Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessian Contemporary History - Data · Facts · Backgrounds

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Details

Landtagswahl in Hessen, 8. November 1970

Bei den Landtagswahlen erleidet die hessische SPD deutliche Einbußen. Ihr Stimmenanteil geht von 51,01 % auf 45,9 % zurück. In dem durch ein Wahlgesetzänderung von 96 auf 110 Mitglieder erweiterten Hessischen Landtag erhält sie 53 Mandate. Die CDU gewinnt stark und erreicht 39,7 % der Stimmen (1966: 26,35 %) und damit 46 Mandate. Die FDP, die sich auf Bundesebene mit der SPD unter Willy Brandt (1913–1992) in einer Koalition befindet, kann ihren Stimmenanteil halten. Die NDP, die 1966 noch 7,94 % der Stimmen erhalten hatte, verliert fast fünf Prozentpunkte und kommt nicht mehr in den Landtag. Damit sind erstmals seit bestehen des Landes Hessen nicht mehr vier, sondern nur noch drei Fraktionen im Landtag vertreten.1 Die erstmals zur Wahl angetretene DKP erhält 1,2 % der Stimmen.
Die Wahlbeteiligung lag bei 82,2 %.

Wahlanalyse2

Wahlbeteiligung

Die fünf Wahlkreise mit den niedrigsten Wahlbeteiligungen (33, 34, 35, 36 und 39) mit Werten zwischen 73,3 % und 76 % liegen bei dieser Wahl alle auf dem Gebiet der Stadt Frankfurt am Main. Die höchste Wahlbeteiligung erreicht mit 90,4 % der Wahlkreis 2/Kassel-Land.

Auf Ebene der Wahlbezirke werden die niedrigsten Werte in Ober-Moos (Kreis Lauterbach, 52,8 %), Breungeshain (Kreis Büdingen, 54,7 %) und Stumpertenrod (Kreis Alsfeld, 55,1 %) erzielt, während in den Gemeinden Herchenrode (Landkreis Darmstadt) und Malkes (Kreis Fulda) jeder Wahlberechtigte eine Stimme abgibt.

Wahlergebnis der SPD

Ihre höchsten Ergebnisse erzielen die Sozialdemokraten wie gewohnt im Raum Kassel, so erhält die SPD in den Wahlkreisen 2/Kassel-Land und 5/Kassel, Stadt-Ost mit 63,3 und 56,9 % ihre Bestwerte. In den beide Kassler Stadt-Wahlkreisen zusammen liegt das Ergebnis immerhin bei 50,9 %, was das beste Großstadtergebnis der Partei darstellt. Ihren niedrigsten Anteil auf Wahlkreisebene erreicht sie dagegen, wie schon bei vergangenen Landtagswahlen, in dem als CDU-Hochburg bekannten Wahlkreis 14/Fulda, Stadt und Fulda-Land-Nord mit 27,8 %.

Am besten schneidet die Partei in Markershausen (Kreis Eschwege, 94,6 %), Raubach (Kreis Erbach, 85,1 %) und Kehrenbach (Kreis Melsungen, 84 %) ab. In zwei Wahlbezirken kann sie keine einzige Stimme erzielen: In Ellnrode (Kreis Frankenberg) und Stedebach (Kreis Marburg).

Wahlergebnis der CDU

Die CDU erreicht auch bei dieser Wahl ihren höchsten Wert in ihrer traditionellen Hochburg dem Wahlkreis 14/Fulda, Stadt und Fulda-Land-Nord mit 65,3 %, wo sie im Vergleich zur letzten Wahl 7,8 Prozentpunkte zulegen kann. Ihr zweitbester Wert liegt mit 54,9 % im Wahlkreis 22/Limburg deutlich darunter. Die schlechtesten Ergebnisse erzielt die Partei dagegen in den SPD-Hochburgen Kassel-Land (Wahlkreis 2) und Kassel, Stadt-Ost (Wahlkreis 5) mit 26,2 und 28,6 %.

Bestes Ergebnis für die Christdemokraten auf Ebene der Wahlbezirke sind 100 % in der Gemeinde Stedebach (Kreis Marburg), wo alle zwanzig Wählerinnen und Wähler der Partei ihre Stimme geben.

Tiefstwerte erzielen sie dagegen in zwei Gemeinden des Kreises Eschwege: Markershausen (5,4 %) und Rodebach (6,3 %). Auf Ebene der Großstädte schneiden die Christdemokraten in Frankfurt am Main am besten ab, wo sie mit 39,7 % exakt ihr Landesergebnis erreichen.

Wahlergebnis der FDP

Höchstwerte können die Freien Demokraten durchgehend in den Großstädten verbuchen, so liegen vier ihrer fünf erfolgreichsten Wahlkreise auf Frankfurter Stadtgebiet (34, 36, 38 und 39, Werte zwischen 19,1 und 16,5 %) und unter ihren zehn erfolgreichsten liegen beide Darmstädter Wahlkreise (49 und 50, 15,3 und 16 %) sowie der Westen Kassels (Wahlkreis 4, 15,2 %). Tiefstwerte erzielen sie dagegen in den CDU-Hochburgen Limburg (Wahlkreis 22) und Fulda (Wahlkreis 14, Stadt und Norden des Landkreises) mit 4,6 und 4,8 %.

Bestwerte auf Gemeindeebene erzielt die Partei wie gewohnt im Kreis Frankenberg, dort erreichen sie fünf ihrer zehn besten Ergebnisse. Bestmarke sind dabei 58,2 % in Kirchlotheim. Ebenfalls über die Hälfte aller gültigen Stimmen können sie in Neuswarts (Kreis Fulda) mit 56,8 % erzielen. Auf der Gegenseite stehen 66 Gemeinden ohne einen einzigen FDP-Wähler. Davon liegen allein 18 im Kreis Fulda und 13 im Kreis Hünfeld.

Wahlergebnis der NPD

Die NPD verlor bei dieser Wahl, ebenso wie bei den Landtagswahlen in Hamburg und Niedersachsen im Sommer dieses Jahres deutlich. Nur im Wahlkreis 21/Alsfeld und Gießen-Land-Ost erreicht sie mit einem Wert von 6,4 mehr als 5 % der Stimmen. Allein in diesem Wahlkreis beträgt der Stimmenverlust 5,6 Prozentpunkte. Am schlechtesten schneidet die Partei im der SPD-Hochburg Kassel-Land mit 1,4 % ab.

Auf Gemeindeebene kann sie in Algenroth (Untertaunuskreis, 45,9 %), Leimbach (41,7 %) und Gungelshausen (beide Kreis Ziegenhain, 39,1 %) beachtliche Bestmarken erreichen. Dagegen erhält sie in 81 Gemeinden keine einzige Stimme, darunter allein 13 im Kreis Fulda.

Sonstige bemerkenswerte Ergebnisse

Die DKP erreicht in der früheren KPD-Hochburg Ueberau (Kreis Dieburg, 1950: 42,1 %) stattliche 22,1 %.

Gewählte Abgeordnete

SPD

Arndt, Rudi (1927–2004); Staatsminister; Frankfurt am Main; Wahlkreis 32: Frankfurt am Main, Stadt I (46,6 %)3
Auth, Ferdinand (1914–1995); Bauingenieur; Niederkalbach; Landesliste, Platz 15
Bachmann, Wilhelm (1924–1987); Kfz-Schlosser; Baunatal; Landesliste, Platz 30
Baumann, Heinrich (1930–2009); Regierungsdirektor; Roßdorf; Wahlkreis 51: Darmstadt-Land (51,1 %)4
Berghäuser, Hans(1919–2012); Optiker; Wetzlar; Landesliste, Platz 23
Best, Dr. Werner (1927–1993; Landrat, Rechtsanwalt; Waldgirmes; Wahlkreis 17: Wetzlar-Nord; 51,8 %)
Buch, Georg (1903–1995); Landtagspräsident, Oberbürgermeister a.D.; Wiesbaden; Wahlkreis 28: Wiesbaden, Stadt-Vororte (49,5 %)
Busch, Ilse (1919–1991); Journalistin; Hanau; Wahlkreis 44: Hanau, Stadt und Teile aus Hanau- und Offenbach-Land (45,0 %)
Caspar, Helmut (1921–1980); Landwirt, Bürgermeister; Wallenrod; Landesliste, Platz 17
Clauss, Armin (geb. 1938); Gewerkschaftssekretär; Frankfurt am Main; Wahlkreis 38: Frankfurt am Main, Stadt VII (40,6 %)
Croll, Willi (1924–2018; Oberinspektor; Hofgeismar; Wahlkreis 1: Hofgeismar und Wolfhagen; 55,5 %)
Dudene, Heiner (1930–2020; Gewerkschaftssekretär; Gelnhausen; Landesliste, Platz 19)
Fabian, Franz (1926–1986); Bezirksleiter der IG Chemie Hessen; Neuwiedermuß; Wahlkreis 40: Hanau (51,4 %)5
Franke, August (1920–1997; Landrat; Haldorf; Wahlkreis 9: Fritzlar-Homberg; 54,2 %)
Franke, Rolf (1919–1997); Ing.-Kaufmann; Medenbach; Landesliste, Platz 29
Friedeburg, Prof. Dr. Ludwig von (1924–2010; Staatsminister; Frankfurt am Main; Landesliste, Platz 8)
Görlach, Willi (geb. 1940); Studienrat; Griedel; Wahlkreis 24: Friedberg-Ost (45,9 %)
Hellwig, Karl (1924–1993; Konrektor; Steinau; Landesliste, Platz 22)
Hemfler, Karl (1915–1995; Staatsminister; Eschwege; Wahlkreis 7: Eschwege und Rotenburg-Ost; 56,3 %)
Hisserich, Karl (1926–2011); Rechtspfleger (Amtsrat); Homberg/Kreis Alsfeld; Wahlkreis 21: Alsfeld und Gießen-Land-Ost (46,6 %)
Horn, Dr. Emil E. (1927–1982; Oberstudiendirektor; Hainstadt am Main; Landesliste, Platz 20)
Klein, Heinrich (1932–1989); Redakteur; Hergershausen; Wahlkreis 52: Dieburg (47,0 %)6
Klocksin, Jürgen (1932–2019; Lehrer; Weilburg; Wahlkreis 18: Limburg-Weilburg-Ost und Wetzlar-Süd; 49,0 %)
Koch, Wilhelm (1922–1977; Gewerkschaftssekretär; Kassel; Wahlkreis 5: Kassel-Stadt-Ost; 56,9 %)
Krollmann, Hans (1929–2016); Staatssekretär; Kassel; Wahlkreis 4: Kassel-Stadt-West (44,4 %)
Lang, Dr. Erwin (1924–2020); Bürgermeister; Raunheim; Wahlkreis 47: Groß-Gerau-Ost (52,7 %)
Lütgert, Gert (1939–2016); Gewerkschaftssekretär; Frankfurt am Main; Landesliste, Platz 28
Neusel, Hans (1914–1999; Bürgermeister; Obervellmar; Wahlkreis 2: Kassel-Land; 63,3 %)
Nitzling, Erich (1934–2014); Geschäftsführer; Frankfurt am Main; Wahlkreis 36: Frankfurt am Main, Stadt V (39,3 %)
Osswald, Albert (1919–1996); Ministerpräsident; Gießen; Wahlkreis 20: Alsfeld und Gießen-Land-Ost (50,8 %)
Platte, Ludwig (1914–1975); Verwaltungsangestellter; Treysa; Wahlkreis 10: Frankenberg und Ziegenhain (48,1 %)
Pleß, Philipp (1906–1973); Redakteur; Frankfurt am Main; Wahlkreis 35: Frankfurt am Main, Stadt IV (43,7 %)7
Radke, Olaf (1922–1972); Arbeitsrechtler; Offenbach am Main; Wahlkreis 43: Offenbach am Main, Stadt (49,0 %)8
Radomicki, Franz (1912–1981); Beamter; Erbach (Odenwald); Wahlkreis 53: Erbach (51,6 %)
Reichert, Wilhelm Georg (geb. 1928); DGB-Sekretär; Stockheim; Wahlkreis 42: Büdingen (49,7 %)
Reitz, Heribert (1930–2018; Postoberinspektor; Offheim; Landesliste: Platz 16)
Rohlmann, Rudi (1928–2004); Parlamentarischer Geschäftsführer; Frankfurt am Main; Wahlkreis 33: Frankfurt am Main, Stadt II (51,8 %)
Rüdiger, Dr. Vera (geb. 1936); Osterstudienrätin i.H.; Gießen-Wieseck; Wahlkreis 19: Gießen, Stadt und Gießen-Land-West (40,8 %)9
Schäfer, Georg (1919–2014); Geschäftsführer; Darmstadt; Wahlkreis 50: Darmstadt, Stadt-Süd (42,1 %)
Schlappner, Martin (1931–2008); Diplomvolkswirt; Rüsselsheim; Wahlkreis 48: Groß-Gerau-West (56,8 %)
Schmidt, Dr. Horst (1925–1976); Staatsminister; Sprendlingen; Wahlkreis 46: Offenbach-Land-West (44,9 %)
Schneider, Heinrich (1905–1980); Staatsminister a.D.; Marbach; Wahlkreis 11: Biedenkopf und Marburg-Land-West (48,1 %)10
Schroeder, Udo (1937–2010); Studienrat; Wiesbaden; Wahlkreis 27: Wiesbaden Stadt-West (43,1 %)
Sprenger, Gerhard (1929–1997); Oberrechtsrat; Bad Hersfeld; Landesliste, Platz 27
Stöckl, Radko (1924–1984; Oberstudiendirektor; Melsungen; Wahlkreis 6: Melsungen und Witzenhausen; 55,3 %)
Strelitz, Dr. Johannes E. (1912–1991); Staatsminister; Wiesbaden; Landesliste, Platz 10
Tröscher, Dr. Tassilo (1902–2003); Staatsminister; Wiesbaden; Wahlkreis 23: Usingen und Friedberg-West (45,2 %)
Vater, Maria (1924–2020); Hausfrau; Kassel; Landesliste, Platz 21
Vorbeck, Dorothee (1936–2020); Studienrätin; Frankfurt am Main; Wahlkreis 37: Frankfurt am Main, Stadt VI (43,3 %)
Weber, Hans-Otto (1926–2014); Oberschulrat; Korbach; Wahlkreis 3: Waldeck (43,4 %)11
Wenzel, Heribert (1929–2017); Industrie-Kaufmann; Darmstadt; Wahlkreis 49: Darmstadt, Stadt-Nord (45,5 %)12
Wolf, Waldemar (1929–2001); Werkmeister; Hochheim am Main; Landesliste, Platz 31
Zerbe, Edwin (1916–1992); Landrat; Bad Hersfeld; Wahlkreis 8: Hersfeld und Rotenburg West (53,2 %)

CDU

Badeck, Georg (1938–2004); Betriebsschlosser; Flörsheim am Main; Wahlkreis 29: Main-Taunus-Kreis-Süd (44,7 %)
Bartelt, Dr. Christian (1931–2020); Regierungsdirektor; Wiesbaden-Biebrich; Landesliste, Platz 11
Bayha, Richard (1929–1993); Landwirt; Linsengericht-Altenhaßlau; Wahlkreis 41: Gelnhausen (47,0 %)
Beckmann, Ruth (geb. 1925); Hausfrau; Frankfurt am Main; Wahlkreis 39: Frankfurt am Main, Stadt VIII (38,7 %)
Bohl, Heinrich Friedrich (geb. 1945; Rechtsanwalt; Cappel; Wahlkreis 12: Marburg-Biedenkopf-Ost; 45,1 %)
Böhm, Wilfried (geb. 1934); Dipl.-Volkswirt; Melsungen; Landesliste, Platz 1813
Borsche, Arnulf (1928–2011); kaufmännischer Angestellter; Frankfurt am Main; Landesliste, Platz 16
Buss, Otto Michael (1939–2007); Studienassessor; Frankfurt am Main; Landesliste, Platz 37
Demke, Claus (1939–2002); Gerichtsreferendar; Langen; Landesliste, Platz 41
Dregger, Dr. Alfred (1920–2002); Oberbürgermeister; Fulda; Wahlkreis 14: Fulda, Stadt und Fulda-Land-Nord (65,3 %)14
Geier, Erna Maria (1923–1994); Diplom-Wirtschaftslehrerin; Viernheim; Wahlkreis 54: Bergstraße-West (45,4 %)
Hackenberg, Richard (1909–1995; Sozialarbeiter; Frankfurt am Main; Landesliste: Platz 10)
Ibel, Wolfgang (geb. 1934); Justizamtmann; Limburg; Wahlkreis 22: Limburg (54,9 %)
Immel, Erwin (1927–2006); Lehrer; Siegbach-Oberndorf; Wahlkreis 16: Dillkreis (45,6 %)
Jagoda, Bernhard (1940–2015); Obersekretär; Treysa; Landesliste, Platz 40
Koch, Karl-Heinz (1924–2007); Rechtsanwalt; Eschborn; Wahlkreis 30: Main-Taunus-Kreis-Nord (43,6 %)
Korn, Walter (1937–2005); Realschullehrer; Dörnigheim; Landesliste, Platz 35
Kramer, Friedrich (geb. 1938); Gerichtsassessor; Wiesbaden; Wahlkreis 26: Wiesbaden, Stadt-Ost (44,6 %)15
Kühle, Wolfgang (1920–2002); Rechtsanwalt; Wetzlar; Landesliste, Platz 29
Kurtz, Dr. Rudolf (1910–1987); Baudirektor; Oberursel (Taunus); Wahlkreis 31: Obertaunuskreis (45,1 %)
Lengemann, Jochen (geb. 1938); Richter; Kassel; Landesliste, Platz 3116
Lenz, Helmut (1930–2010); Rechtsanwalt; Frankfurt am Main; Wahlkreis 34: Frankfurt am Main, Stadt III (40,0 %)
Lindner, Dr. Georg (1925–2014; Rechtsanwalt, Notar; Offenbach-Bieber; Landesliste, Platz 14)
Loew, Dr. Ernst (1911–1988); Einzelhandels-Kaufmann; Weilmünster; Landesliste, Platz 15
Lucas, Dr. Rudolf (1916–1980; Oberregierungsrat; Kassel; Landesliste, Platz 9)17
Märten, Heribert (1935–1995); Oberstudienrat; Winkel; Wahlkreis 25: Rheingaukreis und Untertaunuskreis (46,6 %)
Meister, Dietrich (1927–2014); Zollobersekretär; Schwebda; Landesliste, Platz 39
Milde, Gottfried (1934–2018); Staatsanwalt; Griesheim; Landesliste, Platz 13
Möller, Richard (1927–2020); freischaffender Architekt; Neuhof; Landesliste, Platz 36
Nolte, Hans (1929–1990; Textilingenieur; Rönshausen; Wahlkreis 13: Fulda-Süd und Main-Kinzig-Kreis-Ost; 53,3 %)
Prusko, Georg (1924–2019); Bankkaufmann; Nieder-Mörlen; Landesliste, Platz 24
Roth, Adolf (geb. 1937; Dipl.-Volkswirt; Gießen; Landesliste, Platz 8)
Runtsch, Wilhelm (1921–1977); Oberregierungsrat; Gießen; Landesliste, Platz 32
Sälzer, Bernhard (1940–1993); Diplom-Ingenieur; Darmstadt; Landesliste, Platz 28
Schlee, Emil (1922–2009); Hochschullehrer; Ober-Roden-Messenhausen; Landesliste, Platz 3318
Schwab, Ludwig Franz (1921–1987); Steuerrat; Klein-Krotzenburg; Wahlkreis 45: Offenbach-Land-Ost (45,3 %)
Schwarz-Schilling, Dr. Christian (geb. 1930); Geschäftsführer; Büdingen; Landesliste, Platz 3
Seitz, Ingeborg (1924–2006); Oberstudienrätin; Reichelsheim; Landesliste, Platz 23
Sturmowski, Georg (1923–2017); Kaufmännischer Angestellter; Groß-Gerau; Landesliste, Platz 25
Trageser, Karl-Heinrich (1932–2009; Angestellter; Frankfurt am Main; Landesliste, Platz 5)
Troeltsch, Walter (geb. 1928); Regierungsrat; Marburg; Landesliste, Platz 30
Wagner, Dr. Hans (1915–1996); Regierungsdirektor; Heppenheim an der Bergstraße; Wahlkreis 55: Bergstraße-Ost (46,3 %)
Wallmann, Dr. Walter (1932–2013); Landgerichtsrat; Marburg; Landesliste, Platz 419
Weber, Josef (geb. 1935); Polizeibeamter; Burghaun; Wahlkreis 15: Fulda-Nord und Vogelsbergkreis-Ost (50,0 %)
Zworowsky, Wolfgang von (1924–2015; Oberschulrat; Korbach; Landesliste, Platz 12)20

FDP

Brans, Dr. Werner (1929–2007; Oberstudienrat; Wetzlar; Landesliste, Platz 4)21
Dockhorn, Otto (1921–2004; Lehrer; Kassel; Landesliste, Platz 8)22
Engel, Dr. Sibylle (1920–2011; Hausfrau; Kelkheim; Landesliste, Platz 11)
Karry, Heinz Herbert (1920–1981; Textilaufmann; Frankfurt am Main; Landesliste, Platz 1)
Kohl, Heinrich (1912–1984; Landrat; Frankenberg; Landesliste, Platz 2)23
Krüger, Ulrich (1942–2016; Architekt; Bad Homburg vor der Höhe; Landesliste, Platz 6)24
Metz, Rolf (1910–1996; Landwirt; Gudensberg; Landesliste, Platz 9)
Molter, Hermann (1914–1978; Dipl.-Ingenieur; Darmstadt-Eberstadt; Landesliste, Platz 5)
Pulch, Otto (1921–2006; Richter; Frankfurt am Main; Landesliste, Platz 10)
Stein, Hermann (1919–1995; Geschäftsführer; Gießen-Kleinlinden; Landesliste: Platz 3)25
Voitel, Gottfried (1926–1990); Dozent; Frankfurt am Main; Landesliste, Platz 1026
(OV)


  1. SPD, CDU und FDP (1946 als LDP) waren bis zu dieser Wahl immer im Landtag vertreten. Vierte Partei im Landtag war 1946–1950 die KPD, 1950–1966 der GB/BHE (1966 als GDP) und 1966–1970 die NPD.
  2. Erarbeitet auf Grundlage von Informationen des Hessischen Statistischen Landesamtes.
  3. Arndt legte sein Mandat nach der Wahl zum Frankfurter Oberbürgermeister am 6. April 1972 nieder. Für ihn rückte Heinz Bayer (1926–1999; Gewerkschaftssekretär; Frankfurt am Main) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, Nr. 17, 24.4.1972, S. 749.
  4. Baumann legte sein Mandat nach der Wahl zum Landrat des Landkreises Darmstadt am 2. Mai 1973 nieder. Für ihn rückte Karl Schneider (1934–2020; Kreisrechtsdirektor; Weiterstadt) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, Nr. 21, 21.5.1972, S. 926.
  5. Fabian legte sein Mandat am 18. September 1974 nieder. Für ihn rückte Karl Eyerkaufer (geb. 1940; Studienrat; Maintal 3) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, Nr. 41, 1972, S. 1847.
  6. Klein legte sein Mandat nach seiner Wahl zum Landrat des Kreises Dieburg bereits am 21. Dezember 1970 nieder. Für ihn rückte Rudi Nowak (1921–1991; Amtmann; Kleestadt) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, Nr. 3, 18.1.1971, S. 126.
  7. Pleß verstarb am 7. Dezember 1973. Landtagspräsident Buch würdigte ihn in der 76. Plenarsitzung am 12. Dezember 1973: Ein Blumenbukett auf dem Platz des Abg. Philipp Pleß sagt uns, daß er nicht mehr unter uns weilt. Am 7. Dezember 1973 verstarb Philipp Pleß im Alter von 66 Jahren. Er war Mitglied des Hessischen Landtags seit dem Jahre 1958. In der 6. und 7. Wahlperiode führte Philipp Pleß den Vorsitz im Sozialpolitischen Ausschuß, und zwar bis Ende September dieses Jahres, als ihn seine Krankheit zwang, dieses Amt niederzulegen.
    Philipp Pleß war ein engagierter Gewerkschaftler und Politiker. Er setzte sich insbesondere für die Belange der sozial benachteiligten Schichten unserer Bevölkerung ein. Er war ein leidenschaftlicher Verfechter des demokratischen und sozialen Rechtsstaates. Hier im Landtag lag das Schwergewicht seiner Arbeit in den Ausschüssen, insbesondere im Sozialpolitischen Ausschuß. Nicht allzu oft trat er ans Rednerpult. Wenn er aber dies tat, spürten wir alle, auch diejenigen, die anderer Meinung waren, daß ein Mann sprach, der mit allen Fasern seines Herzens das sagte, was er im Innern trug und was er glaubte, sagen zu müssen, selbst wenn es nachteilig für ihn hätte sein können. Aus einfachen Verhältnissen stammend – er war gelernter Dreher –, fand er schon früh den Weg zur Arbeiterbewegung. Seiner Sache blieb er treu, so daß es nicht wundernahm, daß auch Philipp Pleß den Verfolgungen der Hitler-Diktatur ausgesetzt war. Nach dem Zusammenbruch im Jahre 1945 stellte sich Philipp Pleß sofort wieder dem Wiederaufbau zur Verfügung. Auch er war ein Mann der ersten Stunde. In vielen Bereichen als Journalist tätig, war er von 1963 an Mitglied des Landesvorstandes des DGB Hessen, von 1967 bis 1972 dessen erster Vorsitzender.
    Ein streitbarer, aber aufrechter Mann, der sein Wirken dem sozialen Fortschritt widmete, ist von uns gegangen. Sein Eintreten für Frieden und Freiheit fand Anerkennung durch die Verleihung der Wilhelm- Leuschner-Medaille.
    Wir wollen Philipp Pleß ein dankbares Gedenken bewahren.
    Hessische Parlamentarismusgeschichte: Hessischer Landtag, 7. Wahlperiode, Stenographische Berichte, Bd. 3, S. 4033 (eingesehen am 3.4.2023). Für ihn rückte am 18. Dezember 1973 Hans-Georg Fritz (geb. 1932; Maschinensetzer; Frankfurt am Main) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, Nr. 1, 7.1.1974, S. 35.
  8. Radke verstarb am 27. Juli 1972. Landtagspräsident Buch würdigte ihn in der 48. Plenarsitzung am 13. September 1972: Meine Damen und Herren! Am 27. Juli 1972 verstarb im 50. Lebensjahr unser Kollege Olaf Radke. Dem Landtag gehörte er vom 1. Dezember 1950 bis zum 30. November 1954 und vom 9. Oktober 1956 bis zu seinem Tode an, mithin also insgesamt fast 20 Jahre. Es ist dies die derzeit drittlängste Mandatszeit.
    Olaf Radke war ein Politiker aus Überzeugung und leidenschaftlichem Engagement. Ein profilierter Redner und glänzender Debattierer, aber auch ein harter Streiter ist mit ihm von uns gegangen. Er machte es seinen Gegnern und auch seinen Freunden nicht leicht. Jedoch meinte er es gut und ehrlich, wenn er von Recht und Gerechtigkeit sprach. Man hatte bei ihm nie das Empfinden, daß er etwas anderes sagte als das, was er meinte, sehr oft zu seinem eigenen Schaden.
    Bei der Trauerfeier, an der viele Abgeordnete teilnahmen, widmete ich ihm einen Nachruf und legte einen Kranz nieder. Wir wollen Olaf Radke ein gutes Gedenken bewahren.
    Hessische Parlamentarismusgeschichte: Hessischer Landtag, 7. Wahlperiode, Stenographische Berichte, Bd. 2, S. 2615 (eingesehen am 3.4.2023). Für ihn rückte am 8. August 1972 Horst Engel (1927–1984; Geschäftsführer; Offenbach am Main) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, Nr. 34, 21.8.1972, S. 1487.
  9. Rüdiger legte ihr Mandat am 18. Oktober 1972 nieder, da sie Gründungspräsidentin der Gesamthochschule Kassel wurde. Für sie rückte am 24. Oktober 1972 Karl Günther Kronawitter (1934–2000; Gewerkschaftssekretär; Gießen) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, Nr. 45, 6.11.1972, S. 1894.
  10. Schneider legte sein Mandat am 31. Januar 1971 nieder. Für ihn rückte am 1. Februar 1971 Karl Leinbach (1919–2005; Postbetriebsinspektor; Gladenbach) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, Nr. 6, 8.2.1971, S. 258.
  11. Weber legte sein Mandat am 28. Februar 1974 nieder. Für ihn rückte am 5. März 1974 Ernst Schmadel (geb. 1938; Studienrat; Korbach) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, Nr. 11, 18.3.1974, S. 550.
  12. Wenzel legte sein Mandat am 18. Dezember 1973 nieder. Für ihn rückte am 27. Dezember 1973 Kurt Steinbrecher (geb. 1921; Kaufmännischer Angestellter; Darmstadt) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, Nr. 2, 14.1.1974, S. 72.
  13. Böhm hatte im Wahlkreis 6/Melsungen und Witzenhausen kandidiert und war dort Radko Stöckl (SPD) unterlegen. Er legte sein Mandat nach seiner Wahl in den Deutschen Bundestag am 5. Dezember 1972 nieder. Für ihn rückte Wolf-Dieter Firnhaber (1934–1981; Geschäftsführer; Wiesbaden; Landesliste, Platz 44) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, Nr. 51, 18.12.1972, S. 2162.
  14. Dregger legte sein Mandat nach seiner Wahl in den Deutschen Bundestag am 5. Dezember 1972 nieder. Für ihn rückte Winfried Rippert (1935–2020; Kaufmann; Fulda) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, Nr. 51, 18.12.1972, S. 2162.
  15. Kramer legte sein Mandat am 22. Juni 1973 nieder, nachdem er zum Landrat des Kreises Fulda gewählt worden war. Für ihn rückte am 25. Juni 1973 Esther Mikfeld (1934–2005; Hausfrau; Wiesbaden) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, Nr. 28, 9.7.1973, S. 1248.
  16. Lengemann hatte im Wahlkreis 5/Kassel-Stadt-Ost kandidiert und war dort Wilhelm Koch (SPD) unterlegen.
  17. Lucas hatte im Wahlkreis 4/Kassel-Stadt-West kandidiert und war dort Hans Krollmann (SPD) unterlegen.
  18. Schlee legte sein Mandat am 1. Oktober 1974 nieder. Für ihn rückte am 2. Oktober 1974 Dieter Weirich (geb. 1944; Oberregierungsrat; Hanau; Landesliste, Platz 46) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, Nr. 41, 1972, S. 1847.
  19. Wallmann legte sein Mandat nach seiner Wahl in den Deutschen Bundestag am 5. Dezember 1972 nieder. Für ihn rückte Dr. Werner Flach (geb. 1936; Diplomingenieur; Bad Nauheim; Landesliste, Platz 42) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, Nr. 51, 18.12.1972, S. 2162.
  20. Von Zworowsky hatte im Wahlkreis 3/Waldeck kandidiert und war dort Hans-Otto Weber (SPD) unterlegen.
  21. Brans hatte im Wahlkreis 17/Wetzlar-Nord kandidiert und dort 11,2 % der Stimmen erlangt. Das Mandat ging an Dr. Werner Best (SPD).
  22. Dockhorn hatte im Wahlkreis 4/Kassel-Stadt-West kandidiert und dort 15,3 % der Stimmen geholt. Das Mandat ging an Hans Krollmann (SPD). Er legte sein Mandat am 25. Januar 1973 nieder. Für ihn rückte am 29. Januar 1973 Heinz-Walter Kleinschmidt (geb. 1943; Student; Hofgeismar; Landesliste, Platz 13) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, Nr. 7, 12.2.1973, S. 314.
  23. Kohl hatte im Wahlkreis 10/Frankenberg und Ziegenhain kandidiert und dort 11,9 % der Stimmen geholt. Das Mandat ging an Ludwig Platte (SPD). Er legte sein Mandat am 17. Dezember 1970 nieder, nachdem er zum Staatssekretär im hessischen Innenministerium ernannt worden war. Für ihn rückte Otto Wilke (geb. 1937; Elektromeister; Adorf/Kreis Waldeck; Landesliste, Platz 12) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, Nr. 2, 11.1.1971, S. 71.
  24. Krüger hatte im Wahlkreis 18/Oberlahnkreis und Wetzlar-Süd kandidiert und dort 8,9 % der Stimmen erlangt. Das Mandat ging an Jürgen Klocksin (SPD).
  25. Stein hatte im Wahlkreis 19/Gießen-Stadt kandidiert und dort 14,5 % der Stimmen erlangt. Das Mandat ging an Dr. Vera Rüdiger (SPD).
  26. Voitel legte sein Mandat am 21. Mai 1973 nieder. Für ihn rückte Peter Jochen Kruse (1929–2007; Rechtsanwalt, Notar; Dörnigheim; Landesliste, Platz 15) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, Nr. 23, 4.6.1973, S. 1034.
Records
Additional Information
Recommended Citation
„Landtagswahl in Hessen, 8. November 1970“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/edb/id/1288> (Stand: 3.4.2023)
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