Hessian Biography
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GND-ID
119408163
Grolman, Karl Ludwig Wilhelm von [ID = 1214]
- * 23.2.1775 Gießen, † 14.2.1829 Darmstadt, evangelisch
Prof. Dr. jur.; Dr. phil. h.c. – Jurist, Professor, Politiker, Minister - Activity ↑
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Career:
- 1791 Studium an der Universität Gießen, soll sich besonders wild mit seinem Bruder auf dem Markt öffentlich geschlagen haben
- Studium in Erlangen, Mitglied des Amizisten-Ordens
- 15.12.1795 Promotion zum Dr. jur. an der Universität Gießen: „De donatione propter nuptias“, Schüler von Klein und Kleinschrod
- 1795 Privatdozent in Gießen
- 19.2.1798 außerordentlicher Professor an der Universität Gießen
- 7.7.1800-1819 ordentlicher Professor der Rechte an der Universität Gießen, 24.6.1801 zugleich Bibliothekar
- 1801 tit. o.app. Geheimrat
- 1803 Mitglied der Gesetzgebungskommission
- 1804 Oberappellationsgerichtsrat
- 1806 Mitarbeit am hessischen Strafgesetzbuch
- 10.12.1808 Dritte ordentliche Rechtsprofessur bei der Juristen-Fakultät an der Universität Gießen
- 1810 Rektor der Universität Gießen
- Dezember 1815 Kanzler der Universität Gießen
- 1816 Vorsitzender der Gesetzgebungskommission des Großherzogtums Hessen
- 20.11.1816 Dr. phil. h.c. der Universität Gießen
- 1.12.1817 Gesetz zur Trennung von Verwaltung und Justiz (1821 in Wirksamkeit)
- 31.7.1819 Wirklicher Geheimer Rat und Mitglied des Staatsministeriums in Nachfolge des Freiherrn von Lichtenberg
- 25.3.1820 Staatsminister
- 18.3.1820 Entwurf und 17.12.1820 überarbeitete angenommene Verfassung des Großherzogtums Hessen
- 1821-1829 Präsident des Gesamtministeriums
- 1823 Präsident des Staatsrats
- Königlich Preußische Adelsanerkennung: 1812/13
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Role:
- Gießen, Universität, Rektor, 1810
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(Art-) Works:
- Titel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hrsg., Bibliothek für die peinliche Rechtswissenschaft und Gesetzeskunde, Herborn, Göttingen, Gießen, 1798ff.
- Hrsg., Magazin für Philosophie (und Geschichte) des Rechts und der Gesetzgebung, Gießen, Darmstadt, 1798-1807.
- Hrsg., Journal für Aufklärung über die Rechte und Pflichten des Bürgers, Hadam. 1799.
- Versuch eines Entwurfes der rechtlichen Natur des Ausspielgeschäfts, 1797.
- Grundsätze der Criminalrechts-Wissenschaft nebst einer systematischen Darstellung des Geistes der deutschen Criminalgesetze. Gießen 1798, 4. Aufl. 1825.
- Theorie des gerichtlichen Verfahrens in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten. Gießen 1800, 5.Aufl. 1826.
- Ueber die Begründung des Strafrechts und der Strafgesetzgebung nebst Entwurf der Lehre von dem Maßstabe der Strafen und der juridischen Imputation, 1799.
- Theorie des gerichtlichen Verfahrens in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten, nach gemeinem deutschen Rechte entworfen, 1800, 3. Auflage 1818.
- Ausführliches Handbuch über den Code Napoleon Zum Gebrauche wissenschaftlich gebildeter deutscher Geschäftsmänner entworfen. 3 Bände Gießen: Heyer 1810-12. Online-Ausg.: Frankfurt am Main: MPI für europäische Rechtsgeschichte, 2002.
- Ueber olographische und mystische Testamente, 1814.
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Places of Residence:
- Gießen; Erlangen
- Family Members ↑
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Father:
Grolman, Adolf Ludwig, 1722-1795, hessischer Geheimer Rat in Gießen, Sohn des Melchior Dethmar Grolman, 1668–1722, aus Bochum, Professor der Rechte
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Mother:
Rauen, Anna Sophie von, 1744–1827, Tochter des Heinrich Wilhelm von Rauen, Herzoglich Braunschweig-Wolfenbüttelischer Oberst und Forstmeister
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Partner(s):
- Wall, Emilie Katharina Maria Sophie van de, 1775-1828, Heirat Kleve 1.4.1798, Tochter des Johann Adam Leonhard van der Wall, Geheimer Regierungsrat in Kleve, und der Johanna Christina Bilgen
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Relatives:
- , fünf Söhne und fünf Töchter, von denen zwei Söhne und eine Tochter jung sterben
- Grolman, Johann August von <Sohn>, 1805-1848, Professor der Rechte in Gießen
- Grolman, Eduard von <Sohn>, 1812-1890, Großherzoglich Hessischer Generalleutnant und Kriegsminister
- Hombergk zu Vach, Wilhelmine, geb. Grolman <Tochter>, verheiratet mit Friedrich von Hombergk zu Vach, † 1858, Großherzoglich Hessischer Hofgerichtspräsident a.D.
- References ↑
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Sources:
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Bibliography:
- Allgemeine deutsche Biographie, Bd. 9, Leipzig 1879, S. 713 f. (Teichmann)
- Neue deutsche Biographie, Bd. 7, Berlin 1966, S. 122 f. (Friedrich Knöpp)
- Stadtlexikon Darmstadt, Stuttgart 2006, S. 327 (Eckhart G. Franz)
- Klaus Schwabe (Hrsg.), Die Regierungen der deutschen Mittel- und Kleinstaaten 1815–1933, Boppard am Rhein 1983, S. 298
- Herman Haupt, Hessische Biographien, Bd. 3, Darmstadt 1934, S. 152-160 (Karl Esselborn)
- Herman Haupt/Georg Lehnert, Chronik der Universität Gießen von 1607–1907, Gießen 1907, S. [65]
- F. W. Strieder, Grundlage zu einer hessischen Gelehrten- und Schriftsteller-Geschichte, Bd. 18, S. 183-185
- Neuer Necrolog der Deutschen 1829, Bd. 7, 1831, S. 171-180
- Karl Esselborn, Hessische Lebensläufe, Darmstadt 1979, S. 128-138
- Karl Esselborn, Weitere Nachträge zu Karl Ludwig Wilhelm von Grolman in Gießen, in: Quartalblätter des Hist. Vereins für das Großherzogtum Hessen, NF 4, Darmstadt 1910, 526-533
- Karl Esselborn: Ludwig von Grolman. Ein Lebensbild. In: AHG, NF 7, 337-416
- Mario A. Cattaneo, Karl Grolmans strafrechtlicher Humanismus. Aus dem Ital. von Thomas Vormbaum. (Juristische Zeitgeschichte: Abt. 4, Leben und Werk; 1). Baden-Baden 1998
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Image Source:
Die Chronik Hessens S. 219.
- Citation ↑
- „Grolman, Karl Ludwig Wilhelm von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/119408163> (Stand: 28.11.2023)