Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

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4820 Bad Wildungen
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Fürstentum Waldeck und Pyrmont 1866

Further Information

Mehlen

Ortsteil · 200 m über NN
Gemeinde Edertal, Landkreis Waldeck-Frankenberg 
Settlement | Statistics | Constitution | Property | Church and Religion | Culture | Economy | References | Citation
Settlement

Settlement Type:

Dorf

Localization:

5 km nordwestlich von Bad Wildungen

Geographical Situation:

Dorf mit einfachem, regelmäßigem Grundriß am Ostrand des Edersees, dessen Siedlungsverlauf sich im älteren Ortsbereich südlich der Eder im Wesentlichen der Bundesstraße 485 (von Waldeck-Sachsenshausen nach Bad Zweesten) anpasst. Nördlich der Eder Wohnsiedlung „Lieschensruh“, bei der die Netze in die Eder mündet.

Earliest Reference:

850

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Die frühen Belege aus der fuldischen Überlieferung sind vermutich auf Mehlen und nicht auf Hillenhain im Südosten der Gemarkung Hundshausen (7 km nordwestlich von Treysa) zu beziehen

Historical Names:

Naming:

  • locum et villa (850)

Settlement Sites:

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3507481, 5669965
UTM: 32 U 507404 5668137
WGS84: 51.164621° N, 9.105891° O OpenLayers

Statistics

Location Code:

635009130

Land Usage Statistics:

  • 1885 (Hektar): 597, davon 342 Acker (= 57.29 %), 17 Wiesen (= 2.85 %), 120 Holzungen (= 20.10 %)
  • 1961 (Hektar): 598, davon 107 Wald (= 17.89 %)

Population Statistics:

  • 1541: 18 Häuser
  • 1620: 30 Häuser
  • 1650: 14 Häuser
  • 1738: 26 Häuser
  • 1770: 36 Häuser, 230 Einwohner
  • 1885: 298, davon 294 evangelisch (= 98.66 %), 1 katholisch (= 0.34 %), 3 Juden (= 1.01 %)
  • 1895: 296, davon 291 evangelisch (= 98.31 %), 2 katholisch (= 0.68 %), 3 Juden (= 1.01 %)
  • 1961: 471, davon 431 evangelisch (= 91.51 %), 36 katholisch (= 7.64 %)

Charts:

Mehlen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Constitution

Administrative Area:

  • 850: in provincia quam Hessi inhabitant
  • 1487: Grafschaft Waldeck, Amt Waldeck
  • 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Waldeck
  • 1757: Fürstentum Waldeck, Amt Waldeck
  • bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Waldeck
  • 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
  • 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Werbe (Sitz in Sachsenhausen)
  • 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Eder
  • 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis der Eder
  • 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Eder
  • 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Former Administrative District:

Waldeck

Court:

  • 1816: Oberjustizamt der Eder (Sitz in Wildungen)
  • 1850: Kreisgericht Wildungen
  • 1868/69: Amtsgericht Wildungen
  • 1879: Amtsgericht Niederwildungen
  • 1906: Amtsgericht Bad Wildungen

Lordship:

Im 14. Jahrhundert gelingt es den Grafen von Waldeck, sich gegenüber konkurrierenden Ansprüchen durchzusetzen. 1300 erwerben sie Eigenleute vom Ritter Volpert von Viermünden. 1403 wird von dem gräflichen Dorf Mehlen gesprochen.

1695 richtet Graf Christian Ludwig von Waldeck für seinen zweitgeborenen Sohn ein Paragium, also einen Besitz mit eingeschränkter Landeshoheit, aus den Dörfern Bergheim, Königshagen und Mehlen ein, dessen Sitz Schloss Bergheim wird. Die Linie nennt sich seit 1778 Grafen von Waldeck und Pyrmont in Bergheim.

Gemeindeentwicklung:

Seit dem 31.12.1971 ist Mehlen Teil der Gemeinde Edertal. Gemeindesitz ist in Giflitz.

Property

Manorial System and Landholding:

  • 850 überträgt Gozmar dem Kloster Fulda seinen Besitz in Mehlen. 1084/88 bestätigt der Mainzer Erzbischof Wezelo dem Kloster Hasungen die Schenkung eines mansus in Mehlen durch einen frommen Laien.
  • 1209 hat das St. Petersstift in Fritzlar Einkünfte in Mehlen.
  • 1233 schenkt die Witwe Isentrud von Mehlen eine Hufe im Dorf dem Kloster Haina zu ihrem Seelenheil. 1240/41 überlässt Graf Gozmar von Ziegenhain dem Kloster Haina gegen Zahlung einer Summe Geldes zu seinem und seiner Eltern Seelenheil u.a Güter in Mehlen. Haina erwirbt in der Folge weiteren Besitz u.a. aus den Händen der Löwensteiner (Westerburger bzw. Schweinsberger Linien).
  • Der Konvent des Klosters Merxshausen verkauft 1284 an Kloster Netze eine Hufe in Mehlen.
  • 1303 schenkt Werner von Westerburg dem Kloster Berich ein halbe Hufe in Mehlen.

Tithes:

1403 überlässt Graf Heinrich VII. von Waldeck dem Offizial von Fritzlar den Rottzehnten ( HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 1450). Noch 1537 gehört der Feldzehnte der Fritzlarer Küsterei.

Local Nobility:

1233

Church and Religion

Local Churches:

  • Saalkirche mit quadratischem Nordturm 1798 errichet

Parochial Affiliation:

1595 und später gehört Mehlen als Filial zum Kirchspiel Affoldern

Conversions:

Da Filial von Affoldern, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Affolderner Pfarrer Hermann Hane ab 1526.

Jews:

Die Juden aus Mehlen nutzen den Friedhof in Bergheim.

Culture

Schools:

1885 schlechter Zustand des Schulgebäudes

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

References

Bibliography:

Citation
„Mehlen, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/1645> (Stand: 22.3.2024)