Contemporary History in Hessen - Data · Facts · Backgrounds

Eröffnung der Frühjahrsmesse in Frankfurt, 10. April 1926

Der Frühjahrsmesse in Frankfurt am Main wird eröffnet. Sie dauert bis zum kommenden Mittwoch, den 14. April.

Starke Rückentwicklung

Die Veranstaltung verzeichnet in diesem Jahr einen starken Rückgang der Zahl der Besucher und der beteiligten Aussteller, die auf einen Rekordtiefstand absinkt. Daraufhin werden Stimmen in der Öffentlichkeit laut, die eine Beendigung der Messeveranstaltungen befürworten. Hauptursache für die starke Rückentwicklung der 1919 unter der Bezeichnung „Frankfurter Internationale Einfuhrmesse“ wiederbelebten Messe ist das Ende der Inflationskonjunktur und die Normalisierung des Wirtschaftslebens seit Einführung der Rentenmark. Am 12. Juni 1929 fasst die Stadtverordnetenversammlung angesichts der ab 1927 defizitären Bilanz der Messe- und Ausstellungsgesellschaft und einer schlechten gesamtwirtschaftlichen Entwicklung den Beschluss, die Frühjahrmesse in der bestehenden Form aufzugeben und durch Fachmessen zu ersetzen.

Erstmals mit angegliederter Verkehrserziehungsausstellung

Der Messe, bei der traditionsgemäß Leder- und Haushaltswaren im Vordergrund stehen, wird in diesem Jahr zum ersten Mal eine neue Verkehrsausstellung angegliedert, die den modernen Großstadtverkehr praktisch vorführt und in deren Rahmen ein überdachter Verkehrsunterricht angeboten wird. Die Verkehrsausstellung soll damit einen anschaulichen Überblick über alle Einrichtungen zur Regelung des Straßenverkehrs geben. Ihre Durchführung erfolgt unter dem Slogan „Geregelter Verkehr“ zeitgleich mit der Frühjahrsmesse und unter Beteiligung des preußischen Ministeriums des Innern, der Polizeipräsidien von Berlin und Frankfurt sowie einiger anderer Behörden.
(KU)