Historical Gazetteer
- Ordnance Map
- 4422 Trendelburg
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- Topographical Maps
- KDR 100, TK25 1900 ff.
- Historical Maps
- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 4. Trendelburg
Further Information
Deisel
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Stadtteil · 121 m über NN
Gemeinde Trendelburg, Landkreis Kassel - Settlement ↑
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Settlement Type:
Dorf
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Localization:
11 km nordnordöstlich von Hofgeismar
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Geographical Situation:
Geschlossenes Dorf mit einfacher Struktur und geringer Siedlungsdichte am linken Diemelufer, dicht an der heutigen Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen. Kirche in zentraler Lage. Moderne Bebauung im Westen. Durch den Ort führt im Zuge der alten Nord-Süd-Verbindung die B 83 von Bückeburg (Niedersachsen) nach Bebra.
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Earliest Reference:
9. Jahrhundert
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Historical Names:
- Dîsele, in (9. Jahrhundert) [Kopiar um 1160, Codex Eberhardi 1, fol. 154 rb, S. 266 (22) = Dronke, Traditiones Capitulum 6, Nr. 22]
- Thesli, in (1005-1007) [Abschrift 15. Jahrhundert Traditiones Corbeienses S. 158, § 488 ; vgl. Schütte, Mönchslisten, S. 285-286]
- Thesli, in (um 1020) [Abschrift 12. Jahrhundert Vita Meinwerci, hrsg. von Guido M. Berndt, S. 154-157, Cap. 121 = Vita Meinwerci, in:MGH Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum 59: Tenckhoff, S. 61, Cap. CXXIII]
- Thesli, in (um 1030) [Abschrift 12. Jahrhundert Vita Meinwerci, hrsg. von Guido M. Berndt, S. 232-233, Cap. 201 = Vita Meinwerci, in:MGH Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum 59: Tenckhoff, S. 118-119, Cap. CCIII]
- Thesli; Thesle (1036) [12. Jahrhundert; Transsumpt 1416 Urkundenbuch des Stifts Busdorf in Paderborn 1, S. 1-7, Nr. 1 M; A; Vita Meinwerci, hrsg. von Guido M. Berndt, S. 246-253, Cap. 215]
- Thesle, in (1100) [Fälschung um 1215 Fuchs, Tragaltäre des Rogerus in Paderborn, S. 157-158 (Anhang)]
- Cesle; Desle (1107) [Translatio S. Modoaldi MGH Scriptores 12: Pertz, Historiae aevi Salici, S. 308, Cap. 41]
- Thesli, in (um 1120) [Abschrift Hoffmann, Helmarshausen und Corvey, S. 116]
- Thesle, in (1150/60) [Abschrift Hoffmann, Helmarshausen und Corvey, S. 118]
- Thesle (1192) [16. Jahrhundert Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 64, Nr. 155]
- Thiesle, in (um 1200) [Abschrift Hoffmann, Helmarshausen und Corvey, S. 129]
- Desla (um 1207) [ HStAM Bestand Urk. 29 Nr. 5 ]
- Desle, in, apud (13. Jahrhundert) [Abschrift 2. Hälfte 14. Jahrhundert, J. Dolle, Lehnbuch der Edelherren von Schöneberg, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 41 (1991), S. 51 [92], 55 [118], 62 [166-167], 63 [173]]
- Teysil; Teysile (1305) [Landgrafen-Regesten online Nr. 476]
- Deissel, zcu (1498) [HStAM Bestand Urk. 1 Nr. 2246]
- Deissell (1507) [UA Helmarshausen]
- Deißell (1585) [Der ökonomische Staat, S. 93]
- Deisel (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 3]
- Deyshell (1737) [HStAM Bestand 40 a Rubr. 06 Nr. 214]
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Naming:
- villa (9. Jahrhundert, 1100)
- villa (um 1030)
- locus (1107)
- villicatio (1150/60)
- marcha ville (1207)
- Dorf (1305)
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Settlement Sites:
- Brocke
- Deiselberg
- Felsenkeller
- Flugplatz
- Helle
- Obermühle
- Untermühle
- Welrissen
- Wallburg Hahn (→ Castles, Palaces, Manor Houses)
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Land Consolidation:
1904
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Earliest Local Map:
1728
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Coordinates:
Gauß-Krüger: 3528368, 5717662
UTM: 32 U 528283 5715815
WGS84: 51.592673° N, 9.408292° O OpenLayers - Statistics ↑
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Location Code:
633025010
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Land Usage Statistics:
- 1885 (Hektar): 1252, davon 730 Acker (= 58.31 %), 168 Wiesen (= 13.42 %), 10 Holzungen (= 0.80 %)
- 1961 (Hektar): 1248, davon 80 Wald (= 6.41 %)
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Population Statistics:
- 1455: 42 bewohnte Häuser (Trendelburger Salbuch)
- 1585: 111 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 152 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1749: 5 Schmiede, 8 Schneider, 2 Fenstermacher, 3 Schreiner, 12 Leineweber, 3 Bäcker und Heimbäcker, 5 Tagelöhner, 1 Schuhflicker, 5 Handelsjuden, 15 einzelne Weibspersonen, so sich lediglich mit Spinnen ernähren, 1 Wirt, 3 Brandweinschenken und 65, so sich lediglich von Ackerbau ernähren (Dorfleben. Ein Blick in die Geschichte von Deisel, S. 74)
- 1885: 1118, davon 1095 evangelisch (= 97.94 %), 5 katholisch (= 0.45 %), 17 Juden (= 1.52 %)
- 1961: 1040, davon 853 evangelisch (= 82.02 %), 183 katholisch (= 17.60 %)
- 1970: 989
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Charts:
Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Constitution ↑
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Administrative Area:
- 9. Jahrhundert: Hessengau (in pago Hassorum)
- 1305: Herrschaft Schöneberg
- 1455: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg
- 1544: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg
- 1568: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Trendelburg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Trendelburg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Höxter, Kanton Trendelburg
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Stadt und Amt Trendelburg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hofgeismar
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
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Former Administrative District:
Hofgeismar
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Court:
- 1822: Justizamt Karlshafen
- 1867: Amtsgericht Karlshafen
- 1879: Amtsgericht Karlshafen
- 1943: Amtsgericht Hofgeismar (Zweigstelle Karlshafen)
- 1949: Amtsgericht Karlshafen
- 1968: Amtsgericht Hofgeismar (Zweigstelle Karlshafen)
- 1969: Amtsgericht Hofgeismar
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Lordship:
Im 13. Jahrhundert sind zahlreiche Güter in Deisel von den Schönebergern zu Lehen ausgetan. 1305 gehört das Dorf explizit zur Herrschaft Schöneberg. In diesem Jahr verkauft Konrad von Schöneberg Trendelburg und den Reinhardswald an Landgraf Heinrich I., behält sich aber ausdrücklich den Besitz der beiden Dörfer Deisel und Deiselberg vor. Der Besitz umfasst sieben Hufen und den Zehnten und gehört zu den Gütern, mit denen die Schöneberger als sogenannte Vögte von dem Damenstift Neuenheerse belehnt werden. Mit dem Verkauf der Herrschaft Schöneberg geht auch Deisel in den Besitz der Landgrafen über, die damit 1442 den Ritter Rabe von Kalenberg belehnen.
1455 reklamiert der Landgraf als Gerichtsherr die Dienste von den Klostergütern, die Fastnachsthühner und die Herbstbede. Sieben Meierhöfe und mindestens zwölf Kothöfe sind landgräflich. 1568 hat der Landgraf 16 Meierhöfe
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Gemeindeentwicklung:
Am 31.12.1970 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Stadtgemeinde Trendelburg zusammengeschlossen, deren Stadtteil Deisel wurde.
- Property ↑
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Manorial System and Landholding:
- Im 9. Jahrhundert schenkt Regenwart dem Kloster Fulda seine Eigengüter in Deisel mit allem Zubehör.
- Anfang des 11. Jahrhundert übergibt Brun dem Kloster Corvey für sich und seine Frau in Redulfeshus (Wüstung ca. 2 km südwestlich Borgenteich, Kreis Höxter), Sielen (Trendelburg), Smedersen (Wüstung östl. Lauenförde, Kreis Holzminden) und Deisel zehn Famliien.
- 1036 überträgt Bischof Meinwerk von Paderborn dem von ihm gegründeten Stift Busdorf u.a. das zum Haupthof Herstelle gehörende Vorwerk Deisel.
- 1100 überträgt Bischof Heinrich II. von Paderborn dem Kloster Helmarshausen als Gegengabe für ein goldenes Kreuz und einen Schrein das Patronat über die Kirche von Deisel samt dem Zehnten und allen Zugehörungen.
- Die translatio Modoaldi nannte das Dorf 1107 einen Besitz des Klosters Helmarshausen. Hier kam der Konvent seinem mit den Reliquien zurückkehrenden Abt Thietmar entgegen und empfing in einem prachtvollen Adventus-Zeremoniell mitsamt dem Schrein des Klosterpatrons Petrus die neuen Heiligen. 1192 bestätigt Papst Coelestin III. dem Kloster die Privilegien seiner Vorfahren und die Besitzungen u.a. in Deisel.
- Um 1207 schenkte der Ritter Berthold von Schöneberg der Villikation Bredenlo des Klosters Helmarshausen sein Recht am Dorf Deisel. Das Kloster ist wichtiger Grundherr im Ort gegen den Bischof von Paderborn, die Schönberger und die Landgrafen verteidigen.
- Im 15. Jahrhundert verfügen neben dem Kloster Helmarshausen die von Spiegel und die von Falkenberg über Besitz.
- 1544 zinsen den Falkensteinern fünf Häuser, den Spiegeln sechs, 18 der Pfarre und 14 dem Klsoter Helmarshausen.
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Tithes:
Um 1030 überträgt Bischof Meinwerk einer Berthild auf Lebenszeit ein Zehntrecht in der Siedlung Deisel.
1100 überträgt Bischof Heinrich II. von Paderborn dem Kloster Helmarshausen u.a. den Zehnten von
Deisel.
Nach dem Schöneberger Lehnsverzeichnis geht der Zehnte von ihnen zu Lehen aus.
1455 ist der Rottzehnte landgräflich
- Church and Religion ↑
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Local Churches:
- ecclesia (1100)
- pleban (1323)
- Spätgotische Saalkirche, Chor 1512-16 errichtet, 1736 erweitert
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Guardianships:
- Jesus Christus (Salvator) [1001, 1003]
- Petrus; Maria [1007]
- Modoaldus [1107]
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Parochial Affiliation:
Im 16. Jahrhundert nennt der Abt von Helmarshausen, Georg v. Marnholt, sieben Filialen als zum Kirchspiel gehörig: Bredenloh, Deiselberg, Heisebeck, Langenthal, Manrode, Mulsen und Welersen (F. Pfaff, Die Abtei Helmarshausen, 2: Der Güterbesitz, die Verfassung und die Wirtschaft der Abtei, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, NF 35 (1911), S. 25). 1872 und 1994 ist nur noch Langenthal Filialkirche
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Patronage:
Bischof Heinrich von Paderborn schenkt 1100 dem Kloster Helmarshausen das Patronat über die Kirche zu Deisel, nach der Reformation fällt es an den hessischen Landgrafen.
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Conversions:
Erster evangelischer Pfarrer: Henrich Toldecke 1527 bis ca. 1540, zugleich Kaplan in Helmarshausen
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Intermediate Church Authorities:
Bis 1530: Mainzer Kirchenprovinz, Diözese Paderborn, Archidiakonat Helmarshausen, später Brakel
1872: Pfarrei der Klasse Trendelburg
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Jews:
Provinzial-Rabbinat Kassel, angeschlossen Trendelburg
Statistik: 1835: 18; 1861: 25; 1905: 20; 1932/33: 10 Juden (1,0% der Gesamtbevölkerung); 1936 wanderten die letzten Juden aus dem Ort aus.
Juden waren in der Gegend möglicherweise seit Anfang des 18. Jahrhunderts angesiedelt.
Eine Betsaal war im Ort vorhanden.
- Culture ↑
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Schools:
1845 Bau der sog. alten, auch kleinen Schule um 1845; 1899 Bau einer neuen Schule an der Bremer Straße; 1910 Volksschule mit drei Klassen; 1906 Einrichtung einer ländlichen Fortbildungsschule, die von Jugendlichen bis zum Alter von 18 Jahren im Winterhalbjahr besucht werden muss
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
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Historical Events:
Großer Brand 1714
- References ↑
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Bibliography:
- Dorfleben. Ein Blick in die Geschichte von Deisel
- Denkmaltopographie Kreis Kassel, Bd. I, S. 572-588
- K. Günther, Territorialgeschichte der Landschaft zwischen Diemel und Oberweser vom 12. bis zum 16. Jahrhundert, S. 333-335
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 209
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 85
- Desel, Pfarrergeschichte des Kirchenkreises Hofgeismar, S. 36
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 1, S. 133
- Citation ↑
- „Deisel, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/2054> (Stand: 23.11.2022)