Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Monasteries and Religious Orders

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4623 Kassel Ost
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Location Code
61100001048

Karmeliterkloster Kassel

151 m über NN
Gemarkung Kassel, Gemeinde Kassel, Stadt Kassel
Basic Data | History | Property | Ausstattung | References | Citation | Indices
Basic Data

Abstract:

Landgraf Heinrich I. von Hessen stiftet 1262 ein Kloster für den Orden der Karmeliter in Kassel. Die enge Verbindung der Landgrafenfamilie mit dem strengen Mönchsorden bleibt bis zur Reformation bestehen.

Orden:

Karmeliter

Ordensprovinz:

wechselnd; Deutsche Provinz; Niederdeutsche Provinz

Alte Diözesanzugehörigkeit:

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat Fritzlar St. Peter zu Fritzlar, Archiprespyterat Ditmold

Type:

Männerkloster

Territorium:

  • Landgrafschaft Hessen

Historical Names:

Location:

Das Kloster liegt nordöstlich der ehemaligen Burg, dicht bei der Fulda beim Zugang zur Fuldabrücke, heute Am Renthof 2-4.

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3535250, 5686804
UTM: 32 U 535162 5684969
WGS84: 51.314938° N, 9.504526° O

History

History:

Das Kloster mit seiner Schule hat nur eine lokale Bedeutung und steht immer in Konkurrenz zu den anderen Klöstern in Kassel. Landgraf Heinrich I. von Hessen stiftet 1262 ein Kloster. Die Karmeliter erhalten vom Landgraf ein Haus in der Judengasse, später eins am Renthof, müssen sich verpflichten keine Besitztümer ohne Erlaubnis des Landgrafen anzunehmen. 1292 genehmigt der Mainzer Erzbischof den Bau eines Oratoriums und Klosters. Die Brüderkirche, so genannt nach dem Ordensnamen der Brüder der seligen Maria, wird 1376 vollendet (Chor 1331 geweiht). Sie steht in Konkurrenz zur Pfarrkirche St.Cyriakus des Prämonstratenserinnenstiftes Ahnaberg. Strikte Regeln (keine Kollision der Predigten an den Festtagen mit den Gottesdiensten in der Pfarrkirche, Verbote der Annahme von Testamenten, Festtagskollekten) beschränken den Einfluss der Karmeliter in der Stadt. Ab 1300 versehen diese den Gottesdienst in der Schlosskapelle (1300) und betreuen damit die Landgrafenfamilie. Das Kloster hat nur eine geringe wirtschaftliche Bedeutung, da Stiftungen, Geschenke und Spenden dem Kloster Ahnaberg übergeben werden müssen und von diesem kontrolliert werden.

Ende des 15. Jahrhunderts geraten die Karmeliter in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Noch vor der Reformation übergeben 1526 die letzten 25 Mönche das Kloster dem hessischen Landgrafen Philipp, der es auflöst.

Earliest Reference:

1292

Gründungsjahr:

1262-1292 (?)

Gründer:

Landgraf Heinrich I.

Aufhebungsjahr:

1526

Guardianships:

Maria

Archivgeschichte:

Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, S. XVI f

Property

Property:

Das Kloster besaß nur in Kassel ein Wohnhaus für Helferinnen, die sogenannten Martas.

Niederlassungen:

Termineien sind in folgenden Orten nachgewiesen: Frankenberg, Gudensberg, Warburg, Fritzlar, Brakel, in Geisa ein hospitium (1362) [nach Regest in: Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, S. 249, Nr. 641], Hachborn

Abhängigkeitsverhältnis:

Das Karmeliterkloster Spangenberg und möglicherweise auch das Karmeliterkloster Marienau werden von Kassel aus gegründet. Patronatsherr ist der Propst des Klosters Ahnaberg, das Karmeliterkloster gehört zu dessen Pfarrei St.Cyriakus.

Im 13. und 14.Jahrhundert besteht eine enge Abhängigkeit der Karmelklosters vom Kloster Ahnaberg, dessen Abt die seelsorgerische und wirtschaftliche Tätigkeit der Karmeliter eng kontrolliert.

Ausstattung

Gebäude:

1599 werden die Gebäude als Collegium Adelphicum Mauritianum und Renthof genutzt. Nach der Auflösung des Klosters wird die Brüderkirche für die Altstädter Gemeinde an Stelle der niedergelegten Cyriacus-Kirche als Pfarrkirche übergeben. Nach der Zerstörung der Gebäude im Zweiten Weltkrieg 1950-1955 wird sie wieder hergerichtet und ist heute das älteste Bauwerk Kassels.

Miscellaneous:

Es existieren überlieferte Siegel des Konventes und des Priors aus den Jahren 1328,1332, 1496 und 1515 mit Darstellungen von Maria und Inschriften.

References

Arcinsys Hessen:

Sources:

Printed Sources:

Bibliography:

Germania Sacra-ID:

30210

Citation
„Karmeliterkloster Kassel, Gemeinde Kassel“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/kl/id/7754> (Stand: 11.11.2021)
Indices

Persons:

Aufenthalt von Franz Lambert 1525 im Kloster zwecks Abfassung seiner "Paradoxa" für die Homberger Synode zur Durchführung der Reformation in Hessen.

Keywords: