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Hessian Biography

Portrait

Auguste Friederike Erbgroßherzogin von Mecklenburg-Schwerin
(1776–1871)

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Mecklenburg-Schwerin, Auguste Friederike Erbgroßherzogin von [ID = 6539]

* 28.11.1776 Homburg vor der Höhe, † 1.4.1871 Ludwigslust, evangelisch
Other Names | Activity | Family Members | References | Life | Citation
Other Names

Maiden Name:

Hessen-Homburg, Auguste* Friederike Prinzessin von

Other Names:

  • Mecklenburg-Schwerin, Auguste Erbgroßherzogin von
Family Members

Father:

Hessen-Homburg, Friedrich V. Ludwig Landgraf von, * Homburg vor der Höhe 30.1.1748, † Homburg vor der Höhe 20.1.1820

Mother:

Hessen-Darmstadt, Caroline Prinzessin von, 1746–1821

Partner(s):

  • Mecklenburg-Schwerin, Friedrich* Ludwig Großherzog von, * Ludwigslust 13.6.1778, † Ludwigslust 19.10.1819, Heirat Homburg vor der Höhe 3.4.1818, Sohn des Friedrich Franz I. Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, 1756–1837, und der Louise Herzogin von Sachsen-Gotha, 1756–1808, er verheiratet I. 1799 mit Helene Großfürstin von Rußland, 1784–1803, II. 1810 mit Caroline Prinzessin von Sachsen-Weimar, 1786–1816

Relatives:

References

Bibliography:

Image Source:

anonym, Landgravine Auguste of Hesse-Homburg, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons (beschnitten)

Life

Auguste, im Geiste pietistischer Frömmigkeit erzogen und von ihrem Vater in ihren geistigen Interessen gefördert, war auch künstlerisch begabt. In ihrer Jugend hatte sie für Töchter ihres Standes und ihrer Zeit revolutionäre Ideen, die sie aber – wohl aus Liebe zu den Eltern – nicht realisierte: Sie spielte mit dem Gedanken einer Emanzipation aus ihrer „Classe“ und Geschlechtsrolle durch eine Existenz als freie Künstlerin (Malerin in Paris) oder ein Leben in Armut auf einem Dorf für Kinder; sie überließ aber dann (wie sie schreibt) à une autre le bonheur de frayer un chemin à notre sexe. Das Bewusstsein weiblicher Individualität war unter den Landgrafentöchtern sicher bei ihr am stärksten ausgeprägt. Sie war befreundet mit Dichtern wie Friedrich von Matthisson (1761–1831), der in Diensten der Dessauer Fürstin Luise stand, aber auch hessen-homburgischer Hofrat war. Für Hölderlin hatte sie eine besondere Neigung und großes Interesse für sein Schaffen; sie bewahrte durch Abschriften etliche seiner Gedichte, vor allem die ihr und Verwandten gewidmeten Oden, die sie für die 1821 beginnende erste Gesamtausgabe zur Verfügung stellte. Auguste lebte, nachdem eine Verbindung mit ihrem Onkel Prinz Christian von Hessen-Darmstadt nicht zustande gekommen war, bis zu ihrer späten Heirat mit dem zweimal verwitweten Mecklenburger Erbgroßherzog, die der Vater nur ungern genehmigte, am Homburger Landgrafenhof. In Schwerin kümmerte sie sich, auch nach dem frühen Tod ihres Mannes 1819, um die Erziehung der Stiefkinder, besonders Prinzessin Helenes (1814–1858), die 1837 Herzog Ferdinand von Orléans, den ältesten Sohn des „Bürgerkönigs“ Louis Philippe, heiraten sollte. Auguste lebte dann längere Zeit bei ihren Schwestern Karoline und Louise in Rudolstadt. Nach beider Tod 1854 zog sie zurück auf ihren Witwensitz Ludwigslust, wo sie 1871 starb, als Vorletzte des Hauses Hessen-Homburg.

Barbara Dölemeyer

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 421 f.)

Citation
„Mecklenburg-Schwerin, Auguste Friederike Erbgroßherzogin von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/116214627> (Stand: 25.3.2024)