Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

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4522 Hofgeismar
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 9. Hofgeismar

Further Information

Hombressen

Stadtteil · 189 m über NN
Gemeinde Hofgeismar, Landkreis Kassel 
Settlement | Statistics | Constitution | Property | Church and Religion | Culture | Economy | References | Citation
Settlement

Settlement Type:

Dorf

Localization:

5 km östlich von Hofgeismar

Geographical Situation:

Geschlossenes Dorf mit einfachem, unregelhaftem Grundriss am Westrand des Reinhardswaldes im Tal von Soode und Lempe. Ursprünglicher Verlauf entlang der parallel zur Lempe verlaufenden Lübecker- bzw. Talstraße sowie der auf sie von Südosten zustoßenden Waldstraße und der von Süden kommenden Udenhäuser Straße. Kirche in zentraler Lage. Jüngere Bebauung im Südwesten, Süden und Südosten.

Earliest Reference:

um 1200

Settlement Development:

Der Ort scheint gegen Ende des 14. Jahrhunderts vorübergehend wüst und wird im 15. Jahrhundert durch Rodung ausgebaut. Nach dem Dreißigjährigen Krieg sind 24 Häuser unbewohnt, in die französische Glaubensflüchtlinge einziehen sollen. Diese verlassen jedoch den Ort nach kurzer Zeit.

Historical Names:

Naming:

  • villa (1272/73)
  • Dorf (1303)
  • new dorff (1455)

Settlement Sites:

Land Consolidation:

1947-1956

Earliest Local Map:

1717

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3531791, 5706788
UTM: 32 U 531705 5704945
WGS84: 51.494758° N, 9.456704° O OpenLayers

Statistics

Location Code:

633013050

Land Usage Statistics:

  • 1885 (Hektar): 1021, davon 686 Acker (= 67.19 %), 263 Wiesen (= 25.76 %), 8 Holzungen (= 0.78 %)
  • Oberförsterei: 4215, davon 4198 Holzungen (= 99,6 %)
  • 1961 (Hektar): 1315, davon 149 Wald (= 11.33 %)

Population Statistics:

Charts:

Hombressen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Constitution

Administrative Area:

  • 13. Jahrhundert: Herrschaft Schönberg
  • 1303: Erzstift Mainz, Gericht Hofgeismar-Schöneberg
  • 1455: Landgrafschaft Hessen, Amt Grebenstein
  • 1538: Landfrafschaft Hessen, Amt Gieselwerder
  • 1551: Landgrafschaft Hessen, Amt Gieselwerder
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Amt Sababurg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sababurg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sababurg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Veckerhagen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sababurg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hofgeismar
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
  • 1971: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hofgeismar, Stadt von Hofgeismar (s. Gemeindeentwicklung)

Former Administrative District:

Hofgeismar

Court:

  • bis 1822: Amt Sababurg
  • 1822: Justizamt Hofgeismar
  • 1867: Amtsgericht Hofgeismar
  • 1968: Amtsgericht Hofgeismar

Lordship:

In Hombressen sind zunächst konkurrierende Herrschaftsansprüche zu beobachten. Im 13. Jahrhundert liegt Hombressen im Herrschaftsbereich der Edelherren von Schöneberg, die es an eine ortsansässige Adelsfamilie verlehnen. Diese ist häufig im Gefolge der Edelherren anzutreffen. 1272/73 sind Anteile des Ortes als Lehen Teil der Grafschaft, die Graf Ludolf von Dassel an Mainz verkauft. 1303 gibt der Mainzer Erzbischof Gerhard dem Grafen Otto von Waldeck seine Gerichte bei Hofgeismar, zu dem u.a. das in dem Dorf Hombressen gehört, pfandweise zu Lehen. 1345 klagt der Erzbischof Heinrichs von Mainz gegen Landgraf Heinrich II. u.a. wegen zugefügter Schäden in Hombressen.

Ab der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts gerät der Ort zunehmend in den Einflussbereich der Landgrafen von Hessen, die ihn schließlich mit dem Kauf der Herrschaft Schöneberg Anfang des 15. Jahrhunderts übernehmen. Der Lehensbesitz des Ritters Ludolf von Hombressen in diesem Ort selbst wird dabei umschrieben mit zwei Höfen mit fünf Hufen und einer Kotstätte. 1571 haben die Landgrafen im Dorf zwei Meierhöfe und 83 Wohnhäuser.

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1970 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden als ein Stadtteil der Stadtgemeinde Hofgeismar eingegliedert.

Property

Manorial System and Landholding:

  • vgl. Herrschaft
  • 1257 verkauft Otto von Herste dem Kloster Lippoldsberg Besitz in Hombressen.

Tithes:

Im 13./14. Jahrhundert werden Teile des Zehnten in Hombressen nach dem ältesten Lehnbuch der Edelherren von Schöneberg zu Lehen ausgetan.

Local Nobility:

Adlige vor 1220-1322

Church and Religion

Local Churches:

  • Kirchherr (1349)
  • plebanus (1464)
  • Einheitliche Saalkirche mit dreiseitigem Schluss 1718-20 unter Verwendung der Reste eines Vorgängerbaus errichtet

Parochial Affiliation:

Nach Einführung der Reformation ist Hombressen protestantische Pfarrei der Klasse Gottsbüren von 1840 bis 1892 mit dem Vikariat Karlsdorf. 1585 ist Udenhausen Filialdorf von Hombressen, wird aber 1840 Mariendorf zugeschlagen. Es kommt 1982 nach dessen Auflösung zurück zu Kirchspiel Hombressen.

Patronage:

1585 ist der Landgraf von Hessen Patron

Conversions:

Der erste evangelische Pfarrer von Hombressen war Dietrich (Heinrich?) Kasten, der um 1528 sein Amt antrat und bis 1546 tätig war. Er war ein ehemaliger Franziskaner aus Hofgeismar, der um 1527 den Orden verlassen hatte. Von 1585 bis 1840 war Udenhausen Filial von Hombressen.

Die Einführung des reformierten Bekenntnisses erfolgte vermutlich 1607.

Intermediate Church Authorities:

15. Jahrhundert: Mainzer Kirchenprovinz, Archidiakonat St. Marien zu Hofgeismar

1872: Klasse Gottsbüren (Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 101)

Culture

Schools:

1910 Volksschule mit drei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Historical Events:

1686 werden französische Glaubensflüchtlinge in Hombressen angesiedelt, die den Ort aber bald wieder verlassen.

Economy

Mills:

Die Obermühle am nördlichen Rand von Hombressen wrude mit dem Wasser der Lempe und der Lübecke über ein oberschlächtiges Wasserrad betrieben. Einstellung des Mahlbetriebes nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Peutz- oder Britzemühle in der Waldstraße wurde über eine oberschlächtiges Wasserrad mit dem Wasser der Soode betrieben.

References

Bibliography:

Citation
„Hombressen, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/2073> (Stand: 9.8.2022)