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Angehörige der Pfarrersfamilie Halbwinner (Halbinner) 1613, Kirchberg

Kirchberg · Gem. Lollar · Landkreis Gießen | Historical Gazetteer
Place of Location | Characteristics | Description | Inscription | References | Citation
Place of Location

Place of Location:

Kirchberg

Premises:

Kirchberg, Evangelische Pfarrkirche.

Heutiger Aufbewahrungsort:

Kirchberg, Evangelische Pfarrkirche.

Heute in der Sakristei an der Südwand, früher (zu Zeiten Walbes, 1938) an einer Außenwand der Kirche.

Characteristics

Dating:

1613

Type:

Epitaph

Material:

roter Sandstein

Conservation:

erhalten

Dimensions:

96 x 202 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

3-4,5 cm

Description

Description:

Das Denkmal ist 21 cm tief.

Der hochrechteckige Stein mit Giebelaufsatz ist mit Ausnahme des oberen Wappenschildes ganz zur Aufnahme von Inschriften bestimmt.

Der Hauptteil weist ganz oben und im Bereich der unteren Hälfte Zerstörungen und Oberflächenverluste auf. Die Inschrift (D) wird von einer schmalen, vertieft eingearbeiteten Linie dicht an den glatten Rändern begrenzt. Ein profiliertes, vorkragendes Gesims schließt dieses Kompartiment nach oben hin ab. Darüber, in Fortsetzung der gegebenen Breite, in größeren Buchstaben eine weitere einzeilige Inschrift (C). Die Waagrechte unterhalb des bekrönenden Giebels ist, vorkragend und profiliert, genau auf dessen Breite abgestimmt. Die Giebelschrägen haben außen einen glatten Rand, dem nach innen eine Ornamentleiste folgt. Dadurch wird der Abschluß betont und ein Gegengewicht zu den waagrechten Gliedern geschaffen. In der Mitte dieses Feldes ein erhaben ausgearbeiteter Wappenschild mit den Initialen des Trägers (B). Seitlich davon das Jahr der Anfertigung des Denkmals (A).

Sex, Age, Family Status:

weibliche Person(en) · männliche Person(en) · Kind(er)

Estate:

geistliche Personen

Enthaltene Wappen:

Im Dreiecksgiebel der Wappenschild des Caspar Halbwinner mit den Initialen C H und vier Schwertern: zwei größere gekreuzte und zwei kleinere, die senkrecht von oben und unten mit den Klingen den Kreuzungspunkt der größeren berühren.

Dargestellte Personen:

Das Epitaph wurde im Jahr 1613 für folgende sechs Personen errichtet:

1) Pfarrer Georg Halb(w)inner, gestorben laut Inschrift am 28. April 1611,

2) seine Frau Catharina, gestorben am 14. August 1599 (Jahr heute unlesbar, Angabe nach Walbe),

3) sein Sohn Caspar, der ihm im Amt nachfolgte, gestorben im Oktober 1612 (Tag unlesbar),

4) Caspars Töchterlein Christina Elisabetha, gestorben im März (?) 1604 (Tag und Jahr unlesbar, Jahr nach Walbe),

5) Caspars Tochter Elisabetha Margaretha, gestorben im Oktober 1612 (Tag unlesbar), und

6) Caspars Sohn Georg Ludwig, gestorben 1612 (Tag, Monat und Jahr heute unlesbar, Jahr nach Walbe).

Georg Halbwinner (auch Halbinner, Halfsumer) stammte nach eigenen biographischen Aufzeichnungen aus Fredeburg, Kölner Diözese, und war der errechnet 1538 geborene Sohn des Peter Halbwinner und seiner Frau Agnetha. Am Thomastag (21. Dezember) 1564 wurde er als Pfarrer in Kirchberg eingeführt und wirkte dort bis zu seinem Tod. Abweichend zur Angabe der Inschrift soll er nach anderer Quelle am 20. April 1611 verstorben sein. Seine Frau Catharina, deren Herkunft nicht bekannt ist, starb nach anderer Überlieferung am 9. August 1599. Der Sohn Caspar, zuerst Adjunkt, dann für kurze Zeit Nachfolger des Vaters, starb am 30. Oktober 1612. Zu den unlesbaren Todestagen der drei in der Inschrift genannten Kinder liegen keine weiteren Angaben vor.

Inscription

Umschrift:

A:

ANNO 1613

B:

C(ASPAR) H(ALBWINNER)

C:

VIVE MEMOR MORTIS

D:

PS[ALM 89 WO I]ST IMAND DER [D]A L[EB]ET /

VN[D D]EN TODT NICHT SHE (!) DER SEINE SEE= /

LE ER[R]ET AVS DER HELLEN HAND · SELA /

DEN S(ANCT) · PAVLVS ROM(ER) 14 VNSER KEINER LE= /

BET IM SELBER VND KEINER STIRBT IM /

SELBER. LEBEN WIR SO LEBEN WIR DEM /

HERREN STERBEN WIR SO STERBEN WIR /

DEM HERREN DARVMB WIR LEBEN ODER /

STERBEN SO SIND WIR DES HERREN /

HER IORG HALBINNER PFARHER ZV KYR= /

PERG STARB DEN 28 APRIL IM IAR 1611 VMB /

5 VHR [Z]V ABENT /

CATH[A]RI[NA S]EIN WEIB STARB DEN 14 AVGVSTI /

IM IAR [1599] DES NACHTS VMB ELF VHR /

M:(AGISTER) CASPAR SVC[C]EDIRTE DEM VATTER IN MI= /

NISTE[RI]O [..................30] OCT(OBRIS) ANNI 1612 /

CHRISTI[NA] E[LISABETHA M(AGISTER)] CASPARS DÖCH /

TERLEIN [S]TA[RB ....................... MAR]TII (?) ANNI /

16[04] VMB [................] /

EL[ISABET MAR]GAR[ET M(AGISTER) CASPARS DOCHTER] /

ST[ARB .....] OCT[.......... 16]12 /

GE[ORG LVDW]IG SEIN SOHN S[TARB ....] /

[........1612] DES NACHTS VMB [........] /

[................] DEREN SEE[LEN .......] /

[.................] EIN FROEL[ICHE .....] /

[.................]

Kommentar:

Der Anfang von Inschrift D aus Psalm 89, Vers 49 (Lutherbibel von 1545). Die folgende Stelle aus dem Brief des Paulus an die Römer, Kapitel 14, Verse 7 und 8. Die personenbezogenen Angaben z. T. ergänzt nach Walbe, S. 263.

Schrift:

Kapitalis

References

Bibliography:

  • Walbe, Heinrich (Bearb.): Die Kunstdenkmäler im Freistaat Hessen – Provinz Oberhessen – Kreis Giessen, Band 1: Nördlicher Teil, Darmstadt 1938, S. 263
  • Müller, Hanno: Familienbücher des Kirchspiels Kirchberg, Band V: Kirchberg, Fernwald 2002, S. 13, Fam. Nrn. 34 und 34a, sowie S. 86 f.

Persons:

Halbwinner, Peter · Halbwinner, Agnetha, geb. NN

Places:

Fredeburg

Keywords:

Wappen · Männer · Frauen · Kinder · Pfarrer

Coat of Arms:

Halbwinner

Editing:

Christa Benedum, Gießen, und Andreas Schmidt, HLGL

Citation
„Angehörige der Pfarrersfamilie Halbwinner (Halbinner) 1613, Kirchberg“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/gdm/id/995> (Stand: 2.6.2008)