Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Monasteries and Religious Orders

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5424 Fulda
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Location Code
63100901044

Benediktinerinnenabtei St. Maria Fulda

300 m über NN
Gemarkung Fulda, Gemeinde Fulda, Landkreis Fulda
Basic Data | History | Property | Ausstattung | References | Citation | Indices
Basic Data

Abstract:

Während des Dreißigjährigen Krieges wird durch Fürstabt Bernhard Schenk zu Schweinsberg von Fulda ein Benediktinerinnenkloster in der Stadt neu gegründet, das bis heute existiert. Es unterstützt als Ort des Gebetes und einer Schule die Katholisierung Fuldas. Heute betreiben die Nonnen verschiedene kunsthandwerkliche Werkstätten, einen Klostergarten sowie einen Klosterladen.

Orden:

Benediktinerinnen

Alte Diözesanzugehörigkeit:

Kirchenprovinz Mainz, Bistum Würzburg (strittig); seit 1752: Bistum Fulda

Heutige Diözesanzugehörigkeit:

Bistum Fulda, Dekanat Fulda

Type:

Frauenkloster

Territorium:

  • Vom 17. Jahrhundert bis zum Ende des Alten Reiches zur Fürstabtei Fulda gehörig. Nach 1806 Verwaltungsorganisation vgl. Stadt Fulda

Historical Names:

  • Jungfräulicher Convent ad S. Mariam (17. - 19. Jahrhundert) [Schannat, Dioecesis Fuldensis, S. 176-177]
  • Benediktiner-Nonnen-Convent zu Fulda (19. Jahrhundert)
  • Jungfräuliches Benediktiner-Kloster ad S. Mariam (19. Jahrhundert)

Location:

Das Kloster liegt am Rande der Altstadt in der Nonnengasse 16, die auf die Schlossstraße in der Nähe des Stadtschlosses einmündet.

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3548149, 5601802
UTM: 32 U 548055 5600001
WGS84: 50.549963° N, 9.678308° O

History

History:

Als äußeres Zeichen einer geistlichen Reform wird 1626 in Fulda das Benediktinerinnenkloster durch den Abt Bernhard Schenk zu Schweinsberg gegründet und mit Einkünften untergegangener Frauenklöster in der Rhön ausgestattet. Die ersten Nonnen kommen aus Zella (Eichsfeld), müssen 1626 in die Propstei Johannesberg aufgrund drohender Kriegsgefahr umziehen. Der Konvent vergrößert sich durch zahlreiche Frauen aus angesehenen Bürgerfamilien Fuldas und 1630 durch die Ankunft weiterer Nonnen aus Kühbach (Oberbayern, Bezirksamt Aichach). In den Krisenjahren des Dreißigjährigen Krieges müssen die Nonnen mehrfach flüchten, finden in Hammelburg und Würzburg Zuflucht. 1640 werden die Klosteranlagen geplündert und ausgeraubt.

Nach dem Kriege werden die wirtschaftlichen Verhältnisse neu geordnet, das Kloster erhält umfassenden Grundbesitz; eine Paramentenstickerei und der Verkauf eines Spezialgebäcks (Gravenegglein bzw. Nonnenseufzer) sichern die Einnahmen ab. Die Kirche wird 1678 eingeweiht.

1803 nach Auflösung des Hochstifts Fulda lässt Wilhelm Friedrich von Nassau-Oranien das Kloster weiter bestehen mit der Auflage, eine öffentliche Schule für Mädchen zu betreiben. Es ist damit das einzige verbliebene Benediktinerkloster im Reichsgebiet.

1875 wird das Kloster aufgrund des Preußischen Klostergesetzes geschlossen, die Nonnen fliehen in die Schweiz, später nach Frankreich; die Schule wird geschlossen. 1887 kehren die Schwestern nach dem Ende des Kulturkampfes aus dem Exil zurück; 1898 erhebt der Papst das Kloster zur Abtei, Kirche und Klostergebäude werden instand gesetzt. Im Ersten Weltkrieg arbeiten die Nonnen in Lazaretten in Fulda. In den folgenden wirtschaftliche Krisenzeiten werden sie besonders durch amerikanische Spender unterstützt. Das Kloster orientiert sich seit den 20er Jahren an der Benediktinerabtei Maria Laach und der Beuroner Kongregation, in die es 1980 offiziell inkorporiert wird. Im Zweiten Weltkrieg muss die Abtei Gebäude für die Standortverwaltung abgeben, 1943 Bewohner des ausgebombten Altersheimes St.Elisabeth aus Bremen aufnehmen. Im großen Fliegerangriff auf Fulda am 11.09.1944 werden die Kirche und das Konventsgebäude stark zerstört.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erschließt sich das Kloster durch den Aufbau eines Ateliers für Email- und Goldschmiedearbeiten und dem Vertrieb von Produkten aus dem biologisch ausgerichteten Gartenbau (Kompostaktivator) neue Einkommensquellen.

Gründungsjahr:

1626

Gründer:

Abt Johann Bernhard Schenk zu Schweinsberg

Guardianships:

Maria

Property

Property:

An folgenden Orten lässt sich Besitz des Klosters nachweisen:

Gläserzell, Kesselhof, Hammelburg, Untererthal, Untereschenbach, Obereschenbach, Hundsfeld, Diebach, Blankenauer Gehölz (bei Istergiesel), Gerstengrund, Hochrain, Maberzell, Rodges

Ausstattung

Gebäude:

Die Abtei ist in in den Formen der Spätgotik und Renaissance erbaut; sie wird 1631 vollendet, 1678 die Kirche geweiht.

References

Sources:

Printed Sources:

Bibliography:

Germania Sacra-ID:

3102

GND-ID:

2064415-2

Citation
„Benediktinerinnenabtei St. Maria Fulda, Gemeinde Fulda“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/kl/id/7719> (Stand: 16.1.2021)
Indices

Persons:

Schenk zu Schweinsberg, Johann Bernhard

Keywords: