Monasteries and Religious Orders
- Ordnance Map
- 5618 Friedberg
- Modern Maps
- Kartenangebot der Landesvermessung
- Location Code
- 44000804010
Further Information
Franziskanerkloster Friedberg
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150 m über NN
Gemarkung Friedberg, Gemeinde Friedberg (Hessen), Wetteraukreis - Basic Data ↑
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Abstract:
Das Franziskanerkloster wird in der unabhängigen Reichsstadt Friedberg 1249 gegründet und übernimmt für die städtische Gemeinschaft Aufgaben in der Seelsorge und im sozialen Bereich. Sie gelten als Verfasser des Hessischen Weihnachtsspiels, das seit 1450 in Friedberg aufgeführt wird. Organisatorisch ist das Kloster die nördlichste Niederlassung des Franziskanerordens in der Oberdeutschen Barfüßerprovinz von Straßburg. Die Gebäude des ehemaligen bedeutenden Kloster sind heute verschwunden. Das heutige Alte Rathaus steht zum Teil auf dem ehemaligen Friedhof der Franziskaner.
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Orden:
Franziskaner
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Ordensprovinz:
Oberrheinische Provinz Argentina, benannt nach dem lateinischen Namen für Straßburg (Argentoratum), Kustodie Rhein
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Alte Diözesanzugehörigkeit:
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat Mainz, St. Maria ad gradus, Dekanat Friedberg
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Type:
Männerkloster
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Territorium:
- 1249 und in der Folge: Reichsstadt Friedberg
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Historical Names:
- fratres Minores in Frideberg (1293) [Urkundenbuch Friedberg, S. 48-49, Nr.109]
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Location:
In der Kaiserstraße gelegen, direkt bei der westlichen Stadtmauer.
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Coordinates:
Gauß-Krüger: 3482549, 5578175
UTM: 32 U 482481 5576384
WGS84: 50.339281° N, 8.753817° O - History ↑
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History:
Der Orden der Franziskaner erhält von der Stadt Friedberg eine Baustelle nahe der Stadtmauer zugewiesen. 1249 entsteht hier mit zahlreichen Spenden aus der Bevölkerung und städtischer Unterstützung das Kloster der sog. Barfüßer die Klosterkirche. Sie entspricht in ihrer Form mit einem schlichten Dachreiter und ohne Turm den Bettelordenskirchen; ebenfalls fehlt ein Kreuzgang. Die Mönche engagieren sich im sozialen und religiösen Bereichen, unterhalten eine Schule und einen Friedhof für die Stadtbevölkerung. Ihre Einkünfte beziehen sie aus Stiftungen, seelsorgerischen Diensten wie Messe lesen, Predigen, Begräbnisse ausrichten, Beichte hören, im geringeren Umfang aus Zinseinkünften von Verpachtungen. sechs bis acht Brüder leben in dem Konvent; damit zählt Friedberg zu den kleinen Klöstern der Franziskaner.
1293 erteilt König Adolf von Nassau dem Kloster die Erlaubnis, zu ihrem dahinter liegenden Garten in die Stadtmauer einen Zugang zum Konvent zu brechen; damit verbunden wird die Aufgabe, das Tor zur Stadt vor Feinden aufmerksam zu schützen.
Zur Stärkung der Volksfrömmigkeit veranstalten die Franziskaner szenische Aufführungen, wie die Passionsspiele mit überregionaler Bedeutung zwischen 1419 und 1530. Spätestens seit 1450 wird in der Reichsstadt Friedberg das sog. Hessische Weihnachtsspiel oder Kindelwiegen aufgeführt, das den Franziskanern zugeschrieben wir. Im 15. Jahrhundert übernimmt die Stadt die Klosterpflegschaft und überwacht die Einhaltung der Ordensregeln. Als mit Ausbreitung der lutherischen Kritik an den Klöstern im 16. Jahrhundert die Spendeneinnahmen der Frranziskaner zurück gehen, unterstützt der Rat der Stadt Friedberg das seit 1515 auf drei Brüder geschrumpfte Kloster.
1537 lebt nur noch der Guardian im Kloster, dessen Gebäude baufällig sind. 1542 wird es von der Burg und Stadt gekauft, 1543 zur Lateinschule (Pädagogium) eingerichtet, die als Vorschule für das 1547 im Augustinerkloster gegründete Pädagogium diente. 1549 zurückgefordert durch den Provinzial der oberdeutschen Provinz. 1550 Vereinigung beider Schulen, 1581 Verlegung ins Augustinerkloster. 1630 und 1631 von Franziskanern der kölnischen Minoritenprovinz neu besetzt und der Provincia Saxonia S. Crucis, dann der Thuringia zugeteilt.
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Earliest Reference:
1293
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Gründungsjahr:
1249
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Gründer:
möglicherweise König Rudolf von Habsburg (1273-1291) als Stadtherr
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Organization:
An der Spitze des Klosters steht ein Guardian.
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Guardianships:
Franziskus
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Archivgeschichte:
Archiv im Staatsarchiv Darmstadt.
- Property ↑
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Niederlassungen:
Terminei in Straßheim.
- Ausstattung ↑
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Denkmaltopographie:
DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen (Kaiserstraße 17)
- References ↑
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Sources:
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S.31
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Printed Sources:
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S.31
- Urkundenbuch Friedberg
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Bibliography:
- Adam, Friedberg in Hessen und die Franziskaner
- Berger, Bettelorden, S.81 f.
- Freise, Geistliche Spiele in der Stadt des ausgehenden Mittelalters. Frankfurt, Friedberg, Alsfeld, S. 94-100, 207-255
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S.31
- Julius Battes, Das Vordringen der Franziskaner in: Franziskanische Studien 18, 1931, S. 326-329
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Germania Sacra-ID:
- Citation ↑
- „Franziskanerkloster Friedberg, Gemeinde Friedberg (Hessen)“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/kl/id/12906> (Stand: 4.2.2022)
- Indices ↑
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Keywords: