Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

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4522 Hofgeismar
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 9. Hofgeismar
Gerichtsstätten
Gerichtsplatz in Schachten

Schachten

Stadtteil · 222 m über NN
Gemeinde Grebenstein, Landkreis Kassel 
Settlement | Statistics | Constitution | Property | Church and Religion | Culture | Economy | References | Citation
Settlement

Settlement Type:

Dorf

Localization:

7 km südlich von Hofgeismar

Geographical Situation:

Aus einem Adelssitz hervorgegangenes Straßendorf am Maibach. Durch den Ort für die nach Süden abknickende K 50 als Zubringer vom nordöstlich gelegenen Grebenstein zur B 7. Kirche in zentraler Lage, Neubaugebiet im Südosten

Earliest Reference:

826-876

Settlement Development:

1455 wird Schachten als wüst bezeichnet, wird aber in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wieder besiedelt

1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Schachten.

Historical Names:

Naming:

  • villa (um 1120)
  • villa (1239)
  • villa (1334)
  • Wüstung (1455)

Settlement Sites:

Castles and Fortifications:

Land Consolidation:

1868

Earliest Local Map:

1690-1710

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3526610, 5699988
UTM: 32 U 526526 5698148
WGS84: 51.433907° N, 9.381592° O OpenLayers

Statistics

Location Code:

633010030

Land Usage Statistics:

  • 1885 (Hektar): 486, davon 422 Ackerland (= 86,83 %), 27 Wiesen (= 5,56 %), 0 Holzungen
  • Gutsbezirk Schachten: 266, davon 142 Acker (= 53.38 %), 7 Wiesen (= 2.63 %), 83 Holzungen (= 31.20 %)
  • 1961 (Hektar): 752, davon 83 Wald (= 11.04 %)

Population Statistics:

Charts:

Schachten: Einwohnerzahlen 1834-1967

Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Constitution

Administrative Area:

  • 1455: Landgrafschaft Hessen, Amt Grebenstein
  • 1571: Landgrafschaft Hessen, Amt Grebenstein
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Amt Grebenstein
  • 1614: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Grebenstein
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Grebenstein
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Grebenstein
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Grebenstein
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Grebenstein
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hofgeismar
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
  • 1970: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hofgeismar, Stadt Grebenstein (s. Gemeindeentwicklung)

Former Administrative District:

Hofgeismar

Court:

  • 1821: Justizamt Grebenstein
  • 1822: Justizamt Grebenstein
  • 1867: Amtsgericht Grebenstein
  • 1879: Amtsgericht Grebenstein
  • 1945: Amtsgericht Hofgeismar
  • 1968: Amtsgericht Hofgeismar

Lordship:

Im 13. Jahrhundert geht eine Hufe an Bertram Specht von den Edelherren von Schöneberg zu Lehen aus. 1302 belehnt Conrad von Schöneberg mit Konsens seiner Ehefrau Alheid und seiner Söhne Conrad und Bertholdus den Knappen Johann dictus de Schachten, dessen Ehefrau und Brüder mit der advocatia in Schachten mit dazugehörenden Gerechtsamen.

1334 nimmt Landgraf Heinrich den Ritter Eckebrecht von Grifte zum Erbburgmann in die landgräfliche Burg Grebenstein auf und weist ihm als Burglehen jährlich 10 Mark u.a. aus dem Dorf Schachten an. Um 1376 hat Albert Sonntag eine Hufe als Mannlehen. 1426 erhält Eckebrecht von Schachten, Amtmann in Grebenstein, von Landgraf Ludwig I. ein Lehen in Grebenstein. 1455 und 1571 ist Schachten nachweislich unter landgräflicher Herrschaft.

Die Familie von Schachten wird bis 1803 von der Äbtissin von Neuenheerse belehnt mit der Vogtei Schachten mit 13 Huben in der Schachtischen Feldmark und dem Recht, einen Pfarrer zu der dortigen Kirche zu präsentieren. Mit diesem Lehen war das Erbkämmereramt des Stifts verbunden.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.10.1970 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung von Burguffeln, Grebenstein, Schachten und Udenhausen in die neu gebildete Stadtgemeinde Grebenstein.

Property

Manorial System and Landholding:

  • Um 1081 bestätigt Erzbischof Siegfried I. von Mainz dem Kloster Hasungen den Besitz von zwei Mansen und einer Mühle in Schachten.
  • 1239 vollzieht die Äbtissin des Klosters Heerse einen Tausch zwischen ihrer Kirche in Schachten und dem Hospital Helmarshausen. Mit ihrer Genehmigung überträgt Gerhard, Pfarrer zu Schachten, eine Hofstätte in Schachten an das Hospital Helmarshausen und empfängt dafür über 2 ½ Morgen Land. 1336 tritt Abt Reinbold von Helmarshausen der Kirche zu Mainz für deren Schutz u.a. die Hälfte der Klostergüter in Schachten ab.
  • Propst Gottfried, Priorin Frederunis und der gesamte Konvent des Klosters Neu-Küstelberg verkaufen 1303 dem Kloster Helmarshausen für empfangene sechs Mark Pfennige eine Hufe in Ober-Schachten.
  • Die Vogtei war als Lehen der Herren von Schöneberg im Besitz derer von Schachten.
  • 1406 ist Besitz des Klosters Hardehausen in Schachten belegt.
  • 1450 belehnen Abt, Dekan und Konvent des Klosters Helmarshausen die von Schachten mit 4 Hufen Land.
  • 1571 gehen Wüstung und Bauernschaft Schachten in die Herrschaft der Landgrafen von Hessen über.

Tithes:

1403 hat der Edelherr Hermann von Everstein den Zehnten zu Schachten vom Kloster Neuenheerse als Lehen inne und an Albracht von Schachten weiterverlehnt (A. Gemmeke, Geschichte des adeligen Damenstifts zu Neuenheerse, S. 117)

Local Nobility:

Adelige seit 1234

Church and Religion

Local Churches:

  • ecclesia; sacerdos (1239)
  • Pleban (1269)
  • Die mittelalterliche Kirche stand im Gutshof und wurde 1745 bis auf den Turm abgerissen. Klassizistischer Neubau mitten im Dorf 1825 errichtet

Parochial Affiliation:

Wird aufgelöst bzw. verliert zeitweise seine Selbständigkeit als Pfarrei; mit Grebenstein, Immenhausen, Westuffeln oder Calden verbunden, 1848 endgültig Vikariat von Grebenstein

Patronage:

Das Patronatsrecht hat 1585 das Stift Neuenheerse inne und als Lehen an die von Schachten ausgetan. Im 18. Jahrhundert kommt es zu Streitigkeiten zwischen den Landgrafen und der Äbtissin, die erst mit der Aufhebung des Stifts 1803 enden. Danach haben die von Schachten das Kirchenpatronat inne.

Conversions:

Erster evangelischer Pfarrer: David Degenhardt vor 1556 bis nach 1558, Diakonus in Grebenstein und Pfarrer in Schachten

Intermediate Church Authorities:

15. Jahrhundert: Mainzer Kirchenprovinz, Archidiakonat St. Marien zu Hofgeismar

Culture

Schools:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

References

Bibliography:

Citation
„Schachten, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/2091> (Stand: 17.6.2022)