Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessian Biography

Stock, Paul Christian [ID = 2242]

* 28.8.1884 Darmstadt, † 13.4.1967 Seeheim-Jugenheim, katholisch
Direktor der AOK, Präsident der Landesversicherungsanstalt, Politiker, Ministerpräsident, Abgeordneter
Other Names | Activity | Family Members | References | Life | Citation
Other Names

Maiden Name:

Reß, Paul Christian*

Activity

Career:

  • 1890-1898 Besuch der Volksschule in Darmstadt, Hanau (1891), Lorsch (1891) und Pfungstadt (ab 1892)
  • 1891 nach dem Tod der Mutter Übersiedlung nach Hanau, Aufenthalt im Haushalt einer Schwester des Vaters, ab 1892 in Pfungstadt im Haushalt des Vaters
  • 1898-1901 Lehre als Zigarrenarbeiter in Pfungstadt, Besuch der Fortbildungsschule
  • 1901 Eintritt in den Tabakarbeiterverband
  • 1901-1910 Zigarrenarbeiter in Pfungstadt
  • 1906-1908 studentische Unterrichtskurse
  • 1903 Eintritt in die SPD
  • 1910 Gauleiter des Tabakarbeiterverbandes für Unterbaden, die Pfalz und Südhessen in Heidelberg
  • 1913-1921 Arbeitersekretär in Heidelberg
  • Anfang 1914 auch Vorstandsmitglied der Allgemeinen Ortskrankenkasse in Heidelberg
  • 1914-1918 Teilnehmer am Ersten Weltkrieg, Anfang 1918 Rückkehr nach Heidelberg
  • 1918/19 Mitvorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrates in Heidelberg und Delegierter beim ersten Reichsrätekongress
  • 1919-1920 Mitglied der Verfassunggebenden Deutschen Nationalversammlung
  • 1920-1922 parlamentarischer Unterstaatssekretär im Reichswehrministerium in Berlin zur Aufklärung der Vorgänge um den Kapp-Putsch
  • 1921-1925 Mitglied des Badischen Landtages (SPD, Landeswahlvorschlag)
  • 1921/22 Vorsitzender des Landesausschusses Baden des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Karlsruhe
  • 1922-1926 Geschäftsführer der Ortskrankenkasse Heidelberg
  • 1926-1932 hauptamtlicher Stadtrat für Sozialwesen in Heidelberg
  • um 1927 auch stellvertretendes Mitglied des Landesausschusses für Ärzte und Krankenkassen
  • Januar-Februar 1932 Geschäftsführer des Landesverbands Hessen-Nassau des Hauptverbandes der deutschen Krankenkassen
  • 1932/33 Verwaltungsdirektor der Allgemeinen Ortskrankenkasse in Frankfurt am Main, wohnhaft in Seeheim
  • 8.4.1933 fristlose Entlassung und Enthebung aller Ämter
  • 1933 Entlassung und acht Monate lang im Konzentrationslager Kisslau (Baden)
  • 1945 Präsident der Hessischen Landesversicherungsanstalt in Darmstadt
  • 1946 Präsident der Hessischen Landesversicherungsanstalt in Frankfurt am Main
  • 15.7.–30.11.1946 Mitglied der Verfassungberatenden Landesversammlung Groß-Hessen
  • 1.12.1946-15.12.1954 Mitglied des Hessischen Landtags, dort 1950-1953 Vorsitzender des Ausschusses für Landesplanung und Aufbau, 1953-1954 Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Planung und Aufbau, 1953 Vorsitzender des Sonderausschusses für Verwaltungsreform, Mandatsniederlegung, Nachfolger: Gustav Adolf Krämer
  • 20.12.1946-9.1.1951 Ministerpräsident des Landes Hessen
  • 1953 Großkreuz des Bundesverdienstkreuzes
  • 1957 Ehrensenator der Universität Gießen
  • 1966 Wilhelm-Leuschner-Medaille

Role:

  • Deutsches Reich, Nationalversammlung, Mitglied (SPD), 1919-1920
  • Groß-Hessen, Verfassungberatende Landesversammlung, Mitglied (SPD), 1946
  • Hessen, Ministerpräsident, 1946-1951
  • Hessen, 01. Landtag, Mitglied (SPD), 1946-1950
  • Hessen, 02. Landtag, Mitglied (SPD), 1950-1954
  • Hessen, 03. Landtag, Mitglied (SPD), 1954
Family Members

Father:

Stock, Jakob, Zigarrenarbeiter

Mother:

Reß geb. Kuri, Maria, † 1891

Partner(s):

  • Kern, Käthe, (⚭ 1908) aus Pfungstadt
  • Junker, Anni, (⚭ 1947) Witwe des N.N. Haas
References

Bibliography:

Image Source:

Archiv des Hessischen Landtages

Life

Christian Stock verbrachte seine Jugendzeit größtenteils in Pfungstadt. Bis 1910 war er Tabakarbeiter. Er trat 1903 der SPD bei, deren Bezirksleiter für Südhessen, die Pfalz und Nordbaden er 1910 wurde, und nahm seinen Wohnsitz in Heidelberg. 1919–1920 war er Mitglied der Deutschen Nationalversammlung, 1920–1922 Unterstaatssekretär im Reichswehrministerium in Berlin.

Nach der Rückkehr nach Heidelberg wurde er Direktor der Ortskrankenkasse, 1926–1932 Stadtrat; 1932 Direktor der AOK Frankfurt am Main. 1933 wurde er entlassen und kam für acht Monate in das Konzentrationslager Kisslau (Baden).

1945 wurde er Präsident der Hessischen Landesversicherungsanstalt in Darmstadt, 1946 Präsident der Hessischen Landesversicherungsanstalt in Frankfurt am Main.

Er war Mitglied der Verfassungsberatenden Landesversammlung des Landes Hessen. 1947–1951 war er der 2. Ministerpräsident des Landes Hessen.

1953 erhielt er das Großkreuz des Bundesverdienstkreuzes und 1966 die Wilhelm-Leuschner-Medaille. 1957 wurde er Ehrensenator der Universität Gießen.

(Otto Renkhoff)

Citation
„Stock, Paul Christian“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118618296> (Stand: 28.11.2023)