Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

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4826 Eschwege
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 35. Eschwege
Gerichtsstätten
Anger in Rambach
Linde in Rambach

Further Information

Rambach

Ortsteil · 270 m über NN
Gemeinde Weißenborn, Werra-Meißner-Kreis 
Settlement | Statistics | Constitution | Property | Church and Religion | Culture | Economy | References | Citation
Settlement

Settlement Type:

Dorf

Localization:

10,5 km südöstlich von Eschwege gelegen

Geographical Situation:

Geschlossenes Dorf mit unregelmäßigem Grundriss und geringer Siedlungsdichte in waldreicher Tallage am gleichnamigen Werrazufluss unmittelbar an der Landesgrenze zum Freistaat Thüringen. Kirche und Anger in exponierter Lage. Durch den Ort führen zwei Hauptachsen, die Feldnache und die Dorfstraße. Wenig Siedlungsausdehnung in jüngerer Zeit. Im Westen des Orts verläuft die L 3300 nach Weißenborn und Rittmannhausen.

Earliest Reference:

1290

Historical Names:

Naming:

  • Dorf (1365)
  • Dorf und Gericht (1418)

Settlement Sites:

Land Consolidation:

1911

Earliest Local Map:

1740-1760

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3580517, 5664315
UTM: 32 U 580411 5662489
WGS84: 51.108236° N, 10.148643° O OpenLayers

Statistics

Location Code:

636015010

Land Usage Statistics:

  • 1885 (Hektar): 696, davon 377 Acker (= 54.17 %), 29 Wiesen (= 4.17 %), 247 Holzungen (= 35.49 %)
  • 1961 (Hektar): 697, davon 261 Wald (= 37.45 %)

Population Statistics:

Charts:

Rambach: Einwohnerzahlen 1834-1967

Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Constitution

Administrative Area:

  • Erste Hälfte 14. Jahrhundert: Völkershausisches Gericht Großenburschla
  • 1365: Landgrafschaft Hessen, Gericht Großenburschla
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Wanfried
  • 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Wanfried
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wanfried
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Aue
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wanfried
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Former Administrative District:

Eschwege

Court:

  • 1365: Gericht Völkershausen
  • 1821-1834: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Wanfried
  • 1836: Kurfürstliches Justizamt Wanfried
  • 1867: Amtsgericht Wanfried
  • 1879: Amtsgericht Wanfried
  • 1932: Amtsgericht Eschwege

Lordship:

Mitte des 14. Jahrhunderts erhält Konrad von Nazza einen Hof und Felder in Rambach als thüringisches Lehen.

1365 verkaufen die Gebrüder Konrad und Otto von Völkershausen ihre von ihren Eltern ererbten Rechte auf die fünf Dörfer Weißenborn, Rambach, Heldern, Helderbeck und Alden Burßla mit Gericht und allem Recht an Holz etc. für 70 Mark Eschweger Währung erblich und ewiglich an Landgraf Otto von Hessen. 1418 übergibt Landgraf Ludwig die Dörfer und Gerichte Rambach und Weißenborn mit den dortigen Untertanen amtsweise an den Ludwig von Gerterode. Im Jahr 1433 werden die von Boyneburg vom Abt von Fulda mit Gütern zu Rambach und Willenrode belehnt. 1585 ist Rambach ganz in landgräflicher Hand.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.10.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss der Gemeinden Weißenborn und Rambach zur neuen Gemeinde Weißenborn.

Property

Manorial System and Landholding:

  • 1290 überträgt Abt Heinrich V. von Fulda der Stiftskirche Großburschla eine Hufe in Rambach. Pachteinnahmen des Stifts sind noch im 16. Jahrhundert nachgewiesen.
  • 1360 erhält Kloster Germerode 4 Hufen zu Rambach und kann seitdem seinen Besitz vermehren. Der Besitz geht mit Einführung der Reformation an die Landgrafen von Hessen über.
Church and Religion

Local Churches:

  • Im Kern mittelalterliche Kirche vor 1614 errichtet, 1799 erweitert

Parochial Affiliation:

1585 gehört Weißenborn zur Pfarrei, ebenso 1872 und 1994

Patronage:

Kirchenpatron ist 1585 der Landgraf von Hessen

Conversions:

Erster evangelischer Pfarrer: Johann Rüdiger vor 1545

Intermediate Church Authorities:

1506: Erzbistum Mainz, Archidiakonat Dorla, Archipresbyterat Röhrda

Protestantische Pfarrei der Klasse Eschwege (1872)

Culture

Schools:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Economy

Economy:

Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts kam gemäß P. Zietz in Rambach wie im benachbarten Weißenborn die gewerbliche Leineweberei zu einem Ende. Als Konsequenz wanderten in den 1830er Jahren zahlreiche Ortsbewohner ab.

Mills:

In Rambach befanden sich zahlreiche Mühlen inner- und außerhalb der Dorfgemarkung, die mit dem Wasser des gleichnamigen Baches angetrieben wurden. Außerhalb: Mäusemühle, Mittelmühle, Obermühle und Schlagmühle (Ölmühle)

Innerhalb befand sich 1574 eine Mühle, die denen von Boyneburg-Honstein gehörte, sowie die Mühle im Bache (Am Bache 4), die um 1700 eingeht.

References

Bibliography:

Citation
„Rambach, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/6696> (Stand: 17.10.2023)