Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historical Gazetteer

Friedlos

Ortsteil · 200 m über NN
Gemeinde Ludwigsau, Landkreis Hersfeld-Rotenburg 
Settlement | Statistics | Constitution | Property | Church and Religion | Culture | Economy | References | Citation
Settlement

Settlement Type:

Dorf

Localization:

4 km nordöstlich von Bad Hersfeld

Geographical Situation:

Dorf mit regelhaften Grundrissmerkmalen im östlichen Teil des Knüllgebirges am linken Ufer der Fulda. Kirche am Westrand des alten Ortskerns. Jüngere Siedlungsentwicklung nach Südwesten entlang der B 27. Die Fuldabrücke südlich des Ortes wurde 1903 errichtet. Die aus Nordwesten aus dem Rohrbachtal heranführende L 3254 trennt Friedlos vom nördlich gelegenen Reilos, das über die Reiloser Str. bzw. Brückenstraße verbunden ist. Im Westen verlaufen parallel zur Fulda die Bahnlinie und die B 27.

Haltepunkt der Eisenbahnlinie Bebra – Hanau – Frankfurt am Main ("Bebraer Bahn";"Bebra-Hanauer-Bahn") (Inbetriebnahme der Strecke 22.1.1866).

Earliest Reference:

1352

Historical Names:

Naming:

  • Dorf (1368)

Boroughs:

  • Friedlos und Reilos (01.04.1969 - 30.12.1971)

Settlement Sites:

Land Consolidation:

1911

Earliest Local Map:

1794

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3552519, 5640798
UTM: 32 U 552424 5638981
WGS84: 50.900107° N, 9.745507° O OpenLayers

Statistics

Location Code:

632012040

Land Usage Statistics:

  • 1885 (Hektar): 358, davon 223 Acker (= 62.29 %), 85 Wiesen (= 23.74 %), 0 Holzungen
  • 1961 (Hektar): 356, davon 5 Wald (= 1.40 %)

Population Statistics:

  • um 1610: 46 Hausgesesse
  • 1628: 46 Hausgesesse
  • 1673: 25 Haushaltungen
  • 1747: 48 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • 1885: 541, davon 541 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 1125, davon 941 evangelisch (= 83.64 %), 133 katholisch (= 11.82 %)
  • 1970: 1838

Charts:

Friedlos: Einwohnerzahlen 1834-1967

Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Constitution

Administrative Area:

  • 1368: Reichsabtei Hersfeld, 1/4 als Lehen ausgetan (Herren von Lilienberg)
  • 1400: Reichsabtei Hersfeld, Dechanaigericht bzw. Amt Hersfeld
  • 1556-71: Reichsabtei Hersfeld, Benediktinerpropstei Petersberg, Untergericht
  • 1612: Reichsabtei Hersfeld, Dechanaigericht bzw. Amt Hersfeld
  • 1651: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Dechaneigericht bzw. Amt Hersfeld
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Stadt und Amt Hersfeld
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Stadt und Amt Hersfeld
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Hersfeld
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Amt Hersfeld
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Former Administrative District:

Hersfeld

Court:

  • vor 1822: Amt Hersfeld
  • 1822: Landgericht Hersfeld
  • 1850: Justizamt Hersfeld II
  • 1867: Amtsgericht Hersfeld
  • 1879: Amtsgericht Bad Hersfeld

Lordship:

Bis zur Auflösung des Stifts Hersfeld und seinem endgültigen Übergang an die Landgrafschaft Hessen 1651 ist das Dorf formal in hersfeldischem Besitz, der von den Äbten an adlige Herren als Lehen ausgeben wird. Seit dem 14. Jahrhundert muss sich die Reichsabtei jedoch gegen stetig zunehmende Einflussnahme der Landgrafen von Hessen behaupten. Die Gerichtsbarkeit ist - abgesehen von einer zeitweisen Eingliederung in die Benediktinerpropstei Petersberg (1556-71 bis 1612) - bis zum Ende der Stiftszeit dem Dechanaigericht zugeordnet.

1352 verzichten Siebert von Altenburg, seine Ehefrau Metze und seine Bruder Heinrich auf ein Lehen des Kloster Hersfeld bei Friedlos. 1368 besitzen die Herren von Altenburg ein Viertel des Dorfes.1445 wird nach dem Aussterben der Herren von Lilienberg Hans von Baumbach, 1476 sein Sohn Ludwig von Hersfeld belehnt. Bereits 1496 und 1501 belehnen auch die Landgrafen von Hessen die Herren von Niet mit einem Drittel des Gerichts. Das Dechaneigericht war in hessischer Zeit (nach 1651) nur für die Niedere Gerichtsbarkeit zuständig. Die Blutgerichtsbarkeit lag beim Amt Niederaula.

Recent Developments:

Am 1.4.1969 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung der Gemeinde Reilos. Am 31.12.1971 wurden beide zu Ortsteilen der neu gebildeten Gemeinde Ludwigsau, deren Gemeindeverwaltungssitz Friedlos ist.

Church and Religion

Local Churches:

  • ecclesia (1620), die auf der Fuldakarte (1597) und auf der Schleensteinkarte (1708/10) zu erkennen ist
  • 1911 wird die 1708/10 als großvolumiger neugotischer Bau an der Stelle der Vorgängerkirche neu errichtet

Parochial Affiliation:

1524 und 1569 zu Mecklar; 1620 gehören zur evangelischen Pfarrei Tann, Rohrbach und Reilos; 1623 und 1872 ist es Vikariat von Mecklar, dem Reilos eingepfarrt ist. 1979 wird die Kirchengemeinde durch Errichtung einer Pfarrstelle aus dem Kirchspiel Mecklar ausgegliedert

Patronage:

Ursprünglich der Abt von Hersfeld, 1620 Landgraf von Hessen

Diakonische Einrichtung:

1931 - 1950 Diakoniestation (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)

Conversions:

Da Filial von Mecklar, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Mecklarer Pfarrer Johannes Mel um 1527.

Culture

Language History (Digital Facsimiles):

References

Bibliography:

Citation
„Friedlos, Landkreis Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/3021> (Stand: 10.10.2025)