Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Monasteries and Religious Orders

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4720 Waldeck
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Location Code
63502110023

Augustiner-Chorfrauenstift Berich

247 m über NN
Gemarkung Waldeck, jetzt im Ederstausee, Gemeinde Waldeck, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Basic Data | History | Property | Ausstattung | References | Citation | Indices
Basic Data

Abstract:

Ende des 12.Jahrhunderts wird das Frauenkloster Berich nahe der Eder gegründet und durch die Grafen von Waldeck gefördert. Viele Töchter des regionalen Adels leben hier. Eine gotische Kirche mit beeindruckenden Glasfenstern wird im 13. Jahrhundert gebaut. In der Reformationszeit wird das Kloster aufgelöst. Heute befinden sich die Ruinen auf dem Grunde des Ederstausees.

Orden:

Augustiner-Chorfrauen

Alte Diözesanzugehörigkeit:

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter in Fritzlar, Erzpriestersprengel Bergheim

Type:

Frauenstift

Territorium:

  • Grafschaft Waldeck, dann Fürstentum Waldeck

Historical Names:

Localization:

14,5 km südöstlich von Korbach

Location:

Heute wüst im Edersee gelegen; Flurbezeichnung Klausgrund

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3501484, 5673481
UTM: 32 U 501409 5671652
WGS84: 51.196272° N, 9.020171° O

History

History:

Das Kloster wird 1196 von dem Edlen Egelolf gegründet und 1196 von Erzbischof Konrad I. von Mainz in Schutz genommen. Es untersteht keinem Vogt sondern einem bischöflichen Procurator. Der regionale Adel unterstützt es mit zahlreichen Stiftungen und Schenkungen. Im Landesausbau übernimmt das Kloster eine wichtige Rolle. Die Nonnen leben nach den Klosterregeln des Augustinerordens; nach Arolsen ist dies die zweite Niederlassung des Ordens in Waldeck.

Die Niederlassung wird im Zug der Klosterreformen des 15. Jahrhunderts verändert: Graf Wolrad I. wendet sich 1461 an den Erzbischof von Mainz mit der Bitte um Unterstützung. 1463 wird das Kloster durch abgesandte Mönche aus dem westfälischen Kloster Böddeken reformiert und der Windesheimer Kongregation, die ein strengeres Klosterleben ausüben, angeschlossen. Die Grafen von Waldeck gewähren daraufhin dem Kloster Freiheit von allen Abgaben und Pflichten, was zu einem wirtschaftlichen Aufschwung führt.

1532 kommt es zum Bildersturm im Kloster durch den Pfarrer, Schulmeister und die Bevölkerung. 1535 schließt sich das Stift der Reformation an, die Nonnen werden mit ihrem eingebrachten Besitz entschädigt. 1552 wird von den Grafen von Waldeck ein Verwalter eingesetzt. 1566 stirbt die letzte Priorin Anna v. Weiters, das Klostergelände wird 1577 in eine Meierei umgewandelt und zehn Erbpächtern übergeben; der Erlös geht an die Alte Landesschule, das Gymnasium in Korbach.1580 verlässt die letzte Chorfrau das Stift. 1617 übernehmen die Waldecker Grafen wiederum die Meierei im Austausch mit Ober-Werbe.

Heute befinden sich die Überreste des Klosters im Edersee.

Earliest Reference:

1196

Gründungsjahr:

um 1196

Gründer:

Edler Egelolf

Organization:

1470 leben 13 Ordensfrauen im Konvent. Dazu kommen zwei Novizinnen, eine Schülerin, eine Küchenmeisterin, sechs Laienschwestern, vier Laienbrüder, 18 Knechte und Mägde. Die Klosterbewohner stammen zum größten Teil aus Westfalen, dem Rheinland und Hessen.

Guardianships:

Katharina

Property

Property:

1226 verfügt das Kloster über Güter in Alraft, Banfe, Basdorf, Berich, Beltershausen (bei Altendorf), Bettenhausen, Ermerode, Niederwerbe, Steinbach, Wengershausen und Wilbershausen (Varnhagen, Grundlage der waldeckischen Landes- und Regentengeschichte, Urkundenbuch, S. 44-45, Nr. 14).

1470 werden im Güterverzeichnis des Klosters Besitzungen und Einkünfte in folgenden Orten genannt: Altenstädt (bei Naumburg), Altendorf,Affoldern, Anraff, Banfe, Basdorf, Beltershausen (bei Altendorf), Böhne, Bringhausen, Buhlen,Dilbershausen, Elleringhausen, Ervenrode, Fritzlar,Gellershausen, Giflitz, Hemfurth, Heghenstat, Hertingshausen, Kleinern, Mandern, Mehlen,Metze, Nieder-Waroldern, Niederwerbe, Nilach, Obervorschütz, Rickersbach, Ritte, Sachsenberg, Sachsenhausen, Selbach, Steinbach, Todenhausen (bei Elben), Ungedanken, Verlo, Vöhl, Waldeck, Wega, Wengershausen, Wevelshagen und in Wilbershausen.

Niederlassungen:

1232 schenkt der hessische Landgraf Konrad in Fritzlar das dortige Vogteihaus dem Kloster Berich.

Ausstattung

Gebäude:

Zur Ausstattung mit mittelalterlichen Glasfenstern vgl.

Neu-Berich, Augustinerinnenkloster St. Katharina

Miscellaneous:

Zum Kloster gehört eine kleine Klause, die bald wegen eines wunderwirksamen Kreuzes zum Wallfahrtsort wird.

1467 erhält das Augustinnerinnenkloster eine wertvolle Bibelhandschrift geschenkt. Der Stifter ist ein reicher Kölner Kaufmann, der aus Korbach stammt. Die restaurierte Bibel befindet sich heute in der Lippischen Landesbibliothek in Detmold.

References

Arcinsys Hessen:

Sources:

Printed Sources:

Bibliography:

Germania Sacra-ID:

30340

GND-Nummer Bauwerk:

7606023-8

Citation
„Augustiner-Chorfrauenstift Berich, Gemeinde Waldeck“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/kl/id/7690> (Stand: 29.11.2021)
Indices

Keywords: