Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Fürstentum Waldeck und Pyrmont 1866

Further Information

Wrexen

Ortsteil · 215 m über NN
Gemeinde Diemelstadt, Landkreis Waldeck-Frankenberg 
Settlement | Statistics | Constitution | Property | Church and Religion | Culture | Economy | References | Citation
Settlement

Settlement Type:

Dorf

Localization:

13,5 km nordwestlich von Bad Arolsen

Geographical Situation:

Dorf mit einfachem Grundriss in flachem Gelände an der Mündung der Orpe in die Diemel, unmittelbar an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen (Kreis Höxter und Hochsauerlandkreis). Kirche in zentraler Lage im alten Ortskern im Norden am Schnittpunkt der L 3081 (Hauptstraße) und der L 3438 (Orpethaler Straße). Jüngere Siedlungsausdehnung nach Südweste und Osten.

Im Südwesten verläuft die A 44, im Norden die B 7, im Osten die B 252.

Earliest Reference:

1141

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Ob die Belege zu 1141 tatsächlich auf Wrexen zu beziehen sind, muss offen bleiben

Historical Names:

Settlement Sites:

Land Consolidation:

1968-1970

Earliest Local Map:

1856

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3499626, 5708085
UTM: 32 U 499552 5706242
WGS84: 51.507307° N, 8.99355° O OpenLayers

Statistics

Location Code:

635008090

Land Usage Statistics:

  • 1885 (Hektar): 783, davon 308 Acker (= 39.34 %), 65 Wiesen (= 8.30 %), 304 Holzungen (= 38.83 %)
  • 1961 (Hektar): 784, davon 334 Wald (= 42.60 %)

Population Statistics:

  • 1541: 27 Häuser
  • 1620: 38 Häuser
  • 1650: 32 Häuser
  • 1738: 62 Häuser
  • 1770: 111 Häuser, 672 Einwohner
  • 1885: 946, davon 896 evangelisch (= 94.71 %), 31 katholisch (= 3.28 %), 19 Juden (= 2.01 %)
  • 1895: 928, davon 883 evangelisch (= 95.15 %), 28 katholisch (= 3.02 %), 17 Juden (= 1.83 %)
  • 1961: 1326, davon 1071 evangelisch (= 80.77 %), 224 katholisch (= 16.89 %)

Charts:

Wrexen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Constitution

Administrative Area:

  • 1339 und 1390: Grafschaft Waldeck, Amt Rhoden
  • 1537: Grafschaft Waldeck, Amt Rhoden
  • 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Rhoden
  • 1755/57: Fürstentum Waldeck, Amt Rhoden
  • bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Rhoden
  • 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Diemel (Sitz in Arolsen)
  • 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Diemel (Sitz in Rhoden)
  • 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Twiste (Sitz bis 1857 in Mengeringhausen, dann in Arolsen)
  • 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis der Twiste
  • 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Twiste
  • 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Former Administrative District:

Waldeck

Court:

  • 1537: Freistuhl Mengeringhausen
  • 1816: Oberjustizamt der Diemel (Sitz in der Stadt Rhoden)
  • 1850: Kreisgericht Arolsen
  • 1868/69: Amtsgericht Arolsen

Lordship:

1141 bestätigt der Mainzer Erzbischof Markolf dem Kloster Blasien zu Northeim seinen Besitz, u.a. in 6 Hufen und 1 Mühle in Wrexen (vgl. hierzu jedoch die Vorbemerkung Historische Namensformen).

1294 belehnt der Graf von Waldeck den Ritter Dietrich von Mederich mit 3 Hufen zu Wrexen. 1360 erwirbt der Graf von Waldeck ein halbes Gut in Wrexen.

1390 verpfändet Graf Heinrich von Waldeck Schloß und Stadt Rhoden mit Gütern u.a. zu Wrexen an Kurt Spiegel vom Desenberg. 1537 gehört Wrexen mit aller Obrigkeit, Gericht, Ge- und Verbot usw. den Grafen von Waldeck, Anspruch auf die Hälfte besitzen jedoch die Herren von Brobeck.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.11.1970 schlossen sich die bis dahin selbstständigen Gemeinden Rhoden und Wrexen zur Stadt Diemelstadt zusammen.

Am 31.12.1970 schlossen sich die Gemeinden Ammenhausen, Dehausen, Helmighausen, Neudorf und Wethen der Stadt Diemelstadt an.

Ab 31.12.1971 wurden die Gemeinden Hesperinghausen und Orphetal Stadtteile von Diemelstadt.

Property

Manorial System and Landholding:

  • 1370, 1376 und 1416 verkaufen die Herren von Brobeck Güter und Teile des Fischereirechts bei Wrexen an das Kloster Hardehausen. 1480 bis 1544 gehört den Herren von Brobeck ein Teil der Einkünfte und des Grundbesitzes in Wrexen, das somit zum umfangreichsten Güterbesitz des Geschlechts gehörte, der erst langsam an die Grafen von Waldeck überging.

Tithes:

1360 erwarb der Graf von Waldeck den Viertelzehnten von Gottschalk von Brobeck. 1368 hat Arnold von Rösenbeck Anteil am Zehnten. 1485 heißt es, die von Brobeck hätten keinen Anteil am Zehnten mehr. 1537 ist der Zehnte zwischen den Grafen von Waldeck und den Herren von Brobeck geteilt

Church and Religion

Local Churches:

  • 1351: Pfarrer
  • 1618: Kapelle errichtet, die zwischen 1682 und 1688 auf Veranlassung von Fürst Georg Friedrich zu einer Pfarrkirche erweitert wird. 1796 Sanierung wegen Baufälligkeit, 1845 Abriss
  • 1845-1847: Neubau der heutigen Kirche, einem gotisierenden Saalbau

Parochial Affiliation:

1352 katholische Pfarrei, die zuvor in Billinghausen ihren Sitz hat. Seit der Reformation Filial von Rhoden, seit 1682 eigenständige evangelische Pfarrei, 1815-47 unbesetzt von Rhoden aus verwaltet, dann wieder Pfarrei. Filialgemeinde bzw. eingepfarrt ist Orpethal.

Patronage:

Grafen von Waldeck

Conversions:

Da bis 1682 Filial von Rhoden, Einführung der Reformation vermutlich in den 1540er Jahren.

Erster eigener evangelischer Pfarrer: Johannes Linnekugel 1682-1685

Jews:

Statistik: 1802: 1 Familie; 1847: 1 Familie: (10 Personen); 1905: 17; 1925: 23 Juden; vermutlich 4 bis 5 Familien

Wrexen gehörte zur Gemeinde Rhoden

Im Gewerbe besonders die Papierfabrik Gebrüder Mosheim bekannt alemannia-judaica

Culture

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Historical Events:

1770 großer Dorfbrand

Economy

Economy:

Durch die Lage an Orpe und Diemel bedingt, spielten Mühlen, Hämmer und Fischerei im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit eine zentrale Rolle (vgl. Siedlungsplätze und Besitz)

Mills:

Zu den Mühlen außerhalb der Ortslage vgl. Siedlungsplätze

Diemelmühle (heute Fabrikstraße 1), 1537 als Mahlmühle bezeichnet, herrschaftliche Bannmühle. Ende des 19. Jahrhundert Umbau zur Pappenfabrik, seit 1942 Plattenwerk Pauly & Co, 1995 stillgelegt.

In diesem Bereich lag auch die 1731 angelegte Damm-Mühle, in der im 19. Jahrhundert auch Öl geschlagen und Gips gestampft wird, bevor Gebäude und Gelände an die Gebrüder Pohlmann verkauft werden.

References

Bibliography:

Citation
„Wrexen, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/1878> (Stand: 22.3.2024)