Castles, Palaces, Manor Houses
- Ordnance Map
- 5019 Gemünden
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- Location Code
- 63501202015
Further Information
LAGIS
Burg Gemünden
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255 m über NN
Gemarkung Gemünden (Wohra), Gemeinde Gemünden (Wohra), Landkreis Waldeck-Frankenberg Lediglich einige Mauerreste sowie die Straßennamen „Zur Burg“ und „Hofstraße“ erinnern im heutigen Gemünden noch an die ehemalige ziegenhainische Burganlage. Angelegt im 13. Jahrhundert sollte sie den nordwestlichen Rand der Grafschaft Ziegenhain gegen Hessen und das Erzbistum Mainz sichern. Mitte des 15. Jahrhunderts kam Ziegenhain an Hessen und Mitte des 16. Jahrhunderts war die Burg Gemünden verfallen. An ihrer Stelle entstand eine Hofanlage, der sogenannte Burghof, der 1973 abgerissen wurde.
- Basic Data ↑
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Other Names:
- Gutshof Erle
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Settlement Type:
Burg
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Naming:
- Burgmann [...] in Gemünden (1286) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand Urk. 53 Nr. 23]
- des Burgmanns zu Gemünden Ditmar von Lyndenburnen (Lindenborn) (1347) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand Urk. 26 Nr. 828]
- Ditmar von Lyndinburn (Lindenborn) und Ditmar Clure (Klaur) Burgmannen zu Gemuendin an der Waorao (1356) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand Urk. 87 Nr. 506]
- Gemonden an der Wora burg und stat (1392) [Ziegenhainer Regesten online Nr. 1200]
- Schloss (1397) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand Urk. 86 Nr. 110]
- Burg und Stadt Gemünden an der Wohra (1492) [Ziegenhainer Regesten online Nr. 617]
- das alte Schloß zu Gemünden (1533) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 17 c Nr. 7780]
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Localization:
etwa 15 km südöstlich von Frankenberg
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Location:
Die Burganlage lag am südwestlichen Rand des historischen Ortskerns innerhalb der einstigen Ortsbefestigung an der heutigen Hofstraße.
- History ↑
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Burggeschichte:
Seit dem 13. Jahrhundert lassen sich ziegenhainische Burgmannen in Gemünden nachweisen. Die Burg diente vermutlich zur Sicherung der Grafschaft gegen Hessen und Mainz. Nachdem die Gemünden zusammen mit der gesamten Grafschaft Ziegenhain 1450 an Hessen gekommen war, verfiel die Burg und an ihrer Stelle entstand eine Hofanlage, die 1973 abgerissen wurde.
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Time Span:
13. Jahrhundert–20. Jahrhundert
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Besitzgeschichte:
Die Grafen von Ziegenhain besaßen Gemünden an der Wohra als Lehen des Stiftes Hersfeld. 1392 verpfändeten sie Burg und Stadt an Thile von Falkenberg. Im Jahre 1434 belehnte der Abt von Hersfeld den hessischen Landgrafen Ludwig I. mit den ziegenhainer Lehen und mit dem Tod des letzten Ziegenhainer Grafen Johann II. kamen sie endgültig an Hessen (Oberhessen, 1567 Hessen-Marburg, 1604 Hessen-Kassel, 1623 Hessen-Darmstadt, 1648 Hessen-Kassel). 1533 ging das Lehen an Hartmann Schleer (Schleier) und blieb in der Familie Schleier, bis sie 1635 in männlicher Linie ausstarb. Im Jahre 1761 kam das Gut an die Familie von Freiwald und 1768 an die Familie von Baumbach, die es 1903 an den Gutspächter verkaufte. Später erwarb die Familie Erle das Hofgut und bewirtschaftete es bis 1968.
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Abgang:
Die Umfassungsmauer der mittelalterlichen Burganlage wird 1521 als baufällig beschrieben, 1556 wird im Salbuch die gesamte Burg „diser Zeitt verfallen“ genannt, 1628 ist von einem „steinern Rumpf“ die Rede. Die wohl seit dem 16. Jahrhundert auf dem Burgareal existierende Hofanlage mit Herrenhaus wurde im November 1973 abgerissen.
- Bau und Baugeschichte ↑
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Building History:
Zur Baugeschichte der Burg Gemünden ist wenig bekannt. Die Grafen von Ziegenhain ließen dei Burg Mitte des 13. Jahrhunderts anlegen, 1397 werden notwendige Reparaturen erwähnt. Im 16. Jahrhundert war die Burganlage verfallen und auf dem Areal wurde eine Hofanlage mit Herrenhaus errichtet. Das Herrenhaus wurde vermutlich im späten 18. Jahrhundert erneuert, als das Gut im Besitz der Familie Baumbach war.
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Baubeschreibung:
Zum Aussehen der mittelalterlichen Burg ist nichts bekannt, die Anlage war von Mauer und Graben umgeben. Der Innenhof der späteren vierseitig umbauten Haofanlage war annähernd quadratisch, das Herrenhaus stand an der Südseite und hatte ein massives Untergeschoss und zwei Fachwerkgeschosse. An den übrigen Hofseiten standen Wirtschaftsbauten, südlich des Herrenhauses befand sich ein Garten.
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Erhaltungszustand:
Abgesehen von geringen Mauerreste auf dem Gelände der heutigen Stadthalle ist die Burg völlig verschwunden.
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Denkmaltopographie:
Den Ursprung der Stadt bildeten die auf zwei Seiten eines Hügels erbaute Burg der Grafen von Ziegenhain und die Kirche. 1521 wurde die Umfassungsmauer der Burg als baufällig beschrieben, 1556 im Salbuch dann auch die Burg selbst als „diser Zeitt verfallen“ bezeichnet. 1628 war nur noch ein „steinern Rumpf“ der Burg vorhanden, es gab jedoch immer noch einen Burgsitz als hessisches Lehen. Dieses Burglehen gab der Landgraf schon 1557 mit der Maßgabe aus „das Schloß zu Gemonden uff der Stat Gawe, so wüst liege, wiederumb im Bauw uffrichten und (zu) gebrauchen“. Es bestand in der Folgezeit eine Hofanlage, deren Herrenhaus über ein massives Untergeschoss aus dem 16. Jahrhundert verfügte, über dem sich sich zwei Fachwerggeschosse aus der Zeit um 1700 erhoben. Im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts ist die Burg dann vollständig verfallen. Auf die heutige Zeit überkommen sind von der Burg nur noch einige Mauerreste südlich der Kirche auf dem Gelände der Stadthalle.
DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen
- Burgtyp ↑
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Bautyp:
Niederungsburg; Wasserburg
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Rechtstyp:
Landesburg@Reichsabtei Hersfeld; Lehnsburg; Pfandburg
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Funktionstyp:
Wohnsitz
- References ↑
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Bibliography:
- Citation ↑
- „Burg Gemünden, Gemeinde Gemünden (Wohra)“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/bg/id/7577> (Stand: 2.10.2018)