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Hessian Biography

Portrait

Friedrich Heinrich Ernst Leopold Scheffer
(1800–1879)

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Scheffer, Friedrich Heinrich Ernst Leopold [ID = 4044]

* 21.12.1800 Schrecksbach, † 8.8.1879 Engelbach, evangelisch
Jurist, Minister, Landtagssekretär, Landtagskommissar, Landtagspräsident, Gutsbesitzer, Abgeordneter, Politiker
Other Names | Activity | Family Members | References | Life | Citation
Activity

Career:

  • 1816-1819 Besuch der Landesschule in Korbach und der Alten Klosterschule in Hersfeld
  • 1819-1822 Studium der Rechte an der Universität Marburg
  • 1822-1834 Advokat, zunächst bei den Justizämtern Ziegenhain und Treysa, 1829 beim Justizamt Neustadt
  • 1833-1834 Mitglied der Kurhessischen Ständeversammlung (2., 3., 4. Landtag) für Homberg, zugleich Landtagssekretär
  • 1834 Kurhessischer Justizbeamter in Schwarzenfels
  • 1836-1838 Obergerichtsrat im Kriminalsenat des Kasseler Obergerichts
  • 1836-1856 insgesamt sieben Mal Landtagskommissar
  • 1838-1841 Regierungsrat bei der Regierung in Kassel
  • 1841-1846 Ministerialrat (Vortragender Rat) und Mitglied im Gesamtstaatsministerium
  • 1846 Staatsrat
  • September 1847 Vorstand des Ministeriums des Inneren
  • 1848 auch Vorstand des Justizministeriums, 5.3.1848 entlassen
  • von der Revolution aus Kassel und Hessen vertrieben, Flucht aus Kassel über Osnabrück und Potsdam nach Berlin
  • Ende 1848 Rückkehr nach Treysa, lebte bis 1855 im Wartestand
  • seit 1849 Besitzer des Gutes Engelbach
  • 1850 Territorialkommissar im Dienst des Grafen Rechberg
  • 1852 Mitglied der Zweiten Kammer der Kurhessischen Ständeversammlung (14. Landtag) für den größeren Grundbesitz
  • 1852-1854 Präsident der Zweiten Kammer der Kurhessischen Ständeversammlung
  • 1855-1859 Kurhessischer Minister des Inneren
  • „Neben Hassenpflug war S[cheffer] unstreitig die markanteste Persönlichkeit unter den hessischen Ministern, wie dieser ein rücksichtsloser Erzreaktionär und daher von Liberalen und Demokraten gleich bitter gehaßt. Als Landtagskommissar stand er wie keiner vor und keiner nach ihm seinen Mann, stets schlagfertig und unerschrocken, allerdings zuweilen von einer Grobheit, die ihm von dem – gleich groben – Henkel den Namen des „Dreschflegels von der Schwalm“ eintrug.“ (Losch, S. 48)
  • gründete 1862 den „Hessenverein“
  • 1871 erfolglose Kandidatur für den Deutschen Reichstag im Wahlkreis Kassel 1: Hofgeismar, Rinteln, Wolfhagen (Konservative Partei)

Role:

  • Kurhessen, Landtagskommissar, 1836-1848
  • Kurhessen, Landtagskommissar, 1855-1856
  • Kurhessen, Landtagssekretär, 1833-1834
  • Kurhessen, 02. Landtag, Mitglied, 1833
  • Kurhessen, 03. Landtag, Mitglied, 1833
  • Kurhessen, 04. Landtag, Mitglied, 1834
  • Kurhessen, 14. Landtag, 2. Kammer, Mitglied, 1852
  • Kurhessen, Landtag, 2. Kammer, Präsident, 1852-1854
  • Kurhessen, Minister des Inneren, 1855-1859
Family Members

Father:

Scheffer, Karl Ludwig, 1765–1814, Pfarrer in Schrecksbach

Mother:

Wigand, Karoline Henriette Katharine, Tochter des N.N. Wigand, waldeckscher Leibarzt, Geheimer Hofrat

Partner(s):

  • Wigand, Marianne, (⚭ Treysa 16.10.1828) 1804–1880, aus Korbach, Tochter des N.N. Wigand, Korbacher Hofgerichtsrat

Relatives:

References

Sources:

Bibliography:

Image Source:

Hessisches Staatsarchiv Marburg, Slg. 7 / b, Nr. 236.

Life

„Neben Hassenpflug war Scheffer unstreitig die markanteste Persönlichkeit unter den hessischen Ministern, wie dieser ein rücksichtsloser Erzreaktionär und daher von Liberalen und Demokraten gleich bitter gehaßt. Als Landtagskommissar stand er wie keiner vor noch nach ihm seinen Mann, stets schlagfertig und unerschrocken, allerdings zuweilen von einer Grobheit, die ihm von dem – gleich groben – Henkel den Namen des ‚Dreschflegels von der Schwalm’ eintrug. Nach seinem Abschied gründete er 1862 den ‚Hessenverein’ und blieb seinen politischen und religiös-kirchlichen Idealen bis zum Ende treu. Er starb am 8. August 1862 auf der Engelbach.“1


  1. Philipp Losch, Die Abgeordneten der Kurhessischen Ständeversammlungen von 1830 bis 1866, S. 48.
Citation
„Scheffer, Friedrich Heinrich Ernst Leopold“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/138128596> (Stand: 28.11.2023)