Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historical Gazetteer

Outline map of Hessen
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5820 Langenselbold
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KDR 100, TK25 1900 ff.
Historical Maps
Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 108. Langenselbold
Gerichtsstätten
Langenselbold, Spielhaus

Further Information

Langenselbold

Stadt · 130 m über NN
Gemeinde Langenselbold, Main-Kinzig-Kreis 
Settlement | Statistics | Constitution | Property | Church and Religion | Culture | Economy | References | Citation
Settlement

Settlement Type:

Dorf

Localization:

10 km nordöstlich von Hanau

Geographical Situation:

Bahnhof der Eisenbahnlinien Bebra - Hanau - Frankfurt am Main ("Bebraer Bahn";"Bebra-Hanauer-Bahn") seit 1867 und Hanau - Langenselbold - Ronneburg/Hüttengesäß von 1896 bis zur Stillegung der Strecke am 31. März 1931.

Endbahnhof der Eisenbahnlinie Langenselbold - Gelnhausen von 1904 bis zur Stillegung der Teilstrecke bis Horbach am 21. Mai 1955.

Settlement Development:

Das Dorf des Gerichts Selbold zerfiel 1521 und später in die Teile Hausen, Am Markt und Hinserdorf. 1787 werden Hinserdorf und Oberndorf als dazugehörig genannt.

Historical Names:

  • Selbold (1108) (Kop. XVI.)
  • Selbolt (1143)
  • Sewold (1233)
  • Seilbold (1272)

Naming:

  • villa (1233)

Settlement Sites:

Castles and Fortifications:

  • An der Stelle des ehemaligen Klosters befindet sich heute das Schloss.

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3503253, 5560338
UTM: 32 U 503177 5558554
WGS84: 50.179176° N, 9.044495° O OpenLayers

Statistics

Location Code:

435017000

Land Usage Statistics:

  • 1885 (Hektar): 2627, davon 1314 Acker (= 50.02 %), 539 Wiesen (= 20.52 %), 560 Holzungen (= 21.32 %)
  • 1961 (Hektar): 2625, davon 547 Wald (= 20.84 %)

Population Statistics:

  • 1521: 121 Zinsende
  • 1556: 172 Zinsende
  • 1598: 281 Zinsende
  • 1605: 218 Bedezahlende
  • 1650: 187 Haushaltungen
  • 1885: 3149, davon 2958 evangelisch (= 93.93 %), 40 katholisch (= 1.27 %), 151 Juden (= 4.80 %)
  • 1961: 8656, davon 6686 evangelisch (= 77.24 %), 1203 katholisch (= 13.90 %)
  • 1970: 9761 Einwohner

Charts:

Langenselbold: Einwohnerzahlen 1834-1967

Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Constitution

Administrative Area:

  • 1787: Fürstentum Isenburg-Birstein, Amt Wenings, Gericht Selbold (mit Hinserdorf und Oberndorf)
  • 1816: Kurfüstentum Hessen, Amt Wenings, Gericht Selbold
  • 1821: Kurfüstentum Hessen, Kreis Gelnhausen
  • 1830: Kurfüstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Hanau
  • 1848: Kurfüstentum Hessen, Bezirk Hanau
  • 1851: Kurfüstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Hanau
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hanau
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Hanau
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Hanau
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Hanau
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis

Former Administrative District:

Hanau

Court:

  • Das Gericht Selbold umfasste 1489 die Dörfer Selbold (mit Hinserdorf und Oberdorf), Neuenhaßlau, Gonsroth, Niedermittlau, Meerholz, Hailer, Hüttengesäß mit Neuwiedermus, ferner die damals noch dem Stift Selbold gehörenden später landesherrlichen Höfe Bruderdiebach und Baumwiesen; Laubersbach und Lindenloch waren später wüst.
  • Amtsgerichtsort
  • 1822: Justizamt Langenselbold
  • 1867: Amtsgericht Langenselbold
  • 1968: Amtsgericht Hanau

Gemeindeentwicklung:

1983 wurden Langenselbold Stadtrechte verliehen.

Property

Manorial System and Landholding:

  • Das Gericht war zunächst als Reichsgut und Lehen der Herren von Büdingen 1282 an Gerlach Reiz von Breuberg verpfändet. Am Ende des Jahrhunderts war Isenburg zu einem Drittel berechtigt. Die Rechte der Breuberger kamen 1330 durch Heirat an Wertheim bzw. Eppstein und von diesen 1355 an Isenburg. 1366 ist es im Besitz der Erbischöfe von Mainz als Herren der Ronneburg und kam dann 1476 als mainzisches Lehen an Isenburg.

Local Nobility:

1217-1398

Church and Religion

Local Churches:

  • 1139: Pfarrei

Guardianships:

  • Petrus (1151 und 1238)

Parochial Affiliation:

Sendort für die Pfarreien Langenselbold und Niedermittlau, zum Kirchspiel gehörte 1360 Hüttengesäß

1625-1700 Hüttengesäß als Filial

Tochterpfarreien: Niedermittlau, ferner vermutlich Gelnhausen

Katholische Kirchengemeinde errichtet am 1. Juni 1924

Patronage:

1139: bis zu seiner Auflösung Kloster Selbold

1543: Fürst von Isenburg-Birstein

Monasteries:

Diakonische Einrichtung:

28.11.1897 Diakonissenstation, Klosterberger Schulhaus; zwei Schwestern; Anstellung durch Presbyterium zur Betreuung des Jungfrauenverein Rudolf Francke, Die christliche Liebestätigkeit in Kurhessen. Kassel 1904; nach Sardemann, Geschichte des hessischen Diakonissenhauses zu Cassel, S. 304-305 Kleinkinderschule, weitere Schulschwester, Krankenpflege, Gemeinde- und Vereinsarbeit; bis 1956 Diakoniestation (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)

Conversions:

Erster evangelischer Pfarrer: Konrad Höhn ca. 1543(?) bis vor 1563, ehemaliger Konventuale des Klosters Selbold

Reformierter Bekenntniswechsel, unter hessen-darmstädtischer Herrschaft 1635-1642 lutherisch, nach 1642 wieder reformiert.

Seit 1818 unierte Pfarrei.

Intermediate Church Authorities:

Erzdiözese Mainz, Archidiakonat des Abtes von Langenselbold, Sendbezirk Langenselbold

seit 1821 Fulda

Pfarrei der Klasse Bücherthal

Jews:

Provinzial-Rabbinat Hanau

Statistik: 1817: 20 Schutzjudenfamilien; 1835: 170; 1842: 180; 1861: 178; 1905: 172; 1932/33: 200 Juden; nach 1933 wandern viele Juden aus. 1942 finden die letzten Deportationen statt.

bereits im 17. Jahrhundert lebten Judenfamilien im Ort;

um 1715 bestand eine Synagoge in der Schäfergasse (früher Judengasse)

1870 Synagoge Steinweg 41-43 errichtet; im November 1938 wird sie zerstört, das Gebäude selbst bleibt erhalten.

seit 1850 bestand eine jüdische Elementarschule; 1925 wird die Schule vorübergehend geschlossen und ist danach in privater Hand bis sie 1926 wieder öffentlich wird. Im Januar 1934 wird sie endgültig aufgelöst, da kaum noch Kinder im Ort sind.

Berufe: Händler, Vieh- und Pferdehandel; aber auch Handwerk.

Friedhof: angelegt im 18. Jahrhundert; liegt im Gemarkungsteil "Platz am Brühl" Turnhalle an der Gründau; dieser auch von Langendiebach genutzt. (alemannia-judaica)

Culture

Schools:

1910 Volksschulen mit 18 Stellen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Economy

Mills:

Im südwestlichen Bereich von Langenselbold am Gründaubach sogenannten Meisenmühle (auch Mersonnenmühle, Ruppelmühle oder Untermühle). Zwischen 1950 und 1955 stillgelegt.

References

Bibliography:

Citation
„Langenselbold, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/12409> (Stand: 4.4.2022)