Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jewish Gravesites

Grünspan, Jakob (1922) – Bad Soden am Taunus

Grave No. 234 → Site plan (PDF), Bad Soden am Taunus, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Bad Soden am Taunus | Historical Gazetteer
External Properties | Inscription | Deceased | Indices | References | Citation
External Properties

Material:

Sandstein

Placement:

stehend

Description:

stark verwittert, schlecht lesbar

Inscription

Language (Front Side):

deutsch, hebräisch

Transcription:

Text Front Side

פ׳נ

הילד [הרך] יעקב ב׳

נתן גרינזפאן נפטר

ביום כד אדר תרפב

ת֗נ֗צ֗ב֗ה֗

Hier ruht

der zarte Junge Jakob, Sohn des

Natan Grünspan, er starb

am 24. Adar [5]682 n.d.k.Z. (= 24.3.1922)

Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.

_____________________________

Jakob Grünspan

geb. [23.7.]1921 gest. 24.3.1922

Deceased

Person Details:

  1. Grünspan, Jakob

    Birthday

    23.7.1921

    Day of Death

    23.3.1922

    Sex

    männlich

    Familienstand

    Kind/Jugendlicher

    Place of Origin

    Höchst am Main

    Place of Residence

    Höchst

    Place of Death

    Höchst am Main, Städtisches Krankenhaus

    Further Information

    Der 24. Adar 682 war Freitag, der 24.3.; im Protokollbuch steht 23. 3., aber in der hebr. Spalte 24. Adar; das stimmt, wenn man davon ausgeht, dass Jakob Grünspan am Donnerstagabend gestorben ist. Aus dem Sterberegister von Höchst (1922, Nr. 86) geht hervor, dass Jakob Grünspan im Städtischen Krankenhaus von Höchst im Alter von 8 Monaten am 23. März nachmittags neuneinviertel (also am Donnerstagabend) verstorben ist. Der Vater Nathan Grünspan stammte aus Lodz und kam 1918 noch während des Krieges nach Höchst, vermutlich als Arbeitskraft. 1919 kommen seine Frau Esther Martha, geborene Straßmann (geboren am 7. 5.1888) aus Skiernwice bei Warschau und der Sohn Max (geboren 1915 in Lodz) nach. Max Grünspan ging 1934 nach Polen, um seinen Militärdienst abzuleisten, dann verliert sich seine Spur. Der Vater, Nathan Grünspan, wurde am 28.10. zusammen mit seiner Tochter Katharina (geboren am 23.6.1923) nach Bentschen in Polen abgeschoben (im Melderegister von Bentschen wird sein Name mit Nussen (jiddisch Natan) Ben Grynszpan angegeben). Esther Martha Grünspan und der Sohn Leo (geboren am 20.3.1928) wurden am 11.11.1941 nach Minsk deportiert und ermordet. Bentschen (polnisch Zbąszyń) in der Provinz Posen, Grenzstadt an der Obra, war ein wichtiger Zielort der Abschiebungen aus Deutschland, Ende August 1939 wurde das Lager aufgelöst. 1941-43 bestand in Bentschen ein Zwangsarbeiterlager für Juden. Nach dessen Auflösung wurden die Insassen nach Auschwitz-Birkenau gebracht und dort ermordet.

References

Editing:

Dr. Lothar Tetzner 2017

Picture Credits:

Sven Thomas Hammerbeck, Bad Soden am Taunus

Photographs:

Citation
„Grünspan, Jakob (1922) – Bad Soden am Taunus“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/juf/id/16769> (Stand: 19.5.2018)