wir brauchen aber klaren Blick vor allen Dingen.
Ich frage Sie: Bietet sich wirklich unserer Umschau gar nichts weiter dar, als diese beängstigenden Bilder des Einschrumpfens und Absterbens in Industrie, Handel und Gewerbe? Diese immer steigende Arbeitslosigkeit und ihre Gefahren? Diese verderblichen Rückschläge in der Landwirtschaft? Erinnern Sie sich, ich bitte Sie, der früheren Jahre, jener Umstände etwa, die bei der letzten Eröffnung des Provinziallandtages vorlagen und die jene tiefe Bitterkeit erzeugten, die wir noch aus den damaligen Ansprachen heraushören. Es war die Zeit der erstmaligen Verhandlungen in London, da unsere Vorschläge im krassesten Versailler Diktatstil beantwortet wurden. Im besonderen werden die Herren aus dem besetzten Gebiet sich gewiß zeitlebens erinnern, wie verächtlich dort mit solchen Kleinigkeiten wie Rechten und Verträgen umgegangen wurde – ich brauche da auf scheußliche Einzelheiten nicht einzugehen. Sie erinnern sich, mit welchen schäbigen Mitteln und schäbigen Personen versucht wurde, das Rheinland vom Körper des preußischen Staates und des Reiches zu trennen, und auch sonst, wie immer möglich, die Reichseinheit zu zermürben und aufzulösen. Wirtschaft und Finanzen kamen durch eine hier noch nie erlebte Inflation auf den Hund.
Nun, wir sind seit diesen Zeiten an furchtbaren Abgründen dahingegangen. Auch ist, wie ich schon sagte, der Zustand, zu dem wir nun gelangt sind, nichts weniger als ideal. Er ist sogar ziemlich weit davon entfernt, auch nur normal genannt werden zu können. Bleiben wir in diesem Punkt von Illusionen fern!
Aber dennoch ist die Lage ganz anders, als bei der letzten Eröffnung des Provinziallandtages. Einige Einsicht hat sich auf der anderen Seite doch gefunden. Es liegen die anderen Londoner Abkommen dazwischen, Locarno liegt dazwischen.1 Durch jene Londoner Abkommen wurde für unsere Wirtschaft doch Beträchtliches erreicht. Ich vertrete die Meinung und glaube sie mit guten Belegen begründen zu können, daß ohne dieses Abkommen die Wirtschaftskrise, die wir heute, hoffentlich zu unserer Gesundung, durchmachen müssen, noch viel schwerere Formen angenommen haben würde. Das Chaos, das durch die unerörte Inflation schon vollendet schien, machte einer möglichen Form der Wirtschaft Platz. Die entsetzliche Nur-Spekulation hörte auf, man kann, man muß wieder rechnen. Sodann, nachdem auch Amerika sich der Reparationsfrage angenommen, werden Schläge, wie man sie sich an der Ruhr gestattete, mit ihren moralischen, politischen und wirtschaftlichen Verheerungen nicht mehr möglich sein.
Und betrachten wir die politische Lage im Großen, so muß unser Eins vor allem anderen zum Troste dienen: die deutsche Reichseinheit, diese unsere erste politische Notwendigkeit, hat den ungeheuren Belastungen, denen sie jahrelang ausgesetzt war, widerstanden. Das ist ein Fanal auf der Höhe, es leuchtet gewaltig in die Niederungen des Alltags herab, in denen wir leben. Es fordert uns zu Mut und Vertrauen auf.
Wir wissen wohl, daß auch nach Locarno nicht alles so geht, wie die Sehnsucht des Entwicklungsfreudigen es erwarten konnte. Wir in der Provinz Hessen-Nassau können auf die vielgenannten „Rückwirkungen“ im besetzten Gebiet gewiß nicht mit besonderer Befriedigung schauen. Eine großzügige Politik, wie sie den Leitsätzen von Locarno entspräche, findet auf ihrem Wege in die Wirklichkeit innerer Hinderungen durch peinliches Abmarkten nicht bedenkend, ob dadurch der notwendige Fortschritt, der nicht in Worten, sondern in den wirkenden Tatsachen liegt, gehemmt wird oder nicht.
Aber ich bin heute doch überzeugt, daß der vielberufene Geist von Locarno kein bloßes Phantom und keine Lüge ist, sondern eine notwendige Geburt aus den chaotischen Wehen, unter denen die Völker schrieen. Es haften dieser Geburt noch Schlacken an und Unvollkommenheiten, wie allem, was aus dem Reiche der Ideen in die irdische Wirklichkeit eintritt. Mit diesen Schlacken und Unvollkommenheiten haben wir es jetzt zu tun.
Meine Damen und Herren, fassen wir immerhin Vertrauen, daß das Notwendige sich durchsetzt. So schwer augenblicklich die realen Verhältnisse uns bedrängen, so haben wir doch, auf die Entwicklung der letzten Jahre blickend, nicht wenig Grund, auf das zu vertrauen, was wir vom deutschen Geiste wissen, und was das urteilsfähige Ausland von ihm weiß.
Uns bedrückt gegenwärtig das Bewußtsein, in schweren Zeiten zu stehen. Umsomehr aber müssen wir Kraft sammeln und die Ruhe zu gewinnen suchen, die zur Fassung fruchtbarer Entschlüsse nötig ist. Gewiß ist das schwer, und unglücklicherweise wird es in unserem Falle noch besonders erschwert durch jene Eigenschaft des Deutschtums, die den Drang zur Zersplitterung hat und die sich heute krasser als je in den so heftig auseinanderstrebenden Meinungen in allen Dingen zeigt. Nun, ich nehme diesen deutschen Zug zur zugespitzten Parteipolitik als eine Tatsache an, die auch ihr Gutes und ihre besondere Art von Fruchtbarkeit haben kann. Aus den Gegensätzen der Anschauungsweise muß in der praktischen Politik bei der Ueberlegung im Einzelfall über das, was geschehen soll, doch ein gesunder Durchschnitt gefunden werden, der das Tatsächlich-Wirkende darstellt. Was im besonderen die Kommunal- und Provinziallandtage betrifft, so rechnet die Staatsleitung auf die lebendige Mitwirkung dieser Körperschaften.
Ich hoffe von Herzen, meine Damen und Herren, daß auch in den drei Körperschaften unserer Provinz die Beratungen und Beschlüsse, von wahrer Liebe zu unserem Volk geleitet, in der Krisis der Gegenwart Hilfe bringen. Mit dem Ausdruck dieser meiner Hoffnung erkläre ich den Provinziallandtag für eröffnet. (Lebhaftes Bravo. Zwischenrufe von kommunistischen Abgeordneten.)
2

Als Alterspräsident der Versammlung wirkt der 67-jährige Maurermeister Hermann Josef Geil aus Oberlahnstein. Ihm zur Seite stehen als Schriftführer die beiden jüngsten Mitglieder des Provinziallandtages, der 28-jährige Arbeiter Ernst Lohagen aus Kassel und der 29-jährige Packer Johannes Drewanz aus Frankfurt am Main. Zum Vorsitzenden des Provinziallandtages wird in derselben Sitzung erneut der Frankfurter Stadtverordnetenvorsteher Heinrich Hopf (SPD) gewählt, zu dessen Stellvertreter Alexander von Keudell (Hessische Arbeitsgemeinschaft). Hans Jenner (DDP; Weilburg), Franz Kronenbitter (KPD; Höchst am Main), Hermann Schmidt (Hessen-Nassauische Arbeitsgemeinschaft; Kassel) und Adam Selbert (SPD; Niederzwehren) werden als Beisitzer gewählt.

In seiner Ansprache für der Präsident des Provinziallandtages Hopf aus:

Hochansehnliche Versammlung! Ich danke Ihnen für die außerordentliche Ehre, die Sie mir zuteil werden ließen, daß Sie mich zum dritten Male als Präsident des Provinziallandtages berufen haben. Ich werde mir selbstverständlich alle Mühe geben, unsere Tagung gerecht zu leiten ohne Ansehen der Person und Partei.
Ich danke dem Herrn Alterspräsidenten für seine Mühewaltung und hoffe, daß ich ihn in derselben Frische noch lange Zeit hier begrüßen kann.
Meine verehrten Damen und Herren! Fast fünf Jahre hat es gedauert, bis wir wieder Gelegenheit hatten, die beiden Kommunallandtage zu einem Provinziallandtag zusammenzuberufen.3 Vieles ist inzwischen anders geworden. Seine Exzellenz der Herr Oberpräsident hat in seiner Eröffnungsrede dem bereits Ausdruck verliehen. Wenn auch die wirtschaftlichen Verhältnisse in der Zwischenzeit klarer geworden sind, so besteht doch eine außerordentliche Not. Unsere Erwerbslosen sind wohl die schwerste Sorge aller Regierungen und städtischen Verwaltungen, und es wird unsere vornehmste Aufgabe sein, immer wieder für diese Leute zu sorgen, zum mindesten aber die furchtbare Not zu lindern.
Eins, meine Damen und Herren, ist ganz besonders erfreulich. Wir tagen zu derselben Zeit, wo am Rhein die Glocken läuten zur Befreiung der ersten Rheinlandzone von der Besatzung. Ich behalte mir vor, dem Provinziallandtag noch den Text eines Begrüßungstelegramms an den Herrn Landeshauptmann der Rheinprovinz zu unterbreiten, in welchem wir unserer Freude Ausdruck geben, ihm gratulieren und der Bevölkerung unseren Dank aussprechen für die Treue, die sie dem deutschen Volke in so reichem Maße bewiesen hat.
Aber zu gleicher Zeit ist in unser aller Herzen der rege Wunsch laut, daß bald die Glocken läuten mögen im ganzen Deutschen Reich, die uns anzeigen, daß die Besatzung aufgehört hat und wir von dem Druck der Fremdherrschaft befreit sind. (Beifall.) Erst dann wird wirklich reine Freude in unserem lieben Vaterlande herrschen. Der Herr Oberpräsident hat bereits darauf hingewiesen, daß Locarno zwischen dieser Zeit liegt. Wenn auch nur eine ganz kleine Verbesserung inzwischen zu verzeichnen ist, sie ist aber zu verzeichnen, zum mindesten kann konstatiert werden, daß eine Entgiftung der außenpolitischen Atmosphäre eingetreten ist und daß wir alle den Wunsch haben, was ich auch bereits auf dem Kommunallandtag in Wiesbaden erklärt habe, daß bald die innere Entgiftung eintreten möge, und wir einig zum Wohle unseres Vaterlandes zusammenwirken können. (Beifall.) Durch die Locarnopolitik ist eine Entgiftung vorgenommen worden und ein Teil der Kränkungen von unserem deutschen Volke weggenommen. Wir wollen auf diesem Wege weiterschreiten, damit uns bald die Glocken den endgültigen Frieden läuten können.
Von diesem Gedanken geleitet, wollen wir unsere Arbeit aufnehmen und sie noch heute mit Ihrer Unterstützung zu einem guten Ende führen.
4

Der 16. Provinziallandtag für die Provinz Hessen-Nassau wird in zwei öffentlichen Sitzungen bis zum Folgetag, den 5. Februar 1926 tagen.

Zusammensetzung des 16. Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau

Mitglieder des Kommunallandtages des Regierungsbezirks Kassel

Sitzverteilung

SPD 15
Hessen-Nassauische Arbeitsgemeinschaft 15
Zentrum 7
DDP 3
KPD 3

SPD

Braunersreuther, Fritz (1880–1965); Gewerkschaftssekretär; Kassel; Kreis Kassel-Stadt
Braunholz, Hans (1884–1966; Geschäftsführer; Eschwege; Kreis Eschwege
Felgenträbe, Max (1884–1958; Sekretär; Kassel; Kreis Hofgeismar
Jordan, August (1864–1938; Verwaltungsdirektor; Kassel; Kreis Kassel-Stadt
Küch, Konrad (1881–1948; Bürgermeister; Hönebach; Kreis Rotenburg
Pappenheim, Ludwig (1887–1934); Schriftleiter; Schmalkalden; Kreis Schmalkalden
Persch, Ludwig (1873–1947; Buchdruckereibesitzer; Melsungen; Kreis Melsungen
Precht, Fritz (1883–1951); Bürohilfsarbeiter; Ihringshausen; Kreis Kassel-Land
Ramm, Otto (1875–1957); Krankenkassenvollziehungsbeamter; Rinteln; Kreis Grafschaft Schaumburg
Sautter, Hans (1877–1961); Professor; Kassel; Kreis Kassel-Stadt
Schnabrich, Michael (1880–1939; Parteisekretär; Hersfeld; Kreis Hersfeld
Schröder, Robert (geb. 1882); Glaser; Rommershausen; Kreis Ziegenhain-Homberg
Selbert, Adam (1893–1965; Verwaltungssekretär; Niederzwehren; Kreis Kassel-Land
Stein XII., Philipp (1859–1926); Weißbinder und Beigeordneter; Hochstadt; Kreis Hanau-Land
Thöne, Georg (1867–1945); Landrat; Witzenhausen; Kreis Witzenhausen

Hessen-Nassauische Arbeitsgemeinschaft

Becker, Dr. Franz (1888–1955; Oberstudienrat; Kassel; Kreis Kassel-Stadt
Becker, Dr. Max (1888–1960); Rechtsanwalt; Hersfeld; Kreis Hersfeld
Böhmer, Johannes (1879–1955); Sattlermeister; Witzenhausen; Kreis Wolfhagen
Fenner II., Johannes (1875–1957; Landwirt; Obergrenzebach; Kreis Ziegenhain-Homberg
Hammerstein-Loxten, Adolf Freiherr von (1868–1939; Ministerialdirektor a.D. und Landwirt; Wormsthal-Altenhagen; Kreis Grafschaft Schaumburg
Hartwig, Fritz (1884–1962); Gutsbesitzer; Thalitter; Kreis Frankenberg
Justi, Heinrich (1876–1945); Landwirt; Lützelwig; Kreis Melsungen
Keudell, Alexander von (1861–1939); Kammerherr, Rittergutsbesitzer und Landrat a.D.; Schloss Wolfsbrunn bei Schwebda; Kreis Eschwege
Landgrebe, Christian (1876–1956; Landwirt und Müller; Obervellmar; Kreis Kassel-Land
Mink, Johannes (1868–1931); Landwirt; Wolfshausen; Kreis Marburg
Schmidt, Heinrich Philipp (1863–1933); Landwirt; Windecken; Kreis Hanau-Land
Schmidt, Hermann (1871–1929; Landgerichtsdirektor; Kassel; Kreis Kassel-Stadt
Trieschmann, Kornelius (1875–1939; Landwirt; Oberellenbach; Kreis Rotenburg
Weber, Richard (1882–1928; Zeitungsverleger; Kassel; Kreis Hofgeismar
Wollenhaupt, Martin (geb. 1870); Katasterdirektor; Fritzlar; Kreis Fritzlar

Zentrum

Antoni, Dr. Georg (1862–1945; Oberbürgermeister; Fulda; Kreis Fulda-Hünfeld
Herbert, Karl (1883–1949; Landwirt, Bürgermeister; Zirkenbach; Kreis Fulda-Hünfeld
Linker, Wilhelm (1868–1963); Bürgermeister; Neustadt; Kreis Kirchhain
Rang, Ludwig (1869–1957; Forstmeister; Salmünster; Kreis Schlüchtern-Gersfeld
Scherf, Dr. Franz Joseph (1865–1929; Sanitätsrat; Bad Orb; Kreis Gelnhausen
Sondergeld, Wigbert (1874–1937; Rektor; Hünfeld; Kreis Fulda-Hünfeld
Wiechens, Heinrich (1884–1949; Landrat; Gersfeld; Kreis Schlüchtern-Gersfeld

Demokraten

Rade, Gottfried (1891–1987; Geschäftsführer; Kassel; Kreis Kassel-Land
Schroeder, Dr. Theodor (1860–1951); Präsident; Kassel; Kreis Kassel-Stadt
Seibert, Wilhelm (1871–1944); Rektor; Niederzwehren; Kreis Kassel-Land

Kommunistische Partei

Euler, Karl (1877–1928; Schlosser; Großkrotzenburg; Kreis Hanau-Land
Lohagen, Ernst (1897–1971); Arbeiter; Kassel; Kreis Kassel-Stadt
Rehbein, Karl (1885–1956; Geschäftsführer; Hanau; Kreis Hanau-Stadt

Mitglieder des Kommunallandtages des Regierungsbezirks Wiesbaden

Sitzverteilung

SPD 16
Zentrum 12
Hessen-Nassauische Arbeitsgemeinschaft 7
Demokraten 4
Kommunisten 4
DVP 3
DNVP 3
Mittelstand 3

SPD

Asch, Bruno (1890–1940); Kämmerer; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main
Bechtel, Heinrich (1882–1962); Filialleiter; Diez; Unterlahnkreis
Bierbrauer, Rudolf (1884–1937; Diplom-Ingenieur; Weilburg; Wahlbezirk Oberlahnkreis)
Diefenbach, Wilhelm (geb. 1895; Lehrer; Höchst am Main; Wahlbezirk Höchst am Main)
Gräf, Adam (1882–1945; Bürgermeister; Niederselters; Wahlbezirk Limburg)
Gräf, Eduard (1870–1936; Bürgermeister; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Holl, Philipp (1879–1967; Stadtrat; Wiesbaden; Wahlbezirk Wiesbaden-Stadt)
Hopf, Heinrich (1869–1929; Geschäftsführer; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Kirchner, Karl (1883–1945; Geschäftsführer; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Langgemach, Paul (geb. 1875; Stadtrat; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Plewe, Karl (geb. 1876; Stadtverordneter; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Scheffler, Georg (1877–1933); Bürgermeister; Biebrich; Kreis Wiesbaden-Land
Schmitt, Georg (1872–1940); Landwirt und Bäckermeister; Breithardt; Wahlbezirk Untertaunuskreis
Schweig, Fritz (1874–1964); Schleifer; Oberursel; Obertaunuskreis
Siebecke, Eugen (1891–1959; Direktor; Biedenkopf; Wahlbezirk Biedenkopf)
Zimmermann, Josef (1871–1929; Landrat; Höchst am Main; Wahlbezirk Höchst am Main)

Zentrum

Alken, Else (1877–1943); Stadtrat; Frankfurt am Main; Kreis Frankfurt am Main
Beppler, Jean (1876–1940); Buchdruckereibesitzer; Königstein; Wahlbezirk Usingen
Dahlhoff, Heinrich (geb. 1882); Rektor; Bad Homburg; Obertaunuskreis
Ernst, Dr. Lorenz (1890–1977; Studienrat; Höchst am Main; Wahlbezirk Höchst am Main)
Geil, Hermann Josef (1858–1935; Maurermeister; Oberlahnstein; Wahlbezirk St. Goarshausen)
Gotthardt, Ludwig (1870–1932); Kaufmann; Limburg; Kreis Limburg
Haenlein, Wilhelm (1876–1949); Weingutsbesitzer; Hochheim am Main; Kreis Wiesbaden-Land
Lutsch, Wilhelm (1879–1942); Stadtrat; Frankfurt am Main; Kreis Frankfurt am Main
Pnischeck, Edmund (1883–1954); Bürgermeister; Lorch am Rhein; Rheingaukreis
Roth, Heinrich (1889–1955; Arbeitersekretär; Holler; Wahlbezirk Unterwesterwaldkreis)
Schieren, Dr. jur. Martin (1886–1956; Landrat; Westerburg; Wahlbezirk Westerburg)
Schmitz, Wilhelm (geb. 1869; Landgerichtsrat; Wiesbaden; Wahlbezirk Wiesbaden-Stadt)

Hessen-Nassauische Arbeitsgemeinschaft

Decker, Heinrich (1867–1956; Landwirt und Kaufmann; Dörnberg; Wahlbezirk Unterlahn)
Fink, Hermann (geb. 1881); Bürgermeister, Landwirt; Seelbach; Kreis Usingen
Guckes, Wilhelm (1877–1942); Bürgermeister a.D., Landwirt; Breithardt; Untertaunuskreis
Kupfrian, Fritz (1879–1953); Seminaroberlehrer; Dillenburg; Dillkreis
Schmidt, Ludwig (1868–1945; Landwirt; Breidenbach; Wahlbezirk Biedenkopf)
Ulrici, Werner (1877–1950); Landrat; Marienberg; Wahlbezirk Oberwesterwaldkreis
Zorn II., Adam (1863–1930); Bürgermeister; Niederwallmenach; Wahlbezirk St. Goarshausen

Demokratische Partei

Hansohn, Ludwig (1879–1929; Ingenieur; Wiesbaden; Wahlbezirk Wiesbaden-Stadt)
Hesch, August (1870–1942); Steinhauermeister; Biebrich; Kreis Wiesbaden-Land
Jenner, Hans (geb. 1882); Landrat; Weilburg; Kreis Usingen
Trumpler, Dr. Hans (1875–1955; Syndikus; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main)

Kommunisten

Bach, Theodor (1879–1945; Weißbinder; Dotzheim; Wahlbezirk Wiesbaden-Land)
Drewanz, Johannes (geb. 1896; Packer; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Kronenbitter, Franz (1887–1952); Schlosser; Höchst am Main; Kreis Höchst am Main
Lang, Konrad (1885–1963); Monteur; Frankfurt am Main; Kreis Frankfurt am Main

Deutsche Volkspartei

Krücke, Georg (1880–1961); Rechtsanwalt; Wiesbaden; Kreis Wiesbaden-Stadt
Meyer, Erich (1884–1955; Pfarrer; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Rumpf, Dr. Hermann (1875–1942); Rechtsanwalt, Notar; Frankfurt am Main; Kreis Frankfurt am Main

Deutschnationale Volkspartei

Heldmann, Dr. Heinrich (1871–1945); Senatspräsident; Frankfurt am Main; Kreis Frankfurt am Main
Jaspert, August (1871–1841); Rektor, Stadtrat; Frankfurt am Main; Kreis Frankfurt am Main
Stein, Dr. Wilhelm Freiherr von (1869–1954); Amtsgerichtsrat; Wiesbaden; Kreis Wiesbaden-Stadt

Mittelstand

Hartmann, Heinrich (1862–1938; Bauunternehmer; Wiesbaden; Wahlbezirk Wiesbaden-Stadt)
Matthaei, Ludwig (geb. 1859; Kaufmann; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Frankfurt am Main)
Ruhl, Jean (1877–1957; Architekt; Frankfurt am Main; Wahlbezirk Biedenkopf)
(LV)


  1. Bei den „Londoner Abkommen“ bezieht sich Schwander wahrscheinlich auf die Londoner Konferenz des Jahres 1924, in denen die deutschen Reparationszahlungen an die Siegermächte verhandelt wurden und woraus schließlich der „Dawes-Plan“ hervorging. Vgl. Wikipedia: Londoner Konferenz (1924) (eingesehen am 7.8.2018). Die Verträge von Locarno aus dem Jahr 1925 beinhalteten die Versicherung, dass sowohl Deutschland als auch Frankreich und Belgien die im Friedensvertrag von Versailles gezogenen Grenzen nicht gewaltsam verändern werden. Vgl. Wikipedia: Verträge von Locarno (eingesehen am 7.8.2018)
  2. Verhandlungen des Provinziallandtags für die Provinz Hessen-Nassau vom 4. und 5. Februar 1926, Cassel 1926, Sp. 1-4.
  3. Der letzte (15.) Provinziallandtag hatte in der Zeit vom 21. bis 23. März sowie am 7. Juni 1921 getagt.
  4. Verhandlungen des Provinziallandtags für die Provinz Hessen-Nassau vom 4. und 5. Februar 1926, Cassel 1926, Sp. 6 f.
Records
Additional Information
Recommended Citation
„Eröffnung des 16. Provinziallandtags der Provinz Hessen-Nassau, 4. Februar 1926“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/edb/id/5422> (Stand: 4.2.2023)
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