Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

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4825 Waldkappel
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 34. Waldkappel
Gerichtsstätten
Anger in Germerode

Further Information

Germerode

Ortsteil · 290 m über NN
Gemeinde Meißner, Werra-Meißner-Kreis 
Settlement | Statistics | Constitution | Property | Church and Religion | Culture | Economy | References | Citation
Settlement

Settlement Type:

Dorf

Localization:

11 km westlich von Eschwege gelegen

Geographical Situation:

Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrissmerkmalen und dünner Besiedlung südöstlich des Meißners am Vierbach. Ehemalige Klosterkirche an Südwestrand. Besiedlung entlang der beiden fast parallel in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Hauptachsen Vierbachstraße (L 3243) und Klosterfreiheit (L 3334)

Earliest Reference:

1186

Settlement Development:

Die Anfänge des Ortes sind eng mit der Geschichte des Klosters, der landgräflichen Vogtei und der Domäne verknüpft. Hinzu kommt noch die Entwicklung der sogenannten Klosterfreiheit, die aus einer Dotation des Klosters entstand. Großer Spielraum für die eigene Entfaltung blieb der Dorfgemeinde daneben nicht.

1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Germerode und von Teilen der aufgelösten Gutsbezirke Forst Reichensachsen und Forst Meißner.

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Die frühen Namensformen beziehen sich überwiegend auf das Prämonstratenser-Doppelstift bzw. auf das Prämonstratenserinnenstift, sind aber der Vollständigkeit halber hier mit berücksichtigt. Vgl. das Register Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 757-777

Historical Names:

Naming:

Settlement Sites:

Castles and Fortifications:

  • 500 m östlich des Klosters erhebt sich auf der anderen Seite des Tales ein Berg mit dem Flurnamen "Die Warthe" (mundartlich: "Wohrdenkopp"). Möglicherweise lag dort tatsächlich eine Warte, was aber noch offen bleiben muss.

Land Consolidation:

1908

Earliest Local Map:

1750

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3563414, 5673699
UTM: 32 U 563315 5671869
WGS84: 51.19472° N, 9.906117° O OpenLayers

Statistics

Location Code:

636008030

Land Usage Statistics:

  • 1885 (Hektar): 657, davon 409 Acker (= 62.25 %), 118 Wiesen (= 17.96 %), 75 Holzungen (= 11.42 %); Gutsbezirk: 176, davon 128 Ackerland (= 72,73 %), 35 Wiesen (= 19,89 %), - Holzungen
  • 1928: Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Germerode und von Teilen der aufgelösten Gutsbezirke Forst Reichensachsen und Forst Meißner.
  • 1961 (Hektar): 1054, davon 320 Wald (= 30.36 %)

Population Statistics:

Charts:

Germerode: Einwohnerzahlen 1834-1967

Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Constitution

Administrative Area:

  • 1414: Landgrafschaft Hessen, Amt/Gericht Bilstein
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederfürstentum, Amt Eschwege, Gerichtstuhl Germerode
  • 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bilstein, Klostergerichtsbezirk Germerode
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bilstein, Klostergerichtsbezirk Germerode
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Bischhausen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Germerode
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Former Administrative District:

Eschwege

Court:

  • Zum Gerichtsbezirk des Klosters Germerode gehören Wolfterode, Orferode, Lipprechterode, Renergshausen, Siegershausen, Rothmanrodt, Friderichdorpp, Rudolfshausen, Hone, Welsbach Ruchellinge und das ganze Dorf Bernsdorf. 1226 kommt das Dorf Sibodenberg hinzu. 1277 besteht der Bezirk aus Kammerbach, Orferode, Lipprechterode, Rengershausen, Siegershausen, Wolfterode, Bernsdorf, und Rudolfshausen.
  • Der Gerichtsbezirk des Dorfes Germerode gehörte nach der Amtsrechnung von 1414 zum Amt Bilstein. Später zählte es aber zum Amt Eschwege.
  • 1585: Gerichtsstuhl Germerode (zum Umfang s. Mittelpunktfunkion)
  • 1821-1834: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Germerode
  • 1834: Kurfürstliches Justizamt Germerode
  • 1837: Justizamt Abterode
  • 1867: Amtsgericht Abterode
  • 1879: Amtsgericht Abterode
  • 1932: Amtsgericht Eschwege

Lordship:

Die Landeshoheit über das Kloster und damit auch über das Dorf Germerode erwerben die Landgrafen mit der Grafschaft Bilstein Anfang des 14. Jahrhunderts. 1309 verspricht der Landgraf dem Kloster Schutz in neuerworbenem Güterbesitz.

1357 will das Kloster dem Landgrafen die Rechte und Freiheiten zu Germerode zu lösen geben, die es von Hermann von Treffurt, Herrn zu Bilstein gekauft hatte, sobald der Landgraf wieder in den Besitz des Bilsteins gelangt.

Nach 1527 gelangt der Besitz an Landgrafen von Hessen, die ihn als Vogtei bewirtschaften.

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Meißner zusammengeschlossen, deren Ortsteil Germerode seitdem ist.

Property

Manorial System and Landholding:

  • Germerode war ein Dorf der Grafen von Bilstein, von denen das Kloster bereits 1195 einen dortigen Hof erhielt. Dazu erwarb es von denen von Westerburg 1272 die Hälfte des Dorfes. 1368 verkauft Hermann von Treffurt als Herr zu Bilstein dem Kloster all sein Recht über das Dorf und Gericht. Vor 1340 besitzt das Kloster in Germerode einen Hof mit 34 Hufen Ackerland, die zusammen mit 12 Hufen Elkenhains den Bauern von Germerode verkauft und zu Erbrecht vergeben werden. Ein Hof wechselnder Größe (9-18 Hufen) wird von den Mönchen in Eigenregie betrieben.
Church and Religion

Local Churches:

  • Klosterkirche Mitte des 12. Jahrhunderts errichtet. Dreischiffige romanische Basilika mit Krypta. Die ehemalige Klosterkirche wird nach der Reformation als Pfarrkirche genutzt

Guardianships:

  • Maria (1186)

Parochial Affiliation:

1585 gehören Alberode, Bernsdorf und Oberrodebach zum Kirchspiel. Zur protestantischen Pfarrei der Klasse Waldkappel sind 1872 Mönchhof, Queckmühle, Viehhaus und Schwalbenthal eingepfarrt. Alberode, Bernsdorf und Rodebach sind 1872 Filialen, 1994 gehört Bernsdorf bereits zur Kirchengemeinde Wipperode.

Patronage:

Seit 1527 Landgraf von Hessen

Monasteries:

Diakonische Einrichtung:

1945 - 1955 Diakoniestation (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)

Conversions:

Erster evangelischer Pfarrer: Heinrich Schell 1527

Intermediate Church Authorities:

15. Jahrhundert: Archidiakonat Heiligenstadt

Jews:

1835: 3 Juden

Culture

Schools:

1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Economy

Central Function:

Zu Gerichtsstuhl, Vogtei oder Klostergericht Germerode gehörten 1585 bzw. 1778 außer Germerode die Dörfer Alberode, Bernsdorf, Kammerbach, Orferode, Rodebach und Wölfterode (bestehend bis 1837).

References

Bibliography:

Citation
„Germerode, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/5789> (Stand: 17.11.2023)