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Hessian Biography

Portrait

Oswald Carl Eugen Reginald Hermann Waldschmidt
(1879–1949)

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Waldschmidt, Oswald Carl Eugen Reginald Hermann [ID = 11953]

* 14.12.1879 Korbach, † 19.5.1949 Korbach, evangelisch
Jurist, Richter, Regierungsdirektor, Abgeordneter, Landtagspräsident
Other Names | Activity | Family Members | References | Life | Citation
Activity

Career:

  • 1886-1888 Privatunterricht
  • 1888-1897 Besuch des Landesgymnasiums in Korbach; 1897 Abitur
  • Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Göttingen, Freiburg im Breisgau, Jena, Berlin und Marburg
  • 1901 Referendarexamen
  • Mitte 1906 zweite juristische Staatsprüfung; 27.6.1906 als Gerichtsassessor mit der einstweiligen weiteren Verwaltung der erledigten Richterstelle am Amtsgericht Korbach beauftragt; 21.6.1910 dort Amtsrichter, später mit der Dienstbezeichnung Amtsgerichtsrat
  • ab 1912 Mitglied des Gemeinderats der Stadt Korbach
  • 28.10.1914-1919 Mitglied des Landtags der Fürstentümer Waldeck und Pyrmont für den Kreis des Eisenbergs
  • 29.11.1915-10.6.1919 (ernanntes) Mitglied der Landessynode der Evangelischen Landeskirche der Fürstentümer Waldeck und Pyrmont
  • 6.2.1917 Mitglied des weiteren Konsistoriums
  • Frühjahr 1919 Angebot von Wolff-Heinrich Fürst und Graf von Stolberg(-Stolberg) (1903-1972), als Kammerdirektor die Leitung der Fürstlichen Kammer in Stolberg zu übernehmen; Herbst 1919 Ablehnung dieses nicht zuletzt auch lukrativen Angebots nach der Verlobung mit Hildegard Stoecker und wegen der engen Einbindung in das Netzwerk der gesellschaftlich und politisch tonangebenden waldeckischen Schichten
  • 1919/20 bei den Verhandlungen über die Vermögensauseinandersetzung zwischen dem Freistaat Waldeck-Pyrmont und dem Haus Waldeck Verhandlungsführer des Landes; 26.8.1920 Abschluss des Vertrages, der mit dem [Waldeckischen] Gesetz vom 8.4.1921 sanktioniert wurde
  • (1919 … 1929) Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei
  • 1919-1922 Mitglied des verfassunggebenden Landtags des Freistaats Waldeck für den Wahlkreis Waldeck (DNVP), dort 8.11.1921-16.6.1922 Vizepräsident
  • 16.3.1921-31.3.1929 Mitglied des Landesausschusses (des „kollektiven“ Staatsoberhaupts) des Freistaats Waldeck-Pyrmont bzw. Waldeck, 16.6.1922-31.3.1929 dessen Vorsitzender
  • 1922-31.3.1929 Mitglied und (ab 16.6.1922) Präsident des Landtags des Freistaats Waldeck, 1922 für den Waldeckischen Landeswahlverband, ab 1925 für die DNVP
  • 12.6.1922-26.1.1929 (berufenes) Mitglied des Landeskirchentags der Evangelischen Landeskirche von Waldeck und Pyrmont, 30.11.1925-26.1.1929 Präsident des Landeskirchentags
  • 1922-1929 Präsident des Waldeckischen Landtags
  • 7.1927 Ehrensenator der Universität Marburg
  • 9./25.2.1929 Regierungsdirektor (Abteilungsdirigent) bei der (preußischen) Regierung in Erfurt und Leiter des dortigen, auch für Thüringen zuständigen Oberversicherungsamtes und als solcher auch für das Oberversicherungsamt dauernder Stellvertreter des Regierungspräsidenten in Erfurt
  • 1930 in ungeteilter Erbengemeinschaft Miteigentümer, 1941 Alleineigentümer des Hauses Kilianstraße 4 in Korbach
  • Herbst 1932 Bemühungen, aus gesundheitlichen Gründen in den einstweiligen Ruhestand versetzt zu werden; 2.5.1933 im Zuge der Durchsetzung des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums (hier: Entfernung parteifeindlicher Beamter) Antrag auf Versetzung in den Ruhestand; 27.5.1933 aufgrund dieses Antrags mit Wirkung vom 1.8.1933 in den Ruhestand versetzt
  • 9.1933 Umzug nach Wiesbaden; lebte dort bis zu mehrfacher Zerstörung der Wohnung bei Bombenangriffen 1944, danach Rückkehr nach Korbach; danach – wie schon einmal Ende 1932/Anfang 1933 – „kränkelnd“
  • in der NS-Zeit Mitglied der NSV ab 1937 und des RDB ab 1936
  • 6.9.1945 durch die amerikanische Militärregierung Ernennung zum Oberrichter und Beauftragung mit dem Wiederaufbau der Justiz in Waldeck und im Amtsgerichtsbezirk Vöhl; Oberamtsrichter (Chief Judge) in Korbach; 27.11.1945 Bestätigung dieses Auftrags durch das US-Hauptquartier in Kassel
  • nach längerem Kränkeln 1947 endgültig in den Ruhestand getreten
  • Verfasser unter anderem eines Entwurfs für eine „Verfassung des Landes Waldeck“ (1923; abgedruckt in: Menk 1998, S. 289-301) und von „Das Land, jetzt Kreis Waldeck“ (1946 [Historische Skizze und Landesbeschreibung Waldecks aus der Sicht der Nachkriegszeit]; abgedruckt in: Menk 1998, S. 311–317)
  • „Waldeckischer Ersatzmonarch“ (Gerhard Menk in Menk 1998, S. 146)

Role:

  • Waldeck und Pyrmont, Fürstentümer, 25. Landtag, Mitglied, 1914-1917
  • Waldeck und Pyrmont, Fürstentümer, 26. Landtag, Mitglied, 1917-1919
  • Waldeck-Pyrmont, Freistaat, Verfassunggebender Landtag, Mitglied (DNVP), 1919-1922
  • Waldeck-Pyrmont, Freistaat, Verfassunggebender Landtag, Vizepräsident, 1921-1922
  • Waldeck, Freistaat, 01. Landtag, Mitglied (WLWV), 1922-1925
  • Waldeck, Freistaat, Landtag, Präsident, 1922-1929
  • Waldeck, Freistaat, 02. Landtag, Mitglied (DNVP), 1925-1929

Statusgruppe:

Ehrenmitglied

Family Members

Father:

Waldschmidt, Carl Friedrich* Georg, * Külte 19.5.1832, † Korbach 3.12.1912, Professor und Konrektor am Landesgymnasium in Korbach

Mother:

Curtze, Marie* Elisabeth Friederike Sabine Hedwig, * Korbach 13.12.1850, † Korbach 20.11.1930, 1870 Eigentümerin des Hauses Kilianstraße 4 in Korbach, Tochter des Dr. Christian Friedrich Ludwig (Louis*) Curtze, 1807-1870

Partner(s):

  • Stoecker, Hildegard* Agnes Adelheid Margarete, (⚭ Korbach 10.3.1920) * Posen 27.2.1895, † Korbach 8.2.1985, waldeckische Heimatdichterin, Tochter des Oskar* Karl Otto Hilmar Friedrich Stoecker, * Arolsen 16.11.1867, † Berlin 9.1.1911, Major, und der Anna Luise Bertha Caroline Meta* Vesper, * Korbach 16.12.1874

Relatives:

References

Bibliography:

Image Source:

Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index, Marburg 1996, S. 399. - Quelle: Heinz Oswald Waldschmidt, Bergisch Gladbach.

Citation
„Waldschmidt, Oswald Carl Eugen Reginald Hermann“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1030582181> (Stand: 6.3.2024)