Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

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4823 Melsungen
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 32. Melsungen

Obermelsungen

Stadtteil · 170 m über NN
Gemeinde Melsungen, Schwalm-Eder-Kreis 
Settlement | Statistics | Constitution | Property | Church and Religion | Culture | Economy | References | Citation
Settlement

Settlement Type:

Dorf

Localization:

1,5 km südwestlich von Melsungen

Geographical Situation:

Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss am linken Ufer der Fulda unterhalb der rechts einmündenden Pfieffe. Kirche in zentraler Lage

Earliest Reference:

1151

Settlement Development:

Für die frühe Entwicklung beider Melsungens ist seine Lage am Übergang der sogenannten Sälzerstraße (Sooden-Allendorf an der Werra in die Gegend Fritzlar-Gudensberg) über die Fulda von Bedeutung. Im Spätmittelalter ist der Melsunger Raum dann auch an die Nürnberger Straße sowie die Langen Hessen angeschlossen. Mitte des 12. Jahrhundert bestehen mindestens zwei Siedlungen diesen Namens von unterschiedlicher Größe.

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Bei den frühen Belegen bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts ist nicht mit Sicherheit zu entscheiden, ob sie auf Obermelsungen oder auf Melsungen zu beziehen sind; vgl. Dieter Wolf, Melsungen, Bd. 1, S. 36-37.

Historical Names:

Naming:

  • villa (1151)

Settlement Sites:

Earliest Local Map:

1708

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3537167, 5664919
UTM: 32 U 537078 5663093
WGS84: 51.11811° N, 9.529756° O OpenLayers

Statistics

Location Code:

634014060

Land Usage Statistics:

  • 1885 (Hektar): 294, davon 176 Acker (= 59.86 %), 47 Wiesen (= 15.99 %), 36 Holzungen (= 12.24 %)
  • 1961 (Hektar): 387, davon 117 Wald (= 30.23 %)

Population Statistics:

Charts:

Obermelsungen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Constitution

Administrative Area:

  • 1445: Landgrafschaft Hessen, Amt Melsungen
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
  • 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Oberamt Melsungen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Melsungen
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Milsungen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Former Administrative District:

Melsungen

Court:

  • 1822: Justizamt Melsungen
  • 1867: Amtsgericht Melsungen
  • 1879: Amtsgericht Melsungen

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil der Stadtgemeinde Melsungen eingegliedert.

Property

Manorial System and Landholding:

  • 1151 bekennt Erzbischof Heinrich von Mainz, dass Frau Gisla gen. von Metze zu ihrem und ihres Mannes Reginhard Seelenheil 4 Hufen Land im Dorf Groß-Melsungen dem Kloster Hasungen übergeben habe.
  • In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts werden unter den Erwerbungen des Klosters Breitenau zwei Hufen bei Obermelsungen genannt, die die Herrin Gisela zum Seelenheil ihres Mannes Konrad der Einrichtung schenkt.
  • 1304 bekundet Widekind von Triften, dass er auf alle seine Rechte an den Gütern zu Obermelsungen, die seine verstorbene Stiefmutter Adelheid den Nonnen in Eppenberg geschenkt hat, für sich und seinen Bruder Konrad verzichtet.
Church and Religion

Local Churches:

  • 1269: Pleban
  • Kirche 1744-1746 errichtet, 1971 renoviert

Parochial Affiliation:

Nach der um 1057 auf Karl den Großen gefälschten Beschreibung des Sprengls der hersfeldischen Pfarrkirche Grebenau gehörte das Gebiet von Melsungen und Obermelsungen (ohne deren konkrete Nennung) zur Pfarrei Grebenau. Die Quelle spiegelt die Verhältnisse des 11. Jahrhunderts [(786) (Fälschung um 1057 [Urkundenbuch der Reichsabtei Hersfeld 1,1, S. 33-34, Nr. 19 = MGH Diplomata Karolinger 1, Pippin: Dopsch, S. 338-339, Nr. 241] wider.

1569 und 1585 ist der Kaplan in Melsungen Pfarrer in Obermelsungen. 1872 als Vikariat zu Melsungen gehörig, 1994 Filialgemeinde von Melsungen.

Patronage:

Das Patronat war ursprünglich im Besitz der Äbte von Hersfeld, 1438 als Lehen an Wolf von Wolfershausen vergeben. 1473 präsentierte der Abt, ab 1523 befand sich das Recht im Lehnbesitz der von Berlepsch, so auch 1585.

Conversions:

Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Veit ca. 1536

Intermediate Church Authorities:

15. Jahrhundert: Mainzer Kirchenprovinz, Archipresbyterat Fritzlar, Erzpriestersprengel Gensungen

Culture

Schools:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

References

Bibliography:

Citation
„Obermelsungen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/4956> (Stand: 30.3.2022)