Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

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Location Code
53500802011

Burg Herbstein

430 m über NN
Gemarkung Herbstein, Gemeinde Herbstein, Vogelsbergkreis
Basic Data | History | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | References | Citation | Indices

Die Burg lag am nordöstlichen Abschnitt der Herbsteiner Stadtbefestigung, unterhalb des Marktplatzes. Errichtet wurde die Anlage zwischen 1258 und 1271 im Auftrag des Fuldaer Abts Heinrich IV. von Erthal zum Schutz fuldischer Besitzungen im östlichen Vogelsberg. Über die bauliche Gestaltung der Anlage lassen sich kaum Aussagen treffen. Vermutlich war sie aber in die Stadtmauer von Herbstein integriert bzw. dieser vorgesetzt. 1646 zerstörten niederhessischen Truppen die Burg. Mit Ausnahme weniger unterirdischer Kellergewölbe sind von der Burganlage keine Baureste erhalten.

Basic Data

Historical Names:

Settlement Type:

Burg

Localization:

9 km südsüdwestlich von Lauterbach gelegen

Location:

Die Burganlage befand sich am nordöstlichen Abhang des Vulkankegels, auf dem die Altstadt von Herbstein errichtet wurde, zwischen Hessenstraße und Obergasse.

Marktstraße 1

History

Burggeschichte:

Die Burg in Herbstein war eine Gründung der Abtei Fulda. Mit ihrem Bau wurde kurz vor 1261 durch den Abt Heinrich IV. begonnen. 1325 wird Herbstein dann zum ersten Mal als Stadt bezeichnet. In der selben Urkunde erhielt Johann von Merlau die Burg als Erblehen und wird dort als Amtmann eingesetzt. In der Folgezeit diente die Burg ganz oder in Teilen vor allem als Pfandobjekt. Pfandnehmer waren u. a. die Herren von Lauberbach, die Herren von Fischborn und die Herren von Riedesel. Stadt und Burg Herbstein waren ab 1491 zu zwei Dritteln im Pfandbesitz der Herren von Fischborn, die 1493 zu Amtmännern über das in fuldischem Besitz verbliebene letzte Drittel ernannt wurden. Somit verfügten sie vollständig über die Burg. 1584 kaufte das Stift den Besitz über die Burg zurück. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss 1644 durch Truppen von Hessen-Darmstadt besetzt und 1646 durch den Feldherren Geyso der Landgrafschaft Hessen-Kassel erobert und zerstört. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Aus den Schriftquellen lässt sich zur Baugeschichte nur entnehmen, dass in den Jahren 1428 und 1486 Reparaturen an der Ringmauer durchgeführt wurden. Da die Burg ansonsten von der Oberfläche verschwunden ist, können keine weiteren Aussagen zur Bauentwicklung getroffen werden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Stadt Herbstein liegt auf einem Basaltkegel. Die Burg befand sich auf dessen Hang nordöstlich der Stadtmauer. Von ihr ist oberflächlich nichts mehr zu sehen. Lediglich einige in den Basalt gehauene Kellerräume haben sich erhalten. Da von ihr auch keine Abbildungen bekannt sind, lassen sich keine Aussagen über ihre ehemalige Größe und Gestalt treffen. (Stefan Eismann)

Besitzgeschichte:

Im gesamten Zeitraum von etwa 1282/71 bis 1802 bleibt die Burganlage zusammen mit der Stadt Herbstein in fuldischem Besitz. Allerdings wird die Burg mehrfach verpfändet. So befindet sie sich im Jahr 1352 als fuldisches Lehen im Besitz des Johann von Merlau. 1332 sind Burg und Stadt an Simon von Schlitz verpfändet. Um das Jahr 1402 haben die von Merlau und die von Fischborn Stadt und Burg je zur Hälfte als fuldisches Lehen inne. Zwischen 1632 und 1634 steht die Fürstabtei Fulda, somit auch Stadt und Burg Herbstein, im Besitz Landgraf Wilhelms V. von Hessen-Kassel. Nach der Restitution der Fürstabtei 1635 fallen Stadt und Burg Herbstein 1648 wieder an Fulda zurück.

Abgang:

Im Dreißigjährigen Krieg zerstörten niederhessischen Truppen unter Befehl des Generalleutnants Johann von Geyso im Herbst 1646 die Burganlage, die Baureste wurden später bis auf wenige Kellerräume abgebrochen.

Bau und Baugeschichte

Building History:

Die Burg wurde zwischen 1258 und 1271 auf Geheiß des Fuldaer Abts Heinrich IV. von Erthal zum Schutz fuldischer Besitzungen im Bereich des östlichen Vogelsbergabhanges angelegt.

Baubeschreibung:

Die Burganlage war dem nordöstlichen Abschnitt der Herbsteiner Stadtbefestigung vorgesetzt bzw. wohl in den nordöstlichen Abschnitt der Stadtmauer integriert.

Erhaltungszustand:

Mit Ausnahme weniger Kellerräume sind keine Baureste der Burg erhalten.

Denkmaltopographie:

DenkXweb Ehemaliger Darmstädter Hof

Burgtyp

Bautyp:

Höhenburg

Funktionstyp:

Landesburg

References

Bibliography:

EBIDAT:

Burg Herbstein

Citation
„Burg Herbstein, Gemeinde Herbstein“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/bg/id/14639> (Stand: 26.3.2024)