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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Herzogtum Nassau 1819 – 18. Runkel

Further Information

Runkel

Stadtteil · 123 m über NN
Gemeinde Runkel, Landkreis Limburg-Weilburg 
Settlement | Statistics | Constitution | Property | Church and Religion | Culture | Economy | References | Citation
Settlement

Settlement Type:

Stadt

Localization:

Runkel liegt 7 km nordöstlich von Limburg.

Geographical Situation:

Die Stadt liegt an einer Lahnschleife an der L 3020.

Bahnhof der Eisenbahnlinie Wetzlar – Nassau ("Lahntalbahn III") (Inbetriebnahme der Strecke 14.10.1862).

Settlement Development:

Die Ursprünge der Siedlung liegen vielleicht schon in keltischer Zeit.

Um 1250 wird Heinrich von Runkel von seinem Vetter Siegfried aus der Burg vertrieben und baut auf der gegenüberliegenden Seite der Lahn die Burg Schadeck. Nach der 1288 erfolgten endgültigen Trennung verblieb Runkel im Besitz Siegfrieds von Runkel.

Zwischen 1440 und 1448 wird die spätmittelalterliche Lahnbrücke errichtet. Der lange Bau erklärt sich unter anderem durch die Streitigkeiten mit Reinhard von Westerburg um den Brückenturm der sowohl als Wehr- als auch als Zollturm diente.

1634 wurden Burg und Ort Runkel von kaiserlichen Truppen unter Graf Ludwig Johann Hektor von Isolani gebrandschatzt.

Im 18. Jahrhundert diente Runkel häufig als Garnisionsort, so lagen 1719 hannoversche, 1758 sächsische und 1759 frz. Truppen in Runkel. 1794 wurde Runkel von frz. Revolutionstruppen besetzt, welche 1796 in nächtlichen Straßenkämpfen von hessen-darmstädtischen Soldaten vertrieben wurden.

Historical Names:

Naming:

  • Der Name Runkel kann vom keltsichen "run-kall" (Felsberg) abgeleitet sein.
  • Nach der Sage bieten sich zwei Möglichkeiten der Namensherkunft:
  • 1. Ein Ritter Karls des Großen, der beim Pyrenäenfeldzug bei Pass von Ronceval in maurische Gefangenschaft geriet, nannte die Burg in Erinnerung dessen Ronceval, welches sich mit der Zeit in Runkel umwandelte. Auf den Hängen soll jener Weinreben aus Spanien angepflanzt haben, deren Wein noch heute als "Runkeler Rote" bezeichnet wird.
  • 2. Siegfried, Ritter und wichtiges

Settlement Sites:

Castles and Fortifications:

  • Die Ursprünge der Siedlung liegen vielleicht schon in keltischer Zeit.
  • Um 1250 wird Heinrich von Runkel von seinem Vetter Siegfried aus der Burg vertrieben und baut auf der gegenüberliegenden Seite der Lahn die Burg Schadeck. Nach der 1288 erfolgten endgültigen Trennung verblieb Runkel im Besitz Siegfrieds von Runkel.
  • Zwischen 1440 und 1448 wird die spätmittelalterliche Lahnbrücke errichtet. Der lange Bau erklärt sich unter anderem durch die Streitigkeiten mit Reinhard von Westerburg um den Brückenturm der sowohl als Wehr- als auch als Zollturm diente.
  • 1634 wurden Burg und Ort Runkel von kaiserlichen Truppen unter Graf Ludwig Johann Hektor von Isolani gebrandschatzt.
  • Im 18. Jahrhundert diente Runkel häufig als Garnisionsort, so lagen 1719 hannoversche, 1758 sächsische und 1759 frz. Truppen in Runkel. 1794 wurde Runkel von frz. Revolutionstruppen besetzt, welche 1796 in nächtlichen Straßenkämpfen von hessen-darmstädtischen Soldaten vertrieben wurden.

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3440222, 5585782
UTM: 32 U 440171 5583988
WGS84: 50.404884° N, 8.158086° O OpenLayers

Statistics

Location Code:

533013060

Land Usage Statistics:

  • 1885 (Hektar): 770, davon 348 Acker (= 45.19 %), 18 Wiesen (= 2.34 %), 299 Holzungen (= 38.83 %)
  • 1961 (Hektar): 768, davon 305 Wald (= 39.71 %)

Population Statistics:

  • 1885: 1142, davon 1018 evangelisch (= 89.14 %), 98 katholisch (= 8.58 %), 1 andere Christen (= 0.09 %), 25 Juden (= 2.19 %)
  • 1961: 1687, davon 1178 evangelisch (= 69.83 %), 482 katholisch (= 28.57 %)
  • 1970: 6571

Charts:

Runkel: Einwohnerzahlen 1834-1967

Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Constitution

Administrative Area:

  • 1787: Grafschaft (seit 1791 Fürstentum) zu Wied-Runkel, Amt oder Herrschaft Runkel
  • 1806: Herzogtum Nassau, Kirchspiel Runkel
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Runkel
  • 1849: Herzogtum Nassau, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk IV (Kreisamt Limburg)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Runkel
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Oberlahnkreis
  • 1945: Groß-Hessen, Oberlahnkreis
  • 1946: Bundesland Hessen, Oberlahnkreis
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Limburg-Weilburg

Former Administrative District:

Oberlahnkreis

Court:

  • 1816: Amt Runkel
  • 1849: Justizamt Runkel
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Runkel
  • 1867: Amtsgericht Runkel
  • 1968: Amtsgericht Weilburg

Gemeindeentwicklung:

Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Stadtgemeinde s. Runkel, Stadtgemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Runkel.

Property

Local Nobility:

1159: Siegfried von Runkel

Church and Religion

Local Churches:

  • 1327: Kapelle

Parochial Affiliation:

Wahrscheinlich zur Pfarrei Dietkirchen gehörig

Diakonische Einrichtung:

Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1 Kraft

seit 1950 Schwesternerholungs- und -altersheim des Diakonissenmutterhauses Salem in Berlin-Lichtenrade im Schloss

Conversions:

Erster evangelischer Pfarrer: Engelbert von Odendal 1553

Reformierter Bekenntniswechsel

Seit 1817 unierte Pfarrei.

Intermediate Church Authorities:

Trierer Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, Dekanat Dietkirchen

Jews:

1315 werden 4 jüdische Familien als Schutzjuden aufgenommen; 1783: 18 jüdische Haushalte, 1794: 15 Familien, 1842: 53 Juden, 1871: 27, 1925: 4

Culture

Schools:

1592 Volksschule vorhanden; 1768-80 Lateinische Schule; 1825 Schulhausneubau für die Volksschule; 1847-64 Privatinstitut zur Vorbereitung für Höhere Lehranstalten durch Pfarrer; 1892-1933 Haushaltungsschule der Dernbacher Schwestern für junge Mädchen im Schloss

Infirmaries:

1693 Siechenhaus jenseits der Lahnbrücke

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Miscellaneous:

1808/09 Lahnkanalisation

Economy

Central Function:

Bis Anfang 19. Jahrhundert Residenzort.

1816-1866: Sitz des Amtes Runkel: Runkel, Aumenau, Blessenbach, Ennerich, Eschenau, Falkenbach, Gaudernbach, Heckholzhausen, Hofen, Laubuseschbach, Münster, Schupbach, Seelbach, Steeden, Weyer, Wirbelau, Wolfenhausen, Obertiefenbach, Arfurt, Villmar und Schadeck

Economy:

Bis Mitte des 19. Jhdt, vorrangig Landwirtschaft, auch Weinbau an der Lahn

Steinbruchausbeutung - Lahnmarmor

1828 werden 25 Berufe genannt von 95 Gerwerbetreibenden in 222 Haushalten

Naherholungstourismus (Wanderverkehr) und Sommerfrische

Mills:

1714-48 Papiermühle am Kerkerbach bei Steeden

Market:

1596 Viehmarkt

References

Bibliography:

Citation
„Runkel, Landkreis Limburg-Weilburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/8691> (Stand: 26.5.2023)