Historical Gazetteer
- Ordnance Map
- 4822 Gudensberg
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 31. Felsberg
Obervorschütz
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Stadtteil · 170 m über NN
Gemeinde Gudensberg, Schwalm-Eder-Kreis - Settlement ↑
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Settlement Type:
Dorf
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Localization:
2 km südlich Gudensberg
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Geographical Situation:
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss und dichter Gehöftanordnung am Nord-Ufer der Ems. Kirche mit rechteckigem Kirchhof nahe der Ems. Östlich anschließend, an der Emsbrücke vorbeiführend, sichelförmige Wegeführung. Im Westen und Osten moderne Wohnsiedlung.
Straßen Werkel - Maden und Nieder-Vorschütz - Gudensberg treffen im Ortsbereich aufeinander (Emsbrücke).
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Earliest Reference:
1081
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Settlement Development:
In der Flur Hofestatt 1 km südwestlich von Ober-Vorschütz völkerwanderungszeitliche und karolingerzeitliche Keramikfunde.
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Historical Names:
- Buriscuzze (1081) [Fälschungen um 1100 HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 585 und HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 586. Druck UB Mainz 1, S. 253-258, Nr. 358]
- Burscucede, de (1123) (UB Mainz 1 Nr. 514)
- Bůrscuzze, in (1151) [UB Mainz 2,1, S. 300-301, Nr. 162]
- Burschuzze, in (1154/59) [HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 599; Druck: Stumpf, Acta Maguntina seculi XII. Urkunden zur Geschichte des Erzbisthums Mainz im zwölften Jahrhundert, S. 73-74, Nr. 70]
- Vorscuthe superiori, in (1209)
- Furscuzze, in (1215)
- Vorscuzze, in (1225)
- Vor-, Worsutze (1235)
- Vurscuc, de (1236)
- Worscucze, in (1238)
- Vorscutte (1260)
- Vorscuche, in (1269)
- superior Fforscurze (1282)
- Vorscuze superior, in (um 1310)
- Vorscutze superiori, in (1310/15)
- Fuschoyzce (1317)
- Vorsyze superior (um 1340)
- Obirn Vorschutz, Obirnvorschutze (1357)
- Obern Vorschutz, Ubern Vorschucz (1434)
- Furschucze (1464)
- Obirverschuccze, zcu (1477)
- Obernfurschutzenn (1568)
- Ober Vorschutz (1575/85)
- Obernvorschütz (1579)
- Obernforschutz (1582)
- Ober-Vorschütz
- Vorschütz, Ober-
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Naming:
- 1250: villa
- 1451: Dorf
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Settlement Sites:
- Bonigel (Wüstung)
- Hengelborn (Wüstung)
- Hillemühle
- Hosbachsmühle
- Im Weinberg
- Lochmühle (Wüstung)
- Neue Mühle
- Oberndorf (Wüstung)
- Ölmühle (Wüstung)
- Schlagmühle (Wüstung)
- Stieglitzhof
- Ziegelei
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Land Consolidation:
1885/1886, 1894/1895, 1902
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Earliest Local Map:
ca. 1685
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Coordinates:
Gauß-Krüger: 3524692, 5669609
UTM: 32 U 524608 5667781
WGS84: 51.16093834° N, 9.35191483° O OpenLayers - Statistics ↑
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Location Code:
634007070
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Land Usage Statistics:
- 1579: 12 landgräfliche Huben.
- 1742 (Kasseler Acker): 2564 Land, 358 Wiesen.
- 1885 (Hektar): 813, davon 651 Acker (= 80.07 %), 112 Wiesen (= 13.78 %), 0 Holzungen
- 1961 (Hektar): 810, davon 1 Wald (= 0.12 %)
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Population Statistics:
- 1575/85: 86 Hausgesesse
- 1579: 79 Köttner (vgl. Flächennutzung).
- 1639: 32 verheiratete, 15 verwitwete Hausgesesse.
- 1735: 84 Mannschaft. 1742 und 1747: 94 Häuser bzw. Hausgeseß, 464 Einwohner.
- 1834: 804, 1885: 887 Einwohner.
- 1861: 858 evangelisch-reformierte, 1 evangelisch-lutherischer, 1 römisch-katholischer, 47 jüdische Einwohner.
- 1885: 887, davon 869 evangelisch (= 97.97 %), 1 katholisch (= 0.11 %), 17 Juden (= 1.92 %)
- 1925: 927, 1939: 923, 1950: 1362, 1961: 1118 Einwohner.
- 1961 (Erwerbspersonen): 253 Land- und Forstwirtschaft, 244 Produzierendes Gewerbe, 46 Handel und Verkehr, 46 Dienstleistungen und Sonstiges.
- 1961: 1118, davon 1048 evangelisch (= 93.74 %), 63 katholisch (= 5.64 %)
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Charts:
Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Constitution ↑
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Administrative Area:
- 1408: Amt Gudensberg
- 1458 und 1516: Gericht von Elben
- 1575/85: Amt Homberg
- 1742: Amt Homberg
- 1807: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton und Friedensgericht Homberg
- 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Homberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fritzlar
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
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Former Administrative District:
Fritzlar-Homberg
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Court:
- Flurname Galgenacker.
- 1458 und 1516: Gericht von Elben.
- 1575/85: Amt Homberg; niederes und peinliches Gericht Hessen.
- vor 1822: Kurhessisches Amt Gudensberg
- 1822: Justizamt Gudensberg
- 1867: Amtsgericht Gudensberg
- 1943: Amtsgericht Fritzlar (Zweigstelle Gudensberg)
- 1879: Amtsgericht Gudensberg
- 1971: Amtsgericht Fritzlar
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Lordship:
1361: Die Meisenbug im Teilbesitz des Gerichts Ober-Vorschütz.
1434: Untergericht Ober-Vorschütz hessisches Lehen der von Elben.
1458: Landgraf Ludwig belehnt Werner von Elben mit Dorf und Gericht Ober-Vorschütz; folgend Belehnungen bis 1516.
Grebe 1451.
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Gemeindeentwicklung:
Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform neben anderen Gemeinden als Stadtteil Gudensberg eingegliedert.
- Property ↑
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Manorial System and Landholding:
- 1081: Erzbischof Siegfried I. von Mainz bestätigt dem Kloster Hasungen in einer gefälschten Urkunde Schenkungen, darunter 4 Hufen zu Vorschütz.
- 1123: Erzbischof Adalbert von Mainz bestätigt dem Kloster Hasungen Schenkungen, darunter in Vorschütz.
- 1151: Erzbischof Heinrich von Mainz bestätigt dem Kloster Hasungen die Schenkungen des Trutwin von Gran, der dafür Güter in Vorschütz und Gran erhält. 1154/59 erwirbt Abt Hildebold Hasungeneine Hufe in Vorschütz.
- 1200/25: Kloster Hasungen hat einen Hof zu Vorschütz gekauft.
- 1225: Stift Hersfeld ertauscht von Kloster Merxhausen Güter zu Vorschütz.
- 1250: Hermann von Holzhausen schenkt Kloster Hasungen seinen Hof zu Vorschütz.
- 1269: E. von Elben überträgt seine Güter zu Vorschütz dem Kloster Merxhausen.
- 1275: Graf Albert von Wallenstein und Wittekind von Holzheim schlichten Streit zwischen Stift Fritzlar und Heinrich von Rengshausen wegen der Mühle zu Ober-Vorschütz.
- 1282: Heinrich von Rengshausen verkauft anderthalb Huben zu Ober-Vorschütz an Berthold von Metze.
- 1292: Berthold von Metze verkauft dem Kloster Merxhausen seine Güter zu Ober-Vorschütz.
- 1299: Dietrich von Elben verkauft Besitzungen zu Ober-Vorschütz an Kloster Berich.
- 1316: Albert von Waldeck verkauft Besitz zu Ober-Vorschütz an Wigand von Kirchhagen, der vermutlich aus Elbener Besitz stammt.
- 1317: Die Meisenbug haben einen Hof zu Ober-Vorschütz.
- 1319: Die von Elben weiter im Besitz von Gütern zu Ober-Vorschütz.
- 1329: Der Fritzlarer Bürger Wigand Centzis kauft eine Drittelhufe zu Ober-Vorschütz.
- 1330: Eberhard Salomee und Thomas Kuntzlin verkaufen ihren Anteil an Besitz in Ober-Vorschütz an Wigand von Kirchhagen, der ihn an Stift Fritzlar weitergibt.
- 1334: Thilo von Elben verkauft seinen Besitz zu Ober-Vorschütz an Stift Fritzlar.
- 1342: Dietrich von Elben verschreibt Kloster Breitenau einen halben Hof zu Ober-Vorschütz.
- 1357: Priester Johann von Bone verzichtet zugunsten Kloster Ahnaberg auf seine Einkünfte zu Ober-Vorschütz.
- 1361: Die Landgrafen Hermann und Otto belehnen die Meisenbug mit Wiesen zu Ober-Vorschütz.
- 1363: Die von Elben verkaufen dem Fritzlarer Kanoniker Konrad Hake 3 Güter zu Ober-Vorschütz.
- Kurz nach 1376: Dorf Ober-Vorschütz hessisches Lehen der von Elben; folgend Belehnungen bis 1516.
- 1387: Kloster Breitenau erwirbt eine Wiese zu Ober-Vorschütz.
- 1434: Graf Johann von Ziegenhain belehnt Werner von Elben mit 2 Hufen zu Ober-Vorschütz; Landgraf Ludwig gestattet, dass Werner von Elben aus den vom Dorf Ober-Vorschütz an Kloster Heidau zu zahlenden Zinsen 700 Gulden leihen darf.
- 1448: Landgraf Ludwig weist Reinhard von Dalwigk und Friedrich von Hertingshausen 3 Höfe in Ober-Vorschütz zu.
- 1451: Werner von Elben tritt Pachtansprüche aus seinem Dorf Ober-Vorschütz an Kloster Heidau ab, die Gemeinde Ober-Vorschütz verpflichtet sich an Kloster Heidau jährlich 9 Gulden zu zahlen.
- 1477: Kloster Merxhausen verkauft verschiedene Einkünfte zu Ober-Vorschütz.
- 1498: Die Heuberreff verzichten auf eine Hufe zu Ober-Vorschütz.
- 1496: Die von Siegen verkaufen dem Stift Fritzlar einen Zins aus Gütern zu Ober-Vorschütz.
- 1499: Die von Wallenstein belehnen Heinz Trowe mit einer Hube zu Ober-Vorschütz.
- 1501: Die Gebrüder von Elben verschreiben Juttenhenze einen Zins aus ihrer Mühle zu Ober-Vorschütz.
- 1515: Kurt von Elben verschreibt Eitel Rotenhan einen Zins aus Gütern vor Ober-Vorschütz.
- 1535: Landgraf Philipp zieht mit Aussterben der von Elben Dorf Ober-Vorschütz ein.
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Tithes:
1209: Stift Fritzlar hat Zehnteinkünfte zu Vorschütz; um 1310 und noch um 1450 von einer Mühle zu Ober-Vorschütz.
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Local Nobility:
1123-1253.
- Church and Religion ↑
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Local Churches:
- 1235: plebanus
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Parochial Affiliation:
Pfarrkirche;
im 17. Jahrhundert bis 1744: Maden mit Ober-Vorschütz als Vikariat verbunden, dann wieder 1759-1778,1787-1796.
Seit 1835 und später: Maden Vikariat von Ober-Vorschütz.
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Patronage:
1260: Konrad von Elben verzichtet zugunsten des Stifts Fritzlar auf den Patronat der Kirche in Ober-Vorschütz.
1579, 1682: Patronat landgräflich.
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Conversions:
Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Confugianus (Kauffunger) ca. 1553 bis nach 1590
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Intermediate Church Authorities:
Archipresbyterat Fritzlar.
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Jews:
Gehört zur Gemeinde Gudensberg
1747: 20, 1835: 45, 1861: 47 Juden; 1905: 19; 1932/33: 7 Juden
Judenkirchhof 0,7 km westlich von Ober-Vorschütz. Genutzt wurde dieser auch von der Gemeinde Züschen, Gudensberg, Riede, Dorla, Kirchberg, Lohne, Maden; von 1887-1897 ebenso von Felsberg, Altenburg und Gensungen, Niedenstein, Cappel und Obermöllrich, sowie Elben und Neuenbrunslar. Er liegt an der Friedensstrasse, ca. 300 Meter westlich. (alemannia-judaica)
- Culture ↑
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Historical Events:
1454: Durch Johann Meisenbug niedergebrannt.
- Economy ↑
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Mills:
1209: Stift Fritzlar hat Zehnteinkünfte zu Vorschütz; um 1310 und noch um 1450 von einer Mühle zu Ober-Vorschütz.
1275: Graf Albert von Wallenstein und Wittekind von Holzheim schlichten Streit zwischen Stift Fritzlar und Heinrich von Rengshausen wegen der Mühle zu Ober-Vorschütz.
1501: Die Gebrüder von Elben verschreiben Juttenhenze einen Zins aus ihrer Mühle zu Ober-Vorschütz.
- References ↑
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Bibliography:
- Historisches Ortslexikon Fritzlar-Homberg, S. 311-313
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 486
- R. Brachmann (Herausgeber), Festschrift zum Heimatfest von Ober-Vorschütz aus Anlaß des 900jährigen Bestehens (1955)
- Hütteroth, althessische Pfarrer, S. 530
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 1, S. 300
- Citation ↑
- „Obervorschütz, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/4310> (Stand: 4.4.2019)