Historical Gazetteer
- Ordnance Map
- 4521 Liebenau
- Modern Maps
- Kartenangebot der Landesvermessung
- Topographical Maps
- KDR 100, TK25 1900 ff.
- Historical Maps
- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 8. Listingen
Further Information
Haueda
-
Stadtteil · 158 m über NN
Gemeinde Liebenau, Landkreis Kassel - Settlement ↑
-
Settlement Type:
Dorf
-
Localization:
9 km westlich von Hofgeismar
-
Geographical Situation:
Geschlossenes Dorf mit lockerer Besiedlung am rechten Ufer der Diemel unmittelbar an der Nordrhein-Westfälischen Landesgrenze. Kirche in zentraler Lage. Durch den Ort verläuft die L 3210 nach Liebenau.
Im Süden verläuft die Eisenbahnlinie Hofgeismar/Hümme – Warburg ("Diemeltalbahn I") (Inbetriebnahme der Strecke 6.3.1849, 6.2.1851).
-
Historical Names:
- Hâwide (9. Jahrhundert) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 2, Bl. 107 ra, S. 195 (107]
- Hewede, in; Howide, in (9. Jahrhundert) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 1, Bl. 148ra, S. 245-246, (147), Bl. 148rb, S. 246, (153)]
- Howide, de (1154-1159) [UB Mainz 2,1, S. 440-441, Nr. 243]
- Houwede, de (1200) [HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 6]
- Howede, in (13. Jahrhundert) [Abschrift 2. Hälfte 14. Jahrhundert, J. Dolle, Lehnbuch der Edelherren von Schöneberg, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 41 (1991), S. 51 [91], S. 61 [160, 162]]
- Howede, in (1311) [HStAM Bestand Urk. 52 Nr. 17]
- Heuede (1342) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand Urk. 131 Nr. 05]
- Houde (1422) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand Urk. 52 Nr. 146]
- Hauwede, in (1464) [Falckenheiner, Geschichte hessischer Städte und Stifter 2: Hofgeismar, S. LV, Nr. XLIII]
- Haueda (1534) [Württemberger Zug]
- Hawede (1585) [Der ökonomische Staat, S. 95]
- Hougede (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 2]
-
Naming:
- marcha; locus (8./9. Jahrhundert)
-
Settlement Sites:
-
Land Consolidation:
1872
-
Earliest Local Map:
1766
-
Coordinates:
Gauß-Krüger: 3517382, 5706113
UTM: 32 U 517301 5704270
WGS84: 51.489316° N, 9.249195° O OpenLayers - Statistics ↑
-
Location Code:
633016030
-
Land Usage Statistics:
- 1885 (Hektar): 678, davon 361 Acker (= 53.24 %), 40 Wiesen (= 5.90 %), 186 Holzungen (= 27.43 %)
- 1961 (Hektar): 671, davon 160 Wald (= 23.85 %)
-
Population Statistics:
- 1585: 40 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 70 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 426, davon 425 evangelisch (= 99.77 %), 1 katholisch (= 0.23 %)
- 1961: 508, davon 424 evangelisch (= 83.46 %), 83 katholisch (= 16.34 %)
- 1970: 466
-
Charts:
Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Constitution ↑
-
Administrative Area:
- 9. Jahrhundert: Hessengau (in provincia Hassie, in provincia Hassorum)
- 1535: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Schartenberg
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Zierenberg
- 1614: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Zierenberg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Zierenberg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Zierenberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Nieder-Meisser
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Zierenberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hofgeismar
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
- 1971: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hofgeismar, Stadt Liebenau (s. Gemeindeentwicklung)
-
Former Administrative District:
Hofgeismar
-
Court:
- 15. Jahrhundert: Gericht der Spiegel von Desenberg
- 1821: Justizamt Zierenberg
- 1822: Justizamt Hofgeismar
- 1867: Amtsgericht Hofgeismar
- 1968: Amtsgericht Hofgeismar
-
Lordship:
Bereits im 13. Jahrhundert hat Eckebert Spiegel die Vogtei über einen Hof in Haueda als Schöneberger Lehen inne. Bischof Dietrich von Paderborn belehnt 1311 den Conrad von Schöneberg und dessen Sohn Conrad u.a. mit einem Hof von 4 Hufen in Haueda.
Der Ort gehört zunächst denen von Haueda als Lehen des Klosters Neuenheerse. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erwerben die von Pappenheim allmählich eine Hälfte, vor allem als Lehnsbesitz der Kloster Böddeken und Neuenheerse.
Im 14. und 15. Jahrhundert gerät der Ort in die Auseinandersetzungen zwischen den Landgrafen und den Spiegel von Desenberg, die wiederum mit dem Erzbistum Mainz verbündet sind. Nach dem Sieg Hessens tragen die Spiegel dem Landgrafen die Hälfte von Haueda mit Gericht und Gebiet auf. Die Herrlichkeit steht zur Hälfte Hessen, zur Hälfte den Spiegel zu, die sie wiederum von Hessen zu Lehen tragen (Rev. 1422-1838).
1718 werden die Spiegel zu Desenberg mit Amt und Mühle Haueda von Neuenheerse belehnt.
-
Gemeindeentwicklung:
Am 1.2.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur neuen Stadtgemeinde Liebenau zusammengeschlossen.
- Property ↑
-
Manorial System and Landholding:
- Im 8./9. Jahrhundert hat Kloster Fulda Besitz in Haueda.
- Das Nonnenkloster Böddeken besitzt in Haueda ein officium (Amt), das zuerst an die von Schöneberg verlehnt wird später an die von Pappenheim. 1412/13 hat das Stift zwar noch mehrere Höfe, der Besitz geht aber an die von Pappenheim.
- Auch das Damenstift Neuenheerse besitzt in Haueda ein officium (Amt), das nach dem Erlöschen der von Schönberg an die von Pappenheim fällt. So 1474 und noch 1591. Nach dem Lehnsregister der Stifts Neuenheerse aus dem Jahr 1403 hat der verstorbene Johann von Howede das Amt Haueda innegehabt. Im Ort befand sich ein größerer Hof mit sieben Hufen und sieben Kotstätten sowie eine Mühle. Nach seinem Tod geht das Lehen an Burchart von Pappenheim über.
-
Tithes:
Der Zehnte gelangt von den Herren von Haueda über die Schöneberger an die Spiegel. Im 16. Jahrhundert kommt es zu Streitigkeiten zwischen den Spiegel zum Desenberg und den von Pappenheim über Schaftrift, Zehnten, Gehölze und Mühlen zu Haueda, im 17. Jahrhundert streiten dann die von Pappenheim mit den landesherrlichen Beamten über den Zehnten zu Haueda.
-
Local Nobility:
Adlige 1154/59 bis 1361
- Church and Religion ↑
-
Local Churches:
- Pleban (1323) [Urkunden Kloster Hardehausen, S. 456-457, Nr. 624]
- Pfarrei (1362)
- Ursprünglich romanischer Saalbau des 13. Jahrhunderts mit noch erhaltenem quadratischem Westturm. 1885/86 das Schiff als neugotische dreijochige Pfeilerhalle
-
Parochial Affiliation:
1872 ist in die protestantische Pfarrei der Klasse Zierenberg noch Grim(m)elsheim eingepfarrt. 1983 wird die Pfarrei aufgehoben und Haueda als Vikariatsgemeinde in das Kirchspiel Liebenau eingegliedert.
-
Patronage:
Das Patronat haben 1422 die Herren von Schönenberg inne, seit 1429 üben es die Landgrafen aus. Von ihnen hatten es die Rabe von Pappenheim seit 1471 zu Lehen. So auch 1585
-
Conversions:
Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Kümmel ca. 1520 bis nach 1565, bis ca. 1526 katholisch
-
Intermediate Church Authorities:
15. Jahrhundert: Mainzer Kirchenprovinz, Archidiakonat St. Marien zu Hofgeismar
1872: Protestantische Pfarrei der Klasse Zierenberg
- Culture ↑
-
Schools:
1910 einklassige Volksschule
-
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Economy ↑
-
Mills:
Die ehemalige Mahlmühle am nördlichen Rand von Haueda wurde mit dem Wasser der Diemeldurch ein oberschlächtiges Wasserrad betrieben. Mühlenbetrieb 1955 eingestellt, 1982 jedoch wieder neu errichtet und auf Turbine umgestellt
- References ↑
-
Bibliography:
- Denkmaltopographie Kreis Kassel, Bd. I, S. 423-427
- Scholz, Wasser- und Windmühlen im Landkreis Kassel, S. 129
- A. Gemmeke, Geschichte des adeligen Damenstifts zu Neuenheerse
- Schroeder-Petersen, Ämter Wolfhagen und Zierenberg; S. 52-53, 72-77,127-128
- W. Classen, Kirchliche Organisation Althessens, S. 244
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 257
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 210
- Von Pappenheim: Beiträge zur älteren Geschichte Hauedas 1360 bis 1577; in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde 28, NF 18 (1893), S. 430-454
- Hütteroth, althessische Pfarrer, S. 504
- Desel, Pfarrergeschichte des Kirchenkreises Hofgeismar, S. 240
- Citation ↑
- „Haueda, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/2068> (Stand: 13.7.2022)