Castles, Palaces, Manor Houses
Stadtburg Fritzlar
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203 m über NN
Gemarkung Fritzlar, Gemeinde Fritzlar, Schwalm-Eder-Kreis Die Stadtburg lag vermutlich im westlichen Bereich der Altstadt von Fritzlar, nahe der Stadtmauer. Die 1329 erwähnte Anlage wurde von den Erzbischöfen von Mainz in Auftrag gegeben, wegen des Konflikts zwischen Bürgerschaft und Stadtherr im Spätmittelalter aber wohl niemals fertiggestellt. Mit der Errichtung der Burg beabsichtigte der Mainzer Erzbischof sowohl eine Verbesserung der Verteidigungsfähigkeit Fritzlars als auch eine verstärkte Kontrolle der Bewohnerschaft. Bereits im Laufe des 16. Jahrhunderts scheint die unvollendete Anlage wieder verfallen zu sein, da sie in den ab 1581 angefertigten Ansichten der Stadt nicht abgebildet ist. Sichtbare Baureste der Stadtburg sind nicht erhalten.
- Basic Data ↑
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Settlement Type:
Burg
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Naming:
- novum castrum (1329) [Demandt, Quellen zur Rechtsgeschichte Fritzlar, S. 142 Anm. 82]
- burg und burgstadel mit dem berfrid (1421) [Demandt, Quellen zur Rechtsgeschichte Fritzlar, S. 529 Nr. 399]
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Localization:
15 km nordnordwestlich von Homberg (Efze) gelegen
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Location:
Die mainzische Burganlage befand sich wahrscheinlich im westlichen Bereich der Altstadt von Fritzlar, innerhalb der Stadtmauern, worauf heute noch der dortige Straßenname 'Burggraben' hindeutet. Laut der ersten urkundlichen Erwähnung der Stadtburg aus dem Jahr 1329 lag die Anlage gegenüber dem älteren Fronhof.
- History ↑
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Burggeschichte:
Die mainzische Burg sollte bereits 1287 innerhalb der Stadtmauern von Fritzlar neu angelegt werden, nachdem der Vorgängerbau außerhalb der Stadt (s. Alte Burg Fritzlar) von den Landgrafen von Thüringen um 1232 oder 1280 von den Landgrafen von Hessen zerstört worden war. Zwar hatte man 1323 von mainzischer Seite nach langwierigen Hinderungsversuchen durch die Fritzlarer Bürgerschaft mit den Arbeiten zur Errichtung der Burg südlich des sog. Grauen Turms (Teil der Stadtbefestigung) begonnen, diese waren aber noch 1345 nicht vollendet.
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Earliest Reference:
1329
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Latest Reference:
1421
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Besitzgeschichte:
1345 nimmt der Mainzer Erzbischof Heinrich den Ritter Otto von Holzhausen als Erbburgmann in Fritzlar auf, die Burg ist zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht fertiggestellt. Im Jahr 1421 belehnt Erzbischof Johann von Mainz den Fritzlarer Burgmann Hans Hugk mit der innerstädtischen Burganlage in Fritzlar.
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Abgang:
Die nicht fertiggestellte Burganlage war bereits 1553 weitgehend abgetragen. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass sie auf den ab 1581 erschienen Stadtansichten von Fritzlar nicht mehr zu sehen ist.
- Bau und Baugeschichte ↑
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Building History:
1345 waren erst Bergfried und Wohnbau fertig gestellt. Ob die geplanten Türme und die Kemenate je gebaut wurden, ist unklar.
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Baubeschreibung:
Die Burganlage war in den westlichen Abschnitt der Fritzlarer Stadtmauer integriert, die an dieser Stelle aus einer Mantelmauer und dem wehrhaften sog. Grauen Turm bestand. Darüber hinaus besaß die Stadtburg noch einen Bergfried. Vermutlich handelte es sich um eine relativ kleine und unbedeutende Anlage.
- Burgtyp ↑
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Bautyp:
Niederungsburg; Stadtburg
- References ↑
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Bibliography:
- K. Demandt, Fritzlar, in: Sante, Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. IV. Hessen, S.149-153
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 90-91
- Grathoff, Mainzer Erzbischofsburgen, S. 455
- K. Demandt, Mittelalterliche Befestigung Fritzlars, in: Fritzlar im Mittelalter, S. 287-301
- Küther, Fritzlar und Mainz, in: Fritzlar im Mittelalter, S. 168-201
- Stoob, Fritzlars Stadtgrundriss, in: Fritzlar im Mittelalter, S. 302-320
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EBIDAT:
- Citation ↑
- „Stadtburg Fritzlar, Gemeinde Fritzlar“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/bg/id/7611> (Stand: 11.3.2022)