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Hessian Biography

Portrait

Wilhelm Ludwig Prinz von Hessen und bei Rhein
(1845–1900)

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Hessen und bei Rhein, Wilhelm Ludwig Prinz von [ID = 12257]

* 16.11.1845 Bessungen, † 24.5.1900 Darmstadt, evangelisch
Offizier, Abgeordneter
Other Names | Activity | Family Members | References | Life | Citation
Activity

Career:

  • seit 1862 in hessen-darmstädtischem Militärdienst
  • 1866 im Hauptquartier des 8. Bundes-Armeekorps
  • 1872-1900 als Prinz des großherzoglichen Hauses Mitglied der Ersten Kammer des Landtags des Großherzogtums Hessen, 4.11.1872 Eid

Role:

  • Hessen, Großherzogtum, 20. Landtag, 1. Kammer, Mitglied, 1868-1872
  • Hessen, Großherzogtum, 21. Landtag, 1. Kammer, Mitglied, 1872-1875
  • Hessen, Großherzogtum, 22. Landtag, 1. Kammer, Mitglied, 1875-1878
  • Hessen, Großherzogtum, 23. Landtag, 1. Kammer, Mitglied, 1878-1881
  • Hessen, Großherzogtum, 24. Landtag, 1. Kammer, Mitglied, 1881-1884
  • Hessen, Großherzogtum, 25. Landtag, 1. Kammer, Mitglied, 1884-1887
  • Hessen, Großherzogtum, 26. Landtag, 1. Kammer, Mitglied, 1887-1890
  • Hessen, Großherzogtum, 27. Landtag, 1. Kammer, Mitglied, 1890-1893
  • Hessen, Großherzogtum, 28. Landtag, 1. Kammer, Mitglied, 1893
  • Hessen, Großherzogtum, 29. Landtag, 1. Kammer, Mitglied, 1893-1896
  • Hessen, Großherzogtum, 30. Landtag, 1. Kammer, Mitglied, 1897-1899
  • Hessen, Großherzogtum, 31. Landtag, 1. Kammer, Mitglied, 1899-1900
Family Members

Father:

Hessen und bei Rhein, Karl* Wilhelm Ludewig Prinz von, * Darmstadt 23.4.1809, † Darmstadt 20.3.1877, General, Abgeordneter

Mother:

Preußen, Maria Elisabeth* Caroline Victoria Prinzessin von, 1815–1885

Partner(s):

  • Lichtenberg, Louise Marie Josephine* von, geb. Bender, * Darmstadt 11.8.1857, † 24.2.1942, morganatische Heirat Lorry bei Metz 24.2.1884, Tänzerin, Ghz. Hessischer Adelsstand als Frau von Lichtenberg Darmstadt 15.4.1884, Tochter des Philipp Bender, Lokomotivführer, und der Friederike Catharine Emilie Schott

Relatives:

References

Bibliography:

Image Source:

Hessische Abgeordnete 1820–1933, Darmstadt 2008, S. 435. – Original: Staatsarchiv Darmstadt.

Life

Schon Prinz Wilhelms Erziehung war wohl stärker auf literarisch-künstlerische Interessen ausgerichtet als die der älteren Brüder. Nach der mit Ludwigs Heirat geknüpften Verbindung zum britischen Königshaus studierte er 1863/65 gemeinsam mit dem gleichaltrigen Schwager Affie (1844–1900), dem späteren Herzog Alfred von Sachsen-Coburg-Gotha, zunächst in Edinburgh, dann an der Universität Bonn. Eine in zahlreichen Briefen dokumentierte Freundschaft verband Wilhelm in den 1860er Jahren mit dem nur wenige Monate älteren Münchner Vetter Ludwig (1845–1886), der 1864 als Ludwig II. bayerischer König wurde. Seit 1862 Leutnant im väterlichen 4. Infanterieregiment „Prinz Carl“, war Wilhelm im Krieg 1866 als Hauptmann dem Hauptquartier des 8. Deutschen Bundes-Armeekorps unter Onkel Alexander attachiert. Nach dem zweiten Kriegseinsatz im Stab der Großherzoglichen Hessischen 25. Division 1870/71 avancierte er zwar turnusmäßig weiter zum Oberst (1873), Generalmajor (1875) und General der Infanterie (1890), lebte aber ohne konkrete militärische Funktionen im Wesentlichen in Darmstadt.

Wichtig waren – neben dem seit 1872 wahrgenommenen Sitz in der Ersten Kammer des Landtags – vor allem die engen Beziehungen zu den Familien des Onkels Alexander wie zu Bruder Ludwig und seiner Frau Alice, die er 1873 als Cicerone nach Rom, aber auch zu diversen Besuchen in England begleitete. Aus der Beziehung zu Josephine Bender, einer jungen Balletteuse am Hoftheater, die nach der Heirat 1884 von Bruder Großherzog als „Frau von Lichtenberg“ nobilitiert wurde, stammte der schon Ende 1877 geborene Sohn Gottfried, der in den ersten Kriegstagen 1914 als Hauptmann in Frankreich fallen sollte. Als Wohnsitz der recht zurückgezogen lebenden Familie wurde auf der mit dem Tod der Mutter an Wilhelm gekommenen Rosenhöhe nach Plänen des Architekten Gustav Jacobi das 1894 fertig gestellte „Palais Rosenhöhe“ errichtet, von dem nach den Bomben des Jahres 1944 nur Torhäuschen und Grundmauern geblieben sind.

Eckhart G. Franz

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 360 f.)

Citation
„Hessen und bei Rhein, Wilhelm Ludwig Prinz von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1013101758> (Stand: 25.3.2024)