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Vollradser Entwurf als verfassungspolitisches Kompromisspapier, 28. September 1946

Als die Verfassungsberatungen in der Verfassungberatenden Landesversammlung wegen der grundsätzlichen politischen Meinungsverschiedenheiten zwischen SPD und CDU zu scheitern drohen, legen die CDU-Abgeordneten Erwin Stein (1903–1992) und Karl Kanka (1904–1974) mit dem sogenannten Vollradser Entwurf „ein auf 118 Artikel gestutztes ‚Organisationsstatut‘ [vor], auf dessen Basis man sich mit den Sozialdemokraten zu einigen hoffte“.1 Zwar greift das Papier, das die konfliktbeladenen Felder zwischen den beiden großen Parteien bewusst ausspart, aus Sicht der Mehrzahl der SPD-Abgeordneten zu kurz; dennoch bereitet es letztlich den Boden für eine Einigung. Am Tag nach der Vorstellung des Entwurfs sitzen CDU und SPD wieder am Wiesbadener Verhandlungstisch, und am darauf folgenden Tag wird der Verfassungskompromiss ausgehandelt.
(CP)


  1. Mühlhausen, Demokratischer Neubeginn, S. 34 f.
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„Vollradser Entwurf als verfassungspolitisches Kompromisspapier, 28. September 1946“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/edb/id/3589> (Stand: 28.9.2021)
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